19 March 2024, 03:31:37

Autor Thema: Wie haltet ihr es mit euren Ideen?  (Gelesen 14346 mal)

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Oldlady

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Re: Wie haltet ihr es mit euren Ideen?
« Antwort #15 am: 11 June 2015, 21:51:25 »
Ich habe immer ein Thema – und zwar eins, das mich innerlich beschäftigt, so dass es mir ein Bedürfnis ist, darüber zu schreiben. (Beispiele: Risiko und Mut beim Bergsteigen und überhaupt, Buch: Mutig aber tot). Dieses Thema bildet den Hintergrund meiner Geschichte. Und wenn mein Kopf sich mal auf das Thema eingelassen hat, fallen mir die dazu passenden Grob-Plots, Figuren undsoweiter ein – oft beim Wandern, auch mal im Halbschlaf morgens oder beim Autofahren (nicht ungefährlich).
Das Feintuning ist dann etwas anderes (Wo findet das statt? Wie kommt der Mörder ungesehen dorthin? Wie setzt die Heldin jemanden in einem Kampf außer Gefecht?). Da setze ich mich vor den Computer und grüble.
Bei Dialogen ist es eher eine Mischung aus Überlegung (was kommt bei dem Dialog für wen heraus) und Einfällen, dass die Sache flott rüberkommt.

Oldlady


Liebe Grüße

Oldlady

Tow

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Re: Wie haltet ihr es mit euren Ideen?
« Antwort #16 am: 11 August 2015, 12:55:27 »
Meine Ideen können aus Träumen, Liedern, Filmen etc. kommen. Interessant ist, dass diese Ideen meist nicht auf die Quelle zurückzuführen sind :D Oft ist es eine Figur, die mich inspiriert für eine Geschichte oder ein Song mit seiner Atmosphäre etc. Diese werden dann einfach einmal so festgehalten, dass ich mich dann daran erinnern kann. Diese dienen dann als Inspirationsquelle für neue Ideen, Nebenstränge etc. Leider entpuppen sich manche Ideen so wage, dass es einer anstrengenden Ausarbeitung bedarf um dann wirklich etwas Sinnvolles daraus zu machen.

Hier mal ein paar Beispiele, wie ich Ideen festhalte (die einfach so pur und ungezwungen festgehalten werden, kritisiert werden sie erst, wenn sie in Betracht gezogen werden ;) ):

-Zauberer, Vampire und fliegende Krokodile - Steampunkfantasy oder High Fantasy

-Stimmen im Kopf sind unterwürfige Seelen, die nicht die Oberhand gewonnen haben. Schizophrenie etc. ist ein Körper ohne fixer Seele. - Junger Schauspieler gelangt zu Weltruhm, da verschiedenste Seelen ihm super Leistung ermöglichen. Eine jedoch lässt ihn nebenbei zum Mörder/Gangsterboss etc. werden.

-Vampire haben kein Spiegelbild weil sie aus Spiegel kommen. Gegenstück zu jedem Menschen

-Bad Priest - Priester wird vom Vatikan entsandt um die Dämonen etc. zurück zur Hölle zu schicken. jung und badass, verhalten wird toleriert da nur er dem Einhalt gebieten kann, ist außerdem Halberzengel

Oflinitrium

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Re: Wie haltet ihr es mit euren Ideen?
« Antwort #17 am: 16 May 2017, 16:04:05 »
Auch wenn dieser Thread schon eingestaubt ist und nicht mehr aktuell wirkt, so finde ich das Thema interessant und möchte ihn zumindest mal wieder ans Tageslicht lassen.

Meine Ideen beziehe ich aus verschiedensten Elementen die lustigerweise nur bedingt bereits genannt wurden. Ich selbst habe mit meinen Geschichten beim Ende begonnen und genau auf diese Enden will ich auch hinauskommen. Die Ideen für diese Enden kamen im Grunde aus (Tag)Träumen wobei ich das Ende für meine aktuelle Baustelle sogar als Klartraum bezeichnen würde.

Viele Ideen, die nicht das Ende betreffen und die ich umgesetzt habe bzw. umsetzen will, entstanden in Gesprächen mit meinem besten Freund. Wir haben schon immer gerne zusammen "What if" Szenarien entworfen und ich habe ihm vorher bereits bei seinen Geschichten geholfen.
Die Ideen für Plots entstehen bei uns häufig aus einer Mischung aus Erfahrungen die wir mit Storyverläufen haben und was wir daran besonders mögen bzw. wir uns besser wünschen würden. Dabei wird alles zusammengeworfen ganz egal ob Videospiele,  Animes, Mangas, Fanfictions, Bücher oder Filme. (Die Reihenfolge ist bewusst gewählt.) Häufig ist es auch so, dass wir eigentlich über eine sache (z.B. ein Videospiel) diskutieren und dann darauf kommen, "im Grunde ist in der Geschichte ziemlich viel kaputt, aber die Umsetzung von 'xy' hat gut gewirkt, weil 'z'. Das lässt sich doch gut übertragen an die Stelle an der du gerade im Buch hängst." und dann fangen wir an darüber zu diskutieren, wie man diesen Plotpunkt oder dieses Element/Feature umbauen müsste damit es innerhalb meiner Geschichte Sinn ergibt. Meist ist dann von der Ursprungsidee kaum noch etwas zu erkennen, selbst wenn man den Gedankengang komplett mitverfolgt hat.
Auch Diskussionen wie z.B. "..., dass immer Liebe oder Hass auslöser für eine wichtige Wendung sein muss nervt. Wie wärs denn mal, mit einem logisch denkenden König." haben am Anfang nichts mit der Geschichte zu tun und am Ende befindet man sich mitten in der Umsetzung von genau diesem Aspekt im eigenen Werk und hat einen weiteren Plotrelevanten Punkt geschaffen, eine Erklärung/Auslöser für ein Ereignis das eintreten muss gefunden oder etwas zum Worldbuilding beigetragen.
Wichtig dabei ist, dass wir immer begründen und analysieren warum wir etwas gut oder schlecht finden. Natürlich ist es dabei hilfreich, dass wir zu zweit sind, da man so enorm unterschiedlcihe Ansichten austauschen kann. Was der eine nicht leiden kann, kann dem anderen sehr gut gefallen und die Begründung dafür ist oftmals sogar so schlüssig, dass man die Dinge und Situationen anders wahrnimmt.

Eine weitere Methode die ich anfangs sehr häufig angewendet habe, waren die Gespräche mit meinen Charakteren. Da ich in der ersten Person schreibe und mich auch gut mit dem Protagonisten identifizieren kann, schlüpfe ich dabei in seine Rolle. Ich habe keine Idee in dem Sinne, sondern tauche einfach in die Welt ein und interagiere mit anderen Personen. Dadurch bekam ich schon häufiger Antworten auf offene Fragen oder Ideen für bisherige Lücken in meiner Geschichte. Allerdings ist diese Vorgehensweise relativ aufwendig und je mehr Eigendynamik mein Prota entwickelte, desto schwieriger wurde es nicht als Autor von oben herab auf die Figuren zu schauen.
Die Werke die ich am meisten liebe, sind gleichzeitig die, die ich am meisten kritisiere. Im Grunde ist es so, dass eine ausführliche Kritik meinerseits auch eine Anerkennung und ein Glückwunsch ist, denn wenn es einfach nur schlecht wäre, würde ich mir gar keine Gedanken darüber machen.