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  • #1 von LaHallia am 21 Dec 2017
  • Hallöchen,

    hänge total an diesem einen Satz. Inhaltlich gefällt er mir gut, aber ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll, ohne dass es so umständlich ist.
    Der betreffende Satz ist fett markiert.

    “Halt dich von den Schlössl Jungs fern”, war die einzige Antwort die Tamar bekam. Natürlich tat sie es nicht. Manchmal flehte sie den Gott, an den sie nicht glaubte, an sie die Zeit zurück drehen zu lassen. Nur für fünf Minuten, in denen sie ihrem sechzehnjährigen Ich Vernunft einprügeln würde, sodass es sich dem Schlössl auf keine 500m näherte.

    Liebe Grüße,
    LaHallia
  • #2 von Naleesha am 21 Dec 2017
  • Hallo, nicht direkt weniger umständlich, aber etwas sortierter wäre ein Vorschlag von mir:

    Manchmal - obwohl sie nicht an Gott glaubte - betete sie verzweifelt darum, die Zeit zurückdrehen zu können.
  • #3 von Ryek Darkener am 21 Dec 2017
  • Für mich klingt der Satz gut, ich würde aber noch ein Komma spendieren:

    Manchmal flehte sie den Gott, an den sie nicht glaubte, an, sie die Zeit zurück drehen zu lassen.

    Falls deine Figur sonst eher gradlinig denkt, ist das ein schöner Kontrast.
  • #4 von Fabian am 22 Dec 2017
  • Hallöchen,

    hänge total an diesem einen Satz. Inhaltlich gefällt er mir gut, aber ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll, ohne dass es so umständlich ist.
    Der betreffende Satz ist fett markiert.

    “Halt dich von den Schlössl Jungs fern”, war die einzige Antwort die Tamar bekam. Natürlich tat sie es nicht. Manchmal flehte sie den Gott, an den sie nicht glaubte, an sie die Zeit zurück drehen zu lassen. Nur für fünf Minuten, in denen sie ihrem sechzehnjährigen Ich Vernunft einprügeln würde, sodass es sich dem Schlössl auf keine 500m näherte.

    Das Problem liegt meiner Meinung nach in dem "Manchmal". Das deutet auf wiederkehrende Momente des  "Bereuens", aber es wird nicht ausreichend deutlich, ob diese Momente direkt an mehrfache Akte des Ungehorsams anschließen. Nur dann wäre nämlich der geäußerte Wunsch ("Nur für fünf Minuten") logisch richtig.

    Deshalb würde ich die Sätze in Bezug auf die zeitlichen und logischen Verknüpfungen eher in die folgende Richtung konstruieren:

    “Halt dich von den Schlössl Jungs fern”, war die einzige Antwort die Tamar bekam. Natürlich tat sie es nicht. Danach bat sie manchmal den Gott, an den sie nicht glaubte, die Zeit für sie zurück zu drehen. Nur für fünf Minuten, damit sie ihrem sechzehnjährigen Ich Vernunft einprügeln könnte, sodass es sich dem Schlössl auf keine 500m näherte."
    • Fabian
  • #5 von merin am 22 Dec 2017
  • Eine Direktröstung im Höllenfenster - mal was anderes!

    Ich hänge bei dem Abschnitt an verschiedenen Stellen:
    - Der Schreibweise der Schlössljungs. Für mich müssen die zusammen oder mit Bindestrich geschrieben werden, sonst irritiert es mich.
    - der Frage, zu welchem Zeitpunkt sie zurückkehren möchte. Sinn würde es ja nur ergeben, vor das erste Treffen mit den Jungs zurückzukehren, oder? Damit sie ihnen dann nie begegnet. Oder wie ist das gemeint? Ich würde also wohl Fabians Variante wählen und evtl. noch einen Hinweis einbauen:

    “Halt dich von den Schlössl Jungs fern”, war die einzige Antwort die Tamar bekam. Natürlich tat sie es nicht. Danach bat sie manchmal den Gott, an den sie nicht glaubte, die Zeit für sie zurück zu drehen. Nur für fünf Minuten, damit sie ihrem sechzehnjährigen Ich Vernunft einprügeln könnte, sodass es auf den Rat hörte und sich dem Schlössl auf keine 500m näherte."
  • #6 von LaHallia am 23 Dec 2017
  • Hallo ihr,

    danke für eure Anmerkungen.

    Das Problem liegt meiner Meinung nach in dem "Manchmal". Das deutet auf wiederkehrende Momente des  "Bereuens", aber es wird nicht ausreichend deutlich, ob diese Momente direkt an mehrfache Akte des Ungehorsams anschließen. Nur dann wäre nämlich der geäußerte Wunsch ("Nur für fünf Minuten") logisch richtig.
    Guter Einwand, danke.

    - der Frage, zu welchem Zeitpunkt sie zurückkehren möchte. Sinn würde es ja nur ergeben, vor das erste Treffen mit den Jungs zurückzukehren, oder? Damit sie ihnen dann nie begegnet. Oder wie ist das gemeint? Ich würde also wohl Fabians Variante wählen und evtl. noch einen Hinweis einbauen:
    Genau, darum geht es.

    Und erstaunlich, wie anders sich der Satz liest wenn man nur Gott, anstatt "den Gott" schreibt.

    Liebe grüße,
    LaHallia
  • #7 von Fabian am 23 Dec 2017
  • Und erstaunlich, wie anders sich der Satz liest wenn man nur Gott, anstatt "den Gott" schreibt.
    Er bedeutet dann ja auch etwas anderes.

    Je nachdem ob sie im bisherigen Verlauf der Geschichte in konkrete Konfrontation mit der Religiosität (dem Gott) ihrer Umgebung geraten ist, oder ob es z.B. um das Verhältnis zu ihrer eigenen (ad acta gelegten) Religiosität im Allgemeinen gehen soll,
    • Fabian
  • #8 von LaHallia am 26 Dec 2017
  • Er bedeutet dann ja auch etwas anderes.

    Je nachdem ob sie im bisherigen Verlauf der Geschichte in konkrete Konfrontation mit der Religiosität (dem Gott) ihrer Umgebung geraten ist, oder ob es z.B. um das Verhältnis zu ihrer eigenen (ad acta gelegten) Religiosität im Allgemeinen gehen soll,
    Ich tu mir ehrlich gerade grad schwer damit, das zuzuordnen.
    Es um "das Verhältnis zu ihrer eigenen (ad acta gelegten) Religiosität im Allgemeinen". Gehört hier das "den Gott" oder das "Gott?"
  • #9 von kass am 27 Dec 2017
  • Zitat
    “Halt dich von den Schlössl Jungs fern”, war die einzige Antwort, (Komma) die Tamar bekam. Natürlich tat sie es nicht. Manchmal flehte sie (den) Gott, an den sie nicht glaubte, an, sie die Zeit zurück drehen zurückdrehen zu lassen. Nur für fünf Minuten, in denen sie ihrem sechzehnjährigen Ich Vernunft einprügeln würde, sodass es sich dem Schlössl auf keine 500m 500 Meter näherte.

    Ich würde hier klar bei "ich flehe Gott an, mir zu helfen", bleiben, also ohne vorgesetzten Artikel. Weil es auch der Name ist bzw. die Anrede. Ich würde auch nicht sagen: "Ich flehe die Mutter an", sondern "Ich flehe Mutter an." Anders nur, wenn mehrere Götter im Spiel wären, was hier ja nicht beabsichtigt ist, oder wenn ein Zusatz käme wie: "Sie flehte den Gott der Barmherzigkeit an / den Gott des Donners / den Gott des Zorns / oder so was in der Art.

    Lustig. Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass der bestimmte Artikel etwas unbestimmt machen könnte.
     
  • #10 von LaHallia am 27 Dec 2017
  • Zitat
    Lustig. Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass der bestimmte Artikel etwas unbestimmt machen könnte.
    Ging mir genauso!
  • #11 von Fabian am 27 Dec 2017
  • Anders nur, wenn mehrere Götter im Spiel wären, was hier ja nicht beabsichtigt ist, oder wenn ein Zusatz käme wie: "Sie flehte den Gott der Barmherzigkeit an / den Gott des Donners / den Gott des Zorns / oder so was in der Art.

    Lustig. Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass der bestimmte Artikel etwas unbestimmt machen könnte.

    Du bist genau auf dem richtigen Dampfer, es kommt nämlich auf den Kontext an. Und da die Protagonistin ja zu den Aufmüpfigen gehört, geht es möglicherweise genau darum: um den Gott der Anderen, den Gott, an den sie gar nicht glaubt (so stand es nach meiner Erinnerung im zur Debatte stehenden Satz).
    (Worüber ich hier natürlich nur spekulieren kann, denn um die Bedeutung / Verwendung des Artikels richtig zu interpretieren, bedarf es des Kon-Textes und nicht nur eines einzelnen Textschnipsels.)
    • Fabian
  • #12 von LaHallia am 29 Dec 2017
  • Zitat
    Du bist genau auf dem richtigen Dampfer, es kommt nämlich auf den Kontext an. Und da die Protagonistin ja zu den Aufmüpfigen gehört, geht es möglicherweise genau darum: um den Gott der Anderen, den Gott, an den sie gar nicht glaubt (so stand es nach meiner Erinnerung im zur Debatte stehenden Satz).
    Ja genau, so habe ich das gemeint.
    Vergleichbar vielleicht damit, wenn ein geschwisterloses Kind sagt: "die Schwester, die ich nie hatte".
  • #13 von merin am 02 Jan 2018
  • Naja. Es ist schon ein Unterschied, ob man schreibt:

    Manchmal flehte sie den Gott, an den sie nicht glaubte, an, sie die Zeit zurück drehen zu lassen.

    oder eben

    Manchmal flehte sie Gott, an den sie nicht glaubte, an, sie die Zeit zurück drehen zu lassen.

    Mit Artikel davor wird deutlich, dass es mehrere Götter gibt und sie meint den, an den sie nicht glaubt oder einen von denen, an die sie nicht glaubt. Ohne Artikel ist ihr nur ein Gott bekannt, aber sie glaubt nicht an ihn. Das würde ich für eine rebellische junge Frau eher annehmen.
  • #14 von Naleesha am 03 Jan 2018
  • Man könnte auch einen Satz mehr spendieren. Ich versuche mal einen vorsichtigen Vorschlag:

    ...Ihre Eltern sind katholisch, aber sie hat nie an Gott geglaubt. Trotzdem flehte sie ihn manchmal an, die Zeit für sie zurückzudrehen. Und seien es nur fünf Minuten...
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