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Vorlesen lernen?

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Sirius:
Schreiben und seine Texte vorlesen hat viel miteinander zu tun.
Die meisten Autoren werden mehr oder weniger oft Teile aus Manuskripten oder Kurzgeschichten einem Publikum präsentieren wollen, denn auch auf diese Art kann der eigene Name bekannt gemacht werden..
Von verschieden Stellen (z. B. der europäischen Märchengesellschaft) werden Kurse angeboten, in denen der Autor lernt, wie sein Text einem Publikum lebendig nahe gebracht  werden kann. Er/sie lernt, wann Pausen beim Vorlesen gemacht werden sollten, wann und wie das Tempo des Lesens beschleunigt oder verlangsamt werden muss, wie die Betonung bei einzelnen Passagen zu sein hat und noch einiges mehr.
Ich bin der Meinung, dass  durch solche Kurse und das daraus resultierende Beachten des Gelernten die Spontaniät verloren geht und durch die Selbstkontrolle ersetzt wird. Immer mit der Frage im Hinterkopf, ob man auch alles richtig maht.

Wann und für wen wären solche Vorlesekurse sinnvoll?

Was meint ihr dazu?

Ryek Darkener:

--- Zitat ---Zitat Sirius: Ich bin der Meinung, dass  durch solche Kurse und das daraus resultierende Beachten des Gelernten die Spontaniät verloren geht und durch die Selbstkontrolle ersetzt wird. Immer mit der Frage im Hinterkopf, ob man auch alles richtig maht.
--- Ende Zitat ---

Mit dem selben Argument könnte ich auch darauf hinweisen, dass Foren wie die Federteufel oder Schreibkurse mir den eigenen Stil verändern, da ich mich immer mehr darauf konzentriere, "alles richtig zu machen".

Ich habe beruflich den einen oder anderen Kurs für Präsentationstechnik und Didaktik absolviert. Wer mich kennt (oder hier liest) wird, wie ich, der Meinung sein, dass ich in diesen Dingen alles andere als perfekt bin. :diablo:

Haben diese Kurse also nichts gebracht? Sie machen sensibler für das, was beim Empfänger ankommt. Sie nehmen aber nicht die eigene Arbeit ab, sich dorthin zu bewegen, wo man sein möchte. Wer beim Vorlesen nuschelt und das gut findet, der sollte dann wenigstens so nuscheln, dass das Publikum ihn versteht. :biggrin: So ein Kurs könnte dann zum Beispiel darauf hinweisen, dass die eigene Nuschelei noch zu undeutlich ist, um von anderen verstanden zu werden.

Und mehr sollte man fairerweise auch nicht erwarten.

Trippelschritt:
Ich habe keine Ahnung, ob welcher Kurs wie viel bringt. Das hängt von vielen Faktoren u.a. von der Qualität des Lehrers ab.

Spontanität? Wer die beim Vorlesen noch besitzt, braucht keinen Kurs.
Ich habe jahrelang meine Studis in Rhetorik trainiert und auch ein Lehrbuch darüber geschrieben.
Es hat immer geholfen.
Vorlesen ist keine Rhetorik, weil man vom Blatt abliest, aber seien eigene Geschichte sollte man schon kennen. Das Vorlesen hilft beim Verstehen der eigenen Geschichte, und wenn man das erst einmal ein paarmal für sich selbst gemacht hat, dann geht es auch vor Publikum.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Ionasa:
Also ich denke, da kann man sicher eine Menge noch lernen, aber einigen ist es eben gegeben :)
Im Studium hab ich mit einer 4er-Gruppe eine Geschichte geschrieben und es war immer nur eine von uns 4, die am nächsten Tag dann das Neue für alle vorlesen musste, weil sie es einfach soooo toll konnte - und wir anderen eben nicht  ::)
Natürlich sollte es nicht zu gekünstelt wirken ... aber eben auch nicht zu unsicher oder holperig... aber dafür kann man sicher auch eine Schulung beim Stmmbildner machen, oder?

Oldlady:
Ich hatte in letzter Zeit einige Lesungen, und es hat Spaß gemacht. Natürlich würde ich gerne noch dazulernen. Hat jemand von den Teufeln schon mal einen Kurs gemacht?
 Es würde mich sehr interessieren, ob das etwas bringt.

Tipps für einen guten Kurs wären mir willkommen.


Oldlady

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