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Schreibratgeber - Die Kapitel

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Trippelschritt:
Was ich hier vorhabe, ist schon mehrfach grandios gescheitert. Aber ich gebe trotzdem nicht auf, weil ich immer noch davon aussgehe dass mein Scheitern auf missverständnissen und meiner Unfähigkeit beruht, mich klar auszudrücken. Also:

In diversen Schreibratgebern oder in Schreibworkshops, die von namhaften Autoren gehalten werden oder in Interviews mit Autoren, die wissen, wie es geht, tauchen immer dieselben Tipps auf. Leider auch einige, die ich gern hätte, überhaupt nicht, aber vielleicht bekommen wir das selber raus.

Für jemanden der Schreiben lernen möchte, ist es wichtig, unter all diesen Tipps die zu kennen, die wichtiger als die anderen sind. Diejenigen, die über Wohl und Wehe eines Romans entscheiden. Meine Frage lautet daher zunächst ganz unschuldig und eher rhetorisch als ernsthaft, welches die Wichtigsten Punkte sind?
Damit es nicht zu allgemeien wird, gebe ich die Antwort gleich selbst:
Figuren und Plot!

Die bedingen sich gegenseitig. Aber wenn ich interessante Figuren in meiner Geschichte brauche und einen Plot, der die Leser fesselt, dann kommen gleich neue Fragen aus den Überpunkten Figur und Plot.
Und womit sollte man sich da beschäftigen?
Eine schwierige Frage!!!

So. Bevor wir loslegen können, muss ich noch ein paar Hindernisse aus dem Weg räumen.
1. Wer nicht an den Nutzen von Workshops, Tipps und Schreibratgeber glaubt, der ist hier falsch und sollte4 einen eigenen thread aufmachen, der das Für und Wider diskutiert. Hier ist dafür kein Platz.

2. Es ist egal, ob man Plan- oder Bauchschreiber ist. Der Planschreiber plant alles, bevor er den ersten satz schreibt, und beschäftigt sich genau mit diesen Fragen. Der Bauchschreiber schreibt gleich, wie es die Fantasie ihm diktiert. Aber er muss auch über diese Dinge nachdenken. Spätestens bei der ersten Überarbeitung.

3. Unsere Überlegungen führen nicht zu Gesetzen und gelten auch nicht für jeden Roman. Das macht sie aber nicht ungültig. Schreibanfänger beginnen wohl kaum mit literarischem, experimentellen Schreiben, das davon lebt, Neuland zu betreten.
Und wenn ich auf die Idee komme, wie ich es zur Zeit mache, einen Entwicklungsroman zu konzipieren, der bekommt auch so seine Schwierigkeiten. Aber für den größten Teil der Romanliteratur gilt unser Ausgangspunkt.

4. Auch völlig klar ist, dass man jeden Roman ruinieren kann, auch wenn man die wichtigsten Prinzipien einhält.
Dazu reicht bereits eine Fülle von Tippfehlern, fehlerhafte Grammatik oder logische Irrtümer.

Dann bin ich mal gespannt, was uns so einfällt

Liebe Grüße
Trippelschritt

Uli:
:dops: !

Mit 'Figuren & Plot' hast du sicher Recht - unmittelbar darauf folgt m.E. die Recherche.

Wobei es wohl im Wesendlichen darauf ankommt, eine gewisse 'Formgleichheit' zu erreichen, nicht unbedingt eine 'realistische Darstellung': Es ist kein Problem, wenn Schweine fliegen können, solange sie immer und immer auf die gleiche Art fliegen.
'In sich schlüssig' sollte es sein.

Wenn ich 'Ritter und Schwerter' will, muss ich entweder ziemlich viel über Ritter, Pferde, Techlevel, Sozialgefüge, Machtverhältnisse etc wissen - oder mir genau so viel ausdenken.
Und ganz besonders gilt das für 'Magie'.

Ein Subthema hierzu ist:
Wenn eine Geschichte mit - sagen wir - Haagen von Tronje anfängt, erwarte ich zunächst mal ein Setting aus der ausgehenden Antike, Rom wird unwichtiger und schwächer, Hunnen leben in den ungarischen Steppen etc.pp.
Man muss da nicht bei bleiben, es kann durchaus ein Raumschiff landen oder ein Zeitreisender auftauschen (ein Yankee an König Arthurs Hof, Mark Twain) oder so etwas - aber trotzdem sollte man die Grundsituation kennen.

Ein weiteres: Wenn eine Geschichte zu einer bestimmten Zeit spielt, ist die 'Denkweise' dieser Zeit ziemlich wichtig. Und weil jede Geschichte 'zu einer bestimmten Zeit' spielt, ist es eben immer wichtig, da etwas nachzudenken - sonst ist das Weltbild, sind die Denkfiguren immer und überall die aus Mitteleuropa um 2010 herum. Nur mit Lindwürmern.

Trippelschritt:
Danke Uli,

das Setting steht bestimmt gleichberechtig neben Figur und Plot und beeinflusst beide in hohem Maße.
Umgekehrt ist der Einfluss geringer, aber im Detail durchaus vorhanden. Wenn mein Prota ein Schmied ist, dann muss ich die Schmiedekunst für das jeweilige Setting recherchieren. Und wenn mein Plot mich auf die See führt, könnte es sein, dass ich Kenntnisse über eine Galeere brauche.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Trallala:
Wichtiger Thread, der aber schnell unübersichtlich werden könnte.

Kann man vielleicht Unterkategorien bilden:


Setting
Figurentwicklung
Tempo
etc etc

T!

Trippelschritt:
Hi Trallala,

genau das möchte ich. Die Unterkategorien finden, die am wichtigsten sind.
Setting steht ganz oben neben Figuren und Plot. Aber dazu gibt es nicht viel zu sagen,
denn Zeit(en) und Ort(e) legt man fest. Und was man dann braucht, wird von der Figur und vom Plot gefordert.
Und was man nicht weiß, muss recherchiert werden.
Für das Schreibhandwerk sind Figuren und Plot wichtiger. Wenn wir da gute Ergebnisse haben wollen - was immer das ist - was müssen wir dafür tun? Um welche Fragen müssen wir uns kümmern?
Tempo? Wohl kaum.

Figurenentwicklung? Kommt darauf an, was Du damit meinst. Wie Du die Figuren entwickelst, bevor Du schreibst oder wie sich die Figuren innerhalb der Geschichte entwickeln. Aber da steckt mit Sicherheit etwas, das wir lernen oder beherrschen müssen.

Aber das ist nicht alles.

Liebe Grüße
Trippelschritt

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