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Die Gewichtung der Protagonisten

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Czýtrius:
Heyho,

ich befinde mich derzeit bei der Planung eines größeren Projektes.
Anfänglich war es geplant, das es drei Protagonisten und Perspektiventräger geben wird. Jedoch ungleich verteilt. Prota 1 sollte mehr Perspektive tragen als Prota 2, und Prota 2 wiederrum mehr als Prota 3.
Während meiner Planung fiel mir aber nun zunehmend auf, dass, wenn ich den Prota 3 mehr Gewicht als Prota 1 gebe, eine komplett andere Geschichte entsteht.
Tja, nun befinde ich mich in einer Zwickmühle. Gewichte ich Prota 1 + 2 stärker habe ich die klassische "komm wir retten die Welt"-Geschichte, gewichte ich jedoch Prota 3 stärker habe ich eine Geschichte über Schuld und Sühne. Nun frage ich mich, welche Geschichte wohl die interessantere wäre ... klar, aus der Zwickmühle kann nur ich mich selbst befreien.
Kennt ihr solch eine Situation? Und wenn ja, wie geht ihr damit um?

LG
ý

Parzifal:
Hallo,

ich würde mich fragen, was ich ursprünglich schreiben und ausdrücken wollte und mich dahin gehend entscheiden.
Abweichen von der Ursprungsidee wird meist nix (ist zumindest meine Erfahrung)
Im aufwendigsten Fall schreibst du beide Geschichten und nimmst die bessere.  ;)
Dass du in der Planungsphase schon solche Probleme hast, ist etwas merkwürdig. Da wird doch nur ein grober Rahmen abgesteckt; die Feinheiten und Details kommen beim schreiben, bzw. überarbeiten. So kenne ich es jedenfalls. :klug:

LG, P

Czýtrius:
Der Roman bereitet mir schon seit geraumer Zeit (ääääh, Jahre) Kopfzerbrechen. Irgendwie habe ich mich nie bereit gefühlt, ihn endlich zu schreiben. Aber jetzt ... letztens hat es Klick gemacht und nun weiß ich endlich, was dem Ganzen fehlte.

Ich glaube aber auch, mir tut es nicht gut, die Geschichte in der Schneeflocken-Methode zu planen. Habe ich noch nie gemacht, aber eben dieses Mal .. und dabei fällt mir auf, dass ich die Geschichte zu sehr "zerdenke." Also nicht im Sinne von "funktioniert das alles?" sondern im Sinne von "was wäre, wenn ich das so und so machen würde?"

Aber dein Kommentar hat mich nun auf eine Idee gebracht. Ich werde wohl wirklich beide Geschichten schreiben - und je nach dem, welche mir am Ende besser gefällt, bekommt die meiste Gewichtung. Die Szenen, die dann zu viel sind, werden dann halt raus gekürzt. :)

Trippelschritt:
Wenn es endlich Klick gemacht hat, dann entscheide Dich für die Klickversion.
Dass ein Roman Jahre ruht, weil ich feststecke, kenne ich. Leider.

Was die Schneeflockenmethode angeht, rate ich Dir, sie zu vergessen. Mit zwei Ausnahmen.
Der erste Schritt ist irgendwann unbedingt nötig. Die Zusammenfassung des gesamten Inhaltes in einem Satz mit weniger als 15 Worten.

Und bei der ersten großen Überarbeitung sollte man noch einmal über Anzahl der Akte (oder Akte überhaupt), Wendepunkt oder Ähnliches nachdenken.

Die Schneeflockenmethode funktioniert nur bei reinen Planschreibern, und selbst beim Erfinder der Methode schaut seine Machart durch seinen eigenen Text hindurch. Das ist nicht gut.

Solltest Du aber ein verkappter reiner Planschreiber sein, probier den Ansatz ruhig mal aus.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Viskey:

--- Zitat von: Trippelschritt am 21 January 2015, 15:18:29 ---Wenn es endlich Klick gemacht hat, dann entscheide Dich für die Klickversion.

--- Ende Zitat ---

*unterschreib*

Es wird schon seinen Grund gehabt haben, warum die Geschichte jahrelang stillgelegen hat. Worauf bezieht sich dieses Klick? Auf wen?

Ich selber kenne das (leider) auch. Sowohl für Rohfassungen (wo ich über das 1. Kapitel nicht hinauskomme), als auch bei Überarbeitungen (wo die Rohfassung jahrelang unbearbeitet auf der Festplatte herumliegt, ohne dass ich auch nur einen Buchstaben ändere...). Ohne Klick geht's einfach nicht.

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