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  • #16 von Trippelschritt am 05 Mar 2015
  • Dem würde ich mich gerne anschließen, weil es dafür so viele schreckliche Beispiele gibt.

    Als das Wortspiel "man tut das nicht" = "frau tut das nicht" aufkam, fand ich es noch leidlich pfiffig. Bis es ein Stereotyp wurde und ich festellen musste, dass kaum bekannt war, dass "man" nichts  mit "Mann" zu tun hat.
    Da könnte man im Englischen auch Manchester durch Womanchester ersetzen. Okay, "man" ist ein alter Wortstamm. Nehme ich was Moderneres.

    Junge Leute sind kreativ und schreiben ab und an mal über den Waswolf, weil Werwolf können alle. Das "Wer-" zusammenhängt mit Wäre oder englsich were, hat ihnen niemand gesagt.

    Sprache verändert sich, und das ist gut so. Auch durch gendern. Aber es hilft schon, wenn man als Autor mit der Sprache arbeiten will, dass man den Änderungen auch folgt und sie kennt. Der eine oder andere Lese taucht immer irgendwo auf und stößt sich am Was-, Wie- oder Warumwolf. Also sollte frau sind rum kümmern.  :diablo:

    Liebe Grüße
    ohne alle Fisematenten
    Trippelschritt
  • #17 von tlt am 05 Mar 2015
  • In einem historischen Text gendern - das wird dagegen wohl niemand tun.
    Da wäre ich mir nicht so sicher  :diablo: Von Pipi Langstrumpf bis zu Onkel Toms Hütte wurden Bücher in den letzten Jahren auf pc poliert. Ich hab's nicht verglichen, aber ein wenig gendern wird da schon dabei gewesen sein. Vielleicht weiß das ja jemand.
  • #18 von Trippelschritt am 05 Mar 2015
  • Ich weiß nur, dass man bei Mark Twains Tom Sawyer und Huckelberry Finn sich am Ausdruck Nigger gestoßen hat. Aber wer das in diesen Büchern eliminiert, hat Mark Twain gründlich missverstanden.

    Liebe Grüße
    Trippelschritt
  • #19 von Parzifal am 05 Mar 2015
  • Das Wort zum Donnerstag:
    Dieser PC-Wahnsinn geht doch nur von einem Teil der Leute aus. Der andere Teil, der das schlicht lächerlich findet, will aber auch bedient werden. Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit? Sollen wir mit Gewalt pc-ed werden; nur weil ein paar Leute meinen, dass damit die Welt besser werden würde. In der Banken und Versicherungswelt z.B. gibt es schon genug gut klingende Begriffe, hinter denen sich teilweise die größten Schweinereien verbergen. Und die USA hat den Begriff Inbeded Journalismus erfunden, um das Wort Zensur nicht verwenden zu müssen. PC ist nicht nur lächerlich, es ist auch irreführend und gefährlich. In der Literatur ist es schlicht verfälschend, wenn man nachträglich an Texten rumpfuscht, wie tilt es oben beschreibt.  :klug:
    • Parzifal
  • #20 von Ryek Darkener am 05 Mar 2015
  • Das Wort zum Donnerstag:
    Dieser PC-Wahnsinn geht doch nur von einem Teil der Leute aus. Der andere Teil, der das schlicht lächerlich findet, will aber auch bedient werden. Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit? Sollen wir mit Gewalt pc-ed werden; nur weil ein paar Leute meinen, dass damit die Welt besser werden würde. In der Banken und Versicherungswelt z.B. gibt es schon genug gut klingende Begriffe, hinter denen sich teilweise die größten Schweinereien verbergen. Und die USA hat den Begriff Inbeded Journalismus erfunden, um das Wort Zensur nicht verwenden zu müssen. PC ist nicht nur lächerlich, es ist auch irreführend und gefährlich. In der Literatur ist es schlicht verfälschend, wenn man nachträglich an Texten rumpfuscht, wie tilt es oben beschreibt.  :klug:

    Sehe ich auch so. PC ist dann ok, wenn es sich auf aktuelle Ereignisse bezieht und jeder weiß, was gemeint ist. Womit ich ausdrücklich political correctness meine und nicht Euphemismus. Und da sieht man schon, wie schwer es ist, tatsächlich politisch korrekt zu sein, ohne gleichzeitig Inhalte zu verfälschen. "Alternative Befragungsmethoden" zum Beispiel ist in meinen Augen alles andere als ein politisch korrekter Ausdruck. Aber eine interessante Wortschöpfung für belletristische Texte. :diablo:
    Beim Gendern ist es genauso. Ich verstehe das Argument, das sich durch Sprache auch Perspektive ändert. Gendern per se deshalb abzulehnen ist darum der falsche Weg - genauso wie zu glauben, dass durch vordergründiges Gendern irgendetwas zur Gleichstellung von Mann und Frau beigetragen wird.

    Deshalb ist es für mich auch völlig ok, wenn jemand in seinen Texten gendert was das Zeug hält, solange es semantisch korrekt ist.
  • #21 von merin am 05 Mar 2015
  • Ryek da kann ich völlig mitgehen. Für mich heißt eine Sensibilisierung nicht, stumpfsinnig alles zu übernehmen, was irgendjemand vormacht.

    [Modmodus]: Die Diskussion um reale historische Texte und deren heutige Rezeption würde ich hier nicht gern führen. Wer sie führen mag: bitte dazu einen eigenen Thread eröffnen und ggf. heir darauf verweisen. Das hat dann nämlich mit dem Link wirklich nur noch marginal zu tun. [Modmodus aus]
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