Teufelszeug > Theorie
08.03 - Gendern, Rollen, Ziele
Ginger:
--- Zitat von: Uli am 08 March 2015, 19:56:22 ---Hmm ... ja ... kann sein. Geht mir auch gelegentlich so.
Der zweite Teil wäre, daß du die Behauptung widerlegst (was einfach ist ... *) und die Fragestellung beantwortest.
Die nämlich lautet: Kann, soll oder muss 'Schreiben' irgendwie auf diese Dinge wirken, und wie macht man das. Ohne Zeigefingerzeug, meine ich
--- Ende Zitat ---
Wenn ich auf deine Frage hätte antworten wollen, dann hätte ich es schon getan. Wollte ich aber nicht. Ich wollte nur auf diese eine Aussage eingehen, die ich persönlich...einfach unglaublich sch**** finde, Entschuldigung.
Ich interessiere mich gerade wirklich wenig für deine Fragestellung, weil ich persönlich so schreibe, wie mir die Schnauze gewachsen ist und ich deshalb nicht darauf achte, wie "Gender" mäßig das geschrieben ist.
Wenn dann mal eine Stelle wie "Wahrscheinlich nicht die Art von Gutaussehend, bei der Frau vergisst, dass sie eigentlich noch ein Hirn besitzt. Nein, einfach gut eben. Frau - und sicher auch der ein oder andere Mann - möchte ihn ansehen und das eventuell etwas länger als umbedingt notwendig wäre." in meinem Manuskript steht, dann ist der gerade beim Schreiben in meinem Kopf gewesen, ich habe dabei aber nicht speziell "nachgedacht."
Ich habe nur auf eine Aussage reagiert, die beweist, wie weit die Welt leider immer noch hinten an hängt, bis Frauen tatsächlich ernst genommen werden, auch wenn sie gerne Liebesromane lesen und auch mal kichern.
Uli:
--- Zitat von: Trallala am 08 March 2015, 20:01:53 ---
Da bin ich aber froh, dass mir mal wieder ein Mann sagt, wie ich korrekt zu denken habe.
Merci Uli
T!
--- Ende Zitat ---
Nichts zu danken - fein, daß du eine Aussage darüber, warum ich einen Satz für falsch halte (mit Begründung) gleich als Denkanweisung auffasst. Dann hoffen wir mal, daß genügend antiautoritäre Strukturen darauf warten, einen Einwand von dir ebenso aufzufassen ... oder funktioniert das nur mit 'Männern'?
Trippelschritt:
Ich gendere nicht in meiner Sprache und bin deshalb etwas außerhalb dieser Diskussion.
Ich bin mit einer emanzipierten Frau verheiratet und teile mit ihr die Meinung, dass Gendern in der Sprache
sowie auch Frauenquoten im Beruf nichts an den Ursachen ändert, sondern nur versuht, Symptome zu korrigieren.
Aber da ich darüber mit zig Generationen von Stundentinnen habe duiskutieren müssen, will ich hier kein neues Fass aufmachen, sondern nur den Gesamtkontext ein wenig relativieren.
Trippelschritt
(wollte schon immer mal einen dicken M.A.N. Laster fahren)
Diya:
Ich frage mich gerade, ob der Uli wirklich diskutieren oder nur provozieren will :verdaechtig:
Ich verstehe nämlich nicht, was kichernde Mädchen mit "Gendern" zu tun haben sollen. Ich bin Feministin, und zwar durch und durch, und war trotzdem in 50 Shades of Grey. Gut, mir hat der Film nicht gefallen, aber deswegen zeige ich nicht mit dem Finger auf andere, die ihn mochten.
Ich kannte den Begriff Gendern bis vor kurzem nicht, habe mir aber den Link von merin zu "geschickt gendern" angesehen und werde sicher den einen oder anderen Begriff daraus übernehmen. Ich denke nicht, dass Gendern allein reicht, um viel zu bewirken, aber mir selber hilft es, darüber klar zu werden, wie selbstverständlich die männliche Form eigentlich ist und wie man sie ein wenig vermeiden kann.
Meine Strategie gegen festgefahrene Rollenbilder sind natürlicherweise interessante Frauenfiguren. Ich denke diese Figuren sind es (unter anderem) die Frauen wirklich weiterhelfen können und die zum Glück jetzt auch verstärkt auftauchen. Ja, ich habe mir den Schuh angezogen und möchte die Welt verbessern. Das gebe ich zu, und daran sehe ich auch nichts Schlechtes. Das bedeutet nicht, dass jede meiner Frauenfiguren Feministin ist und ständig darauf pocht, gleich behandelt zu werden. Aber ich habe durchaus Figuren, die für andere Frauen einstehen und Männer in ihre Schranken weisen.
Ich arbeite auch an einer eigenen Welt, die nicht unserem Mittelalter entspricht. Es ist meiner Meinung nach traurig genug, dass sich die meisten Menschen nicht vorstellen können, dass eine Welt existiert, in der es nicht zur Normalität gehört, dass Frauen Männern unterstehen und vergewaltigt werden.
Ich weiß jedoch immer noch nicht, was ich von diesem Thread halten soll, und was du genau damit bezwecken wolltest :neuteufel:
Grüßle
Mooncat:
Ob man gendern soll? Eine Verantwortung dafür hat?
Müssen alle mit sich selbst ausmachen.
Für mich zählt nur das Setting. Mir ist wichtig die Fakten stimmen. Wenn das Setting Gendern verlangt, dann gendere ich eben, wenn es Sexismus verlangt, bin ich sexistisch und wenn ich mich frei entscheiden kann - dann konzentriere ich mich lieber auf anderes als auf's Gendern in der Sprache. Lieber zeige ich es, durch starke Frauen- und Männerrollen, die neben schwachen Frauen- und Männerrollen stehen, denn egal ob Mann oder Frau, niemand ist perfekt, alle haben Fehler und Schwächen und so wie es Heroes in allen Geschlechtern gibt, gibt es auch Arschlöcher.
Persönlich - bin ich von Berufs wegen verpflichtet, alle Gendern-Regeln bis ins i-Tüpfelchen zu befolgen und empfinde es als Pest, ob der die meisten, die ich kenne, eh nur die Augen rollen. Ganz ehrlich, am liebsten weiche ich auf Englisch aus, wo ich kann, da sich dort die ewig leidige Frage selten stellt. Ein Ausweichen, das Mode ist. Was allein schon das Wort Gendern zeigt, das auf Griechisch+Latein ausweichen muss, um einen neutralen Begriff zu finden, um die Problematik zu benennen.
Von daher, um auf die Ursprungsfrage zurückzukommen: ich habe mit mir selbst ausgemacht, dass mit das Gendern in der Sprache schnuppe ist. Ich folge dem Setting, den Fakten, allenfalls dem Genre, und ansonsten zeige ich meine Einstellung durch die Rollen, die meine Charas im Buch tragen, egal ob Mämmlein oder Weiblein.
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