Teufelszeug > virtueller Schreibratgeber

Wie haltet ihr es mit euren Ideen?

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Tika_death:
Ich habe eine Ideen Kiste. Jede Geschichte hat einmal mit einer einfachen Notiz dort angefangen. Es war eine Grundidee, meist das Ende einer Geschichte oder eine "was wäre wenn" Frage.
Diese Idee dümpelt dann zunächst in dieser Kiste herum.

Ich lebe mein Leben weiter, schreibe an etwas anderem, das schon viel reifer ist. Irgendwann kommt mir zu der Grundidee etwas dazu - sei es durch ein Buch, das ich gelesen habe, durch einen Film, eine Doku, durch eine Begegnung im Leben - egal was. Sobald ich denke, das könnte zu einer meiner vielen Grundideen passen, schreibe ich sie auf und sie wandert in die Kiste.

Irgendwann schaue ich hinein und kontrolliere, was sich darin so getan hat. Hat eine Grundidee viele weiterführende Notizen, so dass sie sich als weit gediehen von anderen abhebt, bekommt sie einen Arbeitstitel und wandert mit dem ganzen Anhang in eine Fächermappe. Beim Durchlesen der Notizen kommen meist noch weitere Ideen und Gedanken, die ich gleich mit aufschreibe, und die ich ebenfalls in die Fächermappe packe (Stadium 2).

Ich sammle unterdessen weiter - für die Kiste und für die Fächermappen.

Wenn eine Geschichte erst einmal im 2. Stadium angelangt ist, dann kann es schon vorkommen, dass mir sogar schon das ein oder andere Kapitel in den Sinn kommt. Das schreibe ich dann und stecke es mit in die Fächermappe.
Auf diese Weise wächst eine Geschichte heran.
Manchmal habe ich dann sogar einen Flow und schreibe sogar mehrere Kapitel, die in die Geschichte zu gehören scheinen und stecke sie mit dazu.

Phase 3 ist dann der Punkt, an dem ich eine andere Geschichte beendet habe - Manuskript ist fertig - dann schaue ich die Fächermappen durch und entscheide, welche Geschichte ich als nächste schreiben kann - welche mich sofort packt, welche am weitesten gereift ist.
Die nehme ich mir vor und beginne mit dem genaueren Plot. - Ja, ich plotte.
Während ich plotte, schreibe ich auch und so kann es passieren, dass ich eine Geschichte bis zur Hälfte schreibe und dann stecken bleibe, weil noch das gewisse Etwas fehlt.
Die Geschichte wandert dann wieder in die Fächermappe und ich nehme mir eine andere aus Stadium 2 vor.

Währenddessen wird weiter gesammelt. Alles wird aufgeschrieben und sortiert - Kiste und Fächermappen.

Phase 4 ist dann der Punkt, an dem ich mir eine Geschichte vornehme und zuende schreibe.
Die Geschichte ist dann meist soweit gereift, dass ich sie nur noch schreiben muss und dabei tauchen dann noch weitere Ideen aus dem nichts auf, die  für Nebenstränge reichen, die noch tiefere Zusammenhänge zutage fördern, die teilweise auch nochmal den Plot verändern.

Vorteil an dieser Art zu Arbeiten ist, nicht alle Ideen taugen für eine komplett durchgereifte, spannende Geschichte. Die bleiben im Laufe der Zeit in einem der Stadien stecken (meist 1 oder 2) und reifen nie bis in Stadium 3 oder 4 heran. Das sind Geschichten, die man vielleicht innerhalb eines Nanos ausprobieren kann, und wenn sie selbst dort nicht fruchten, kann man sie getrost wegwerfen. Die taugen dann einfach nicht - zumindest nicht für mich.

Außerdem ist es sehr interessant zu sehen, wie eine Geschichte nach und nach wächst, Substanz ansetzt und gedeiht.

LaHallia:
Coole Methode, Tika. Da ist Struktur dahinter und du weißt immer cirka, wie weit was schon ist. Diese Kistensache ist bestimmt einfacher, als ich es zum Beispiel mache. Ich habe für jede Idee ein Notizbuch und erweitere dort. Oft komme ich dann aber drauf, dass die Nebenhandlung, der CHarakter, oder die Szene, die ich gerade in das Notizbuch für Idee x geschrieben habe, doch besser zu Idee y passen würde. Da tu ich mir dann schwer, das alles zu übertragen.
Einfache Zetteln (wie ich mir das bei dir vorstelle) sind da bestimmt einfacher zu kombinieren.
Mischst du auch manchmal diese Ideen durch, um zu sehen, ob vielleicht aus zwei Ideen, die einzeln nie aus Stadium 1 oder 2 rauskommen würden eine entstehen kann, die es bis zum Ende schafft?

Viskey:
Also erst einmal kommen meine Ideen auch einfach angeflogen. In einem Moment ist noch nichts davon zu ahnen, und im nächsten sitzen sie da und sind dabe zT schon erstaunlich umfangreich.

Wenn ich zwischendrin mal Ideen brauche, weil ich feststecke, dann schummle ich. Ich schau mir dann Filme an oder lese Bücher (obwohl es eher Filme sind, weil die einfach weniger Zeit brauchen), die in dem gleichen Genre spielen wie meine Geschichte. Irgendwas kommt dann in der Regel, das bei mir eine Assoziationskette in Gang setzt.

Trippelschritt:
Hi Tika,

das ähnelt meiner Methode und die funktioniert auch. Schön das zu lesen.
Aber von der möchte ich wegkommen.  :devgrin:

Liebe Grüße
Trippelschritt

Viskey:
Hey, Trippel!


Geht's dir um Ideenfindung, oder die nachfolgende Organisation u/o Verarbeitung der Ideen?

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