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Diskussionen zur Methode nach Trippelschritt

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Viskey:
Spannend. Ich stelle für mich grad fest: Ich bin ein Zwischenwesen: der planschreibende Wattwanderer. :cheese:

Ich lege los, und stelle irgendwann frustriert fest: So wird das nichts. Und dann leg ich los mit hunderttausend listen und Diagrammen und Zeichnungen und versuche, dem ganzen einen Ablauf abzuringen. Und wenn das dann endlich mal steht, kann ich fertig schreiben.


Und zu den Hürden: Dem Autor muss klar sein, wo sie liegen und warum. In der Geschichte darf das, meiner Meinung nach, gern etwas länger im Dunkeln liegen...

Trippelschritt:

--- Zitat von: Mooncat am 15 December 2013, 12:50:32 ---Schon - aber muss sagen, viele haben immer die gleichen Hürden zu bewältigen. Von daher bin ich bei Antas sehr vorsichtig. Ich mag es auch, wenn die Hürden sich nicht gleich personifizieren. Kommt natürlich auf die Geschichte darauf an, aber es braucht nicht immer einen Gegenspieler in Form einer Person.

--- Ende Zitat ---

Wenn immer die gleichen Hürden zu bewältigen sind, ist das m.E. eine Frage fehlender Ideen, aber nicht eine Frage der Methode.
Allerdings stimme ich zu, dass nicht alle Widerstände und Konflikte personifiziert sein müssen. Es gibt auch innere Widerstände.
Aber in jedem Fall gilt: Wenn der Gegner (die Herausforderung) nicht formidabel ist, dann bleibt der Held stets ein kleiner Held. Und das liegt dann nicht an ihm.

Und sicherlich gibt es auch Geschichten, die gar keine Helden kennen. Dann entstehen die Konflikte eben auf andere Weise.

Liebe Grüße
Trippelschritt

felis:
Was ich wirklich erstaunlich finde, ist dass du losschreibst, ohne zu wissen wie deine Geschichte endet.

Ich hab ja diesmal Dunkelwelt auch wirklich planlos geschrieben. Ich hatte nur eine Prämisse, den 1. zentralen Wendepunkt und das Ende feststehen. Und absolut keinen vorausgearbeiteten Plot - eher untypisch für mich, hat aber trotzdem hervorragend funktioniert. Aber wie du das hinkriegst ohne zu wissen, wies ausgehen soll ist mir ein Rätsel?

Aruna:
Ich fange erst an zu schreiben, wenn Anfang und Ende klar sind. Am wichtigsten ist für mich die Anfangsszene, die die Atmosphäre des ganzen Romans beeinflussen wird. Figuren entwickeln sich bei mir während des Schreibens, abgesehen von den (meisten) Hauptpersonen. Manchmal ist es ganz praktisch, eine Nebenfigur reinzumogeln.  :biggrin: Mir macht das Spaß, gewähren die Nebenfiguren einen weiteren Aspekt der Welt, in der die Story abläuft.

Forticus:
Vielen Dank Trippelschritt für die systematische Darstellung des planmäßigen Wattwanderns.

Deine Methode klingt vertraut. Der Steinmetz befreit auch nur die vorhandene Skulptur von überflüssigem Granulat.

Mir kommen keine Ideen zu möglichen Menschen oder Begebenheiten, sondern ich habe plötzlich ein Objekt im Sinn, das es so nicht gibt. Da sich das Objekt an sich nicht entwickeln kann, eignet es sich scheinbar nicht als Protagonist. Also woher eine Geschichte (mit Entwicklung) nehmen. So habe ich in einem Nano eher intuitiv erstmal Szenen geschrieben, in denen das Objekt auftaucht und mir erzählen lassen, wie die Leute, die damit zu tuen haben reagieren. Keine Prämisse, kein Ziel, etc. Irgendwann wuchsen dann Ideen, was sich mit den Szenen für eine Gesellschaft darstellen ließe. Aber eine Geschichte, ein Protz, eine Entwicklung ... nix wirkliches am Horizont.
Nach nunmehr drei Jahren bekommen ein paar der Leute allmählich so etwas wie Motivationen und Ziele. Und nach Lesen Deiner Methode kam gleich noch eine Idee für eine Wende im Leben einer der Hauptfiguren, womit sie wohl überhaupt erst das Level eines Protas erreicht hat. Danke Dir.

Dein Ansatz mit dem Anta vor dem Prota hat was. Wie ist das aber, wenn der Antagonist nachher noch an dem gewachsenen Protagonist wächst. Wird das Romanprojekt dann zu einer Tragödie?

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