Da die eigentliche Röstung zu dem Ergebnis führte, wie, was, warum, es war ein Traum? Abgesehen von üblichen Bezugsfehlern, wer sagt was wann.
Daher habe ich zuerst die erste Seite umgeschrieben. Mir geht es nur darum, ob der Leser in dieser Variante sofort abspeichert, alles was danach kommt, spielt sich in einem Traum ab.
Es wurde ja schon diskutiert, ob es möglich ist, so zu träumen wie mein Protagonist es kann. Nein, im realen Leben ist es nicht möglich. Nur in meiner Ausbalancierung der magischen Fähigkeiten erhält Todd die Fähigkeit, in seinen Träumen sein Reich bereisen zu können. Er träumt dann nicht eine fiktive Welt, sondern träumt in der realen Vergangenheit, nie in der Zukunft! So erklärt sich auch der zweite Satz, der erst an späterer Stelle ausführlicher erklärt wird.
Wird dem Leser also so klar, dass alles was dann folgt, Teil des Traumes ist?
Wird der Leser mit irgendeiner Information überrumpelt, die näher erklärt werden müsste?
Wie gesagt, es handelt sich hier um eine Einführung in einen der vier Protagonisten, vorher erfährt der Lese nichts von ihm.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Todd schlug die Augen auf, fror und seufzte. Träume hatten ihn reich gemacht, so reich, dass er sich ein Haus auf dem Land kaufen, Rosen züchten und Bücher schreiben könnte. Darüber wollte er nicht klagen, wenn sie ihm nur nicht ab und an das Leben kosteten. Ein unschönes Gefühl, im Lava zu verbrennen, auf dem Grunde des Meeres zu ertrinken oder mitten im Fels zu ersticken. Heute, so vermutete er, wäre mal wieder erfrieren an der Reihe.
Er schnappte nach Luft, der Kopf dröhnte wie helle Glocken. Bis an den Horizont erstreckte sich das Hochgebirge. Der Wind wirbelte feine Eiskristalle über den Gipfel, vor dem er im Nachthemd schwebte. Eine Wechte brach ab, rutschte den Abhang hinunter, bis sie über den Rand einer senkrecht abfallenden Felswand in die Tiefe stürzte. Die Schneemassen lösten Lawinen aus, die erst auf den Gletschern, tief unten im Tal, zum Stillstand kamen.
Wo er heute Nacht träumte, konnte er nicht sagen. Durch viele Hochgebirge war er geflogen. Schnee, Eis und Felsen waren keine Hilfe, den Ort auszumachen. Er wünschte sich unter die Bettdecke zurück, die ihn gerade noch gewärmt hatte. In der eisigen Höhe würde er schnell sterben, was nicht schlimm war. Wenn er starb, wachte er auf. Als Kind rannte er weinend zu seiner Mutter, kroch unter ihre Decke und lag bis in den Morgen wach. Mit dem Alter kam die Gelassenheit. Er starb, wachte auf, trank ein Glas Wasser und legte sich wieder schlafen. Vor Jahren schon hatte er aufgegeben, vor dem Gebetsbaum friedlichere Träume zu erbitten. Gestern Nacht hatte er neben einen knisternden Kaminofen gesessen. Die gemütliche Wärme wünschte er nicht zurück, hatte er über Stunden beobachtet, dass die Folterknechte des Grafen Renoirs einen Händler zu Tode folterten.
Zu den klappernden Zähnen und dem Kopfschmerz gesellte sich jetzt Schwindel und Übelkeit. In seiner Pein glaubte er, die Berge lösten sich auf. Die Luft flimmerte, er sah schwarze Türme, auf denen dunkle Männer wachten.
Ruckartig raste er in die Tiefe. Sefira hab Dank, regte sich in ihm ein Gedanke, er würde nicht aufwachen.