Hallo Tim,
ich beschränke mich mal auf deine Fragen:
1) Vorausgesetzt, dieses "apokalyptische" Genre liegt euch nicht gänzlich fern, würdet ihr die Geschichte aufgrund von Titel und Klappentext beginnen zu lesen?
Nein. Geschichten über ausgebrochene Viren reizen mich überhaupt nicht. Ich suche in solchen Geschichten andere Themen.
Bei einer Geschichte, wo der Fokus auf einem Virus liegt, stelle ich mir vor, dass sich viel in der Geschichte darum dreht, was dieses Virus macht. Wie es funktioniert. Wie man sich dagegen schützt. Wo es herkommt. Wie man es besiegt.
Das ist für mich nur am Rande interessant. Was ich lesen will, sind Geschichten, in denen der Fokus darauf liegt, wie die beteiligten Personen damit umgehen, vor einer solchen Katastrophe zu stehen. Was das mit ihnen macht, mental, emotional. Welche Gruppendynamiken sich entwickeln.
Sowas.
Dazu später mehr.
Der halbinteressante Schulausflug einer zehnten Klasse nach Brüssel nimmt schlagartig eine krasse Wendung, als im Radio die Freisetzung eines tödlichen Virus bekanntgegeben wird. Ein Wettkampf um das Überleben beginnt...
Wieso ein Wettkampf ums Überleben? Mit wem stehen sie denn in Konkurrenz? Kann nur eine begrenzte Anzahl von Personen überleben?
2) Zum Titel: "Virus" oder "Virus RH-135"? Oder lieber ganz anders?
Kommt darauf an, was für eine Geschichte du erzählen willst. Aber in der Arbeitsphase finde ich das noch nicht so wichtig.
Da ich wie gesagt mit Viren nicht so viel anfangen kann, habe ich dazu auch nicht wirklich eine Meinung, wie ein guter Titel aussehen könnte.
3) Ich denke, dass die erste Szene recht gut in das Setting und den Hintergrund der Fahrt einführt. Beginnt euch die Geschichte zu langweilig? Hättet ihr die Geschichte an einem anderen Punkt (Ort/Zeit) beginnen lassen?
Definitiv würde ich die Geschichte anders beginnen lassen.
Aber hier kommt es eben wieder darauf an, welche Geschichte du erzählen willst.
Vielleicht ist gar nicht wichtig, wie die Jugendlichen erfahren, dass ein Virus frei wurde. Die Frage an der Stelle wäre: Willst du darüber schreiben / ist es wichtig für deine Geschichte, wie sich alle verhalten, was sich ereignet, während das Virus sich noch verbreitet?
Du kannst rein theoretisch in die Geschichte auch einsteigen, wenn die Klasse bereits festsitzt und der Großteil der Bevölkerung bereits ausgelöscht wurde.
Deshalb ist es so wichtig, was genau du erzählen willst, wo der Schwerpunkt dessen liegt, was du erzählen willst. Und damit meine ich genau das, was da steht: Was willst du schreiben? Woran hast du Freude - es dir auszudenken, es zu Papier zu bringen?
Ganz unabhängig von Plot oder Thema.
Insgesamt geht mir das alles viel zu schnell. Niemand ist verwirrt oder muss sich erst orientieren. Niemand versucht, Kontakt nach Hause oder zu Behörden aufzunehmen.
Falls du jemand bist, der sich von anderen Geschichten inspirieren lassen kann ohne sich zu demotivieren (ich demotiviere mich damit eher), dann empfehle ich dir, mal die ersten Kapitel von Michael Grants "Gone" zu lesen. (Die ersten drei gibt es als "Blick ins Buch" auf Amazon)
Da verschwinden in einer Kleinstadt von einer Sekunde auf die andere alle Personen über 15 und er widmet sich ausführlich den Hauptfiguren, wie sie der Situation auf den Grund gehen (sie zu begreifen versuchen), wie sich andere um sie herum verhalten.
Später im Buch kommt es dann auch zu Gruppenbildungen, Konflikten, etc.
4) Findet ihr das Thema zu "ausgelutscht"? Haltet ihr die Grundidee der Story für interessant?
Ausgelutscht? Welches Thema ist nicht ausgelutscht? Kommt immer drauf an, wie du es gestaltest.
Und in der Regel ist es ja auch so: wenn sich etwas gut verkauft, dann will man möglichst viele Klone davon auf den Markt werfen.
Die Grundidee halte ich für interessant, ja.
5) Ich liebe den Satzanfang "Als ..." viiiel zu sehr
Würde mich über Variationsideen freuen!
6) Schafft es der 2. Teil, euch ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern? Soll er nämlich 
7) Würdet ihr die Geschichte weiterlesen?
Ich habe nur den ersten Teil gelesen bisher.