Hi Teufelchen
Will jetzt endlich mal im einzelnen durchgehen.
Generell finde ich die Vorschläge zu Großtantchens Sprache von allen !!!! sehr gut, und werde mal überlegen was ich davon verwende.
Vertipper bzw. RS-Fehler hab ich verbessert.
Die Szene kam bei einigen nicht gut an. Ich bin am überlegen, wie ich sie verbessern kann. Bisher habe ich aber nur unausgereifte Ideen.
@ Kass
Ich habe nicht mehr auf dem Schirm, wann die Geschichte spielt, daher bin ich über Mark gestolpert. Kommt ja später noch mal vor.
1990 etwa
Hier hast du mich verwirrt. Vielleicht würde ein Absatz helfen, um dem Leser klarzumachen, dass sie nun von Moritz zu Max gewechselt hat. Und dann muss es heißen: Seine Kleider warf ich zu denen von Moritz.
Du mich auch erst. Dann raffte ich, dass ich die Namen verwechselt hatte

Insgesamt hat mir der Streich nicht so gut gefallen. Ich hatte von Tantchen etwas Ausgefeilteres erwartet.
Für fiese Vorschläge immer empfänglich

In meinem Sprachempfinden hat das Wort “Schätzchen” auch einen abwertenden Beigeschmack. Natürlich nicht immer, aber in diesem Zusammenhang erschien es mir sinnvoll, einen anderen Begriff zu verwenden.
Zuerst war es auch so gemeint, im sinne von herablassend. Aber erste Wahl wars nicht.
@ Nalee
Darum wirkt die Szene für mich sehr unrund.
vor Allem Tante Irmgard ist daran Schuld, weil sie zunächst sehr schön nach arrogantem Schnösel klingt, später aber immer mehr die Mundart von (wie heißt deine Prota eigentlich?) annimmt. Das führt dazu, dass ich bei dem längeren Gespräch zwischen deiner Prota und Tante Irmgard ab und an nicht folgen kann, ob das nun sie oder die Tante sagt.
Das ist die gute Anja. Wenn 2 reden, wechselt es immer beim neuen Absatz. Ich mach das 2,3-mal bis ich wieder einen Namentlichen Hinweis einbaue. Ab drei Dialogführenden geht das natürlich nicht mehr.
„Plus 50 … 100 Mark.“ (das halte ich schon nicht mehr für professionell. sie will ja was von ihm. es ist ja nicht so, als hätte sie noch viele andere Möglichkeiten, einen gefälschten Ausweis zu bekommen, oder? Wolle klingt mir hier zu verzweifelt. besser wäre es, wenn er sie mit genau den genannten Argumenten "überredet". dann ist es auch glaubwürdiger, wenn sie überrascht ist, dass ihr die Feier plötzlich doch mehr Spaß macht als gedacht.)
Jeder will was vom anderen. Verhandlungstaktik.
Ob er mich grad mit einem Nilpferd verwechselt hatte? Oder einfach nur ein hoffnungsloser Fall war? „Super, kann ich meine Tubaschüsseln mitbringen?“
Wieder dieses seltsame hohe Lachen.
(das will auch nicht so recht passen... sie hält sich für nicht attraktiv - um nicht zu sagen hässlich, weil wer vergleicht sichselbst schon mit einem Nilpferd? - und will "heiße" Klamotten anziehen und in angesagten Klubs einen drauf machen...
und was soll das mit den Tubaschüsseln? mal ganz davon abgesehen, dass es sogar als Witz nicht funktioniert, sie werden nicht weiter erwähnt. weg damit.)
Nein

Das ist sarkastisch. Bezogen auf das „tolle“ Argument, es gibt jede Menge kostenloses essen. Und Tubaschüssel? Hier bin ich – mal wieder – Opfer der Umgangssprache geworden. Soll natürlich Tupperware heißen.
„Sagte ich doch. Da, auf der Veranda, das ist meine Großtante. Lass sie uns begrüßen.“
Wir schlenderten rüber, schüttelten etliche Hände, tauschten Höflichkeiten aus und alte Männer machten mir Komplimente, wenn die bessere Hälfte gerade nicht hinhörte. Ich war froh, als es Essen gab und sich alle aufs Buffet stürzten.
Ich zündete mir eine Zigarette an und beobachte den Kampf um die besten Stücke. (Rauchen beim Essen? -No Go.)
Essen gibt’s im Garten, wo auch die Tische sind. Anja steht noch auf der Veranda.

„Was ist denn der Flügel wert?“ (sie will es den Gierigen Neffen heimzahlen... aber deine Prota ist grad auch extrem gierig... 400€ von der Tante, 100 vom Wolle, 3 Flaschen Champagner und noch die Anzüge? und das mit... 17? ich weiß ja nicht,
was du dir unter Teenagerleben so vorstellst, aber als ich 17 war, hätte ich ein Jahr ausgesorgt mit 200€)
Gleiches Spiel. Verhandeln – und zwar VOR dem Deal. Für mich absolut okay. Anja flog mit 16 (mal wieder) zuhause raus und ging dann auch nicht wieder zurück. Sie lebt bei ihrem Bruder in einer WG. Alles was sie hat, hat sie sich mit selbst verdientem Geld gekauft. Miete, Essen und solche Nebensächlichkeiten, genau wie ihren Führerschein und ihr Moped.
Also nimmt sie mit, was sie ergibt. Für mich ist das nicht gierig.
„Ein weißer Schimmel, ein Pleonasmus.“
„Sie sind gebildet.“ (schon irgendwo hart an der Grenze zu "infodump - muss das da rein?" aber um gegenüber der Großtante zu "beweisen", dass sie nicht komplett ungebildet ist, geht das klar.)
Ist eher ein kleiner runnig gag.

der Streich hier ist doch eher ein wenig out of the blue. da könnte man sicher auch noch etwas besseres finden. aber bisher passt das sonst schon ganz gut.
Du bist lustig

Natürlich kann man was Besseres finden. Wenn man was findet

@ Aure
Auch dir danke für die tollen Sprachvorschläge. Ich werde einige davon übernehmen.
@ merin
Ich bin außerdem erstaunt, dass es Studentenausweise mit Foto gibt, die gab es zu meinen Studienzeiten nicht.
Vielleicht regional verschieden?
Ich habe keine Ahnung, was Tubaschüsseln sind. Macht aber vielleicht auch nichts.
Schüsseln von Tupperware in der Badisch-Alemannischen Lautsprache.

Natürlich ein Fehler, hab ich geändert.
Ansonsten ist mir das zu ... stereotyp. Es wirkt auf mich wie eine Soapopera, was ich von Deinem Text eigentlich nicht kenne. Müsste sie sich nicht wundern, dass alle sie für bezahlt halten? Und wäre es nicht doch gut, den Protas etwas mehr Farbe zu geben? Wieso traut Wolle niemand eine Freundin zu, wo er ein ausgebuffter Typ ist? Was hat Anja denn nun angezogen? Wie mag sie wohl wirken? Und wie fühlt sie sich da?
Gute Fragen. Die Antworten werde ich alle im neuen Text mit einfliesen lassen.
Die Sprache der Tante finde ich wirklich nicht gelungen. Wenn sie gehoben spricht, dann kürzt sie Worte nicht ab. Dann betont sie jedes sonst verschlickte "en".
Das war klar, deshalb hab ich hierzu ja auch konkret nachgefragt (und super Vorschläge bekommen)
Gib ihr einfach einige Worte mehr, lass sie etwas spitz sein. Dann wird sie plastischer. Und snobischer. Das ist im Verlauf etwas besser, finde ich. Trotzdem verstehe ich nicht recht, wieso sie ihre Neffen auf diese Art bloßstellen will. Das wirkt fast einfallslos, finde ich.
Ja, das muss ich unbedingt ausbauen. Ich glaube mittlerweile, dass der Grund für diesen Streich das Kernthema des Ausschnitts sein muss. Auch Wolle Wolfram werde ich besser zeichnen. (er hat ja mittlerweile vier verschiedne Auftritte im Roman)
Völlig willenlos folgte er meinem Wunsch. Ich stopfte seine Klamotten in einen rumliegenden Kopfkissenbezug.
Wirklich? Warum liegt der da herum? Das erscheint mir zu gewollt. Wenn sie sie eh aus dem Raum nimmt (was ich gern gezeigt bekäme), dann braucht es auch keinen Kissenbezug.
Gute Frage. Erst stopfte sie es in eine Plastiktüte. Dann fiel mir auf, wo sie die den herhaben sollte. Also ein Kissenbezug, der lag so rum.
Könnte sie aber auch so unter den Arm nehmen …
Und ich wüsste gern, wieso Wolle Ausweise fälschen kann, aber in der Verwandtschaft so einen luschigen Ruf hat. Wieso hat er es überhaupt nötig, sie zu bezahlen?
Ist in einer vorigen Stelle schon beschrieben. Er fälscht nicht, kann aber echte besorgen, von „Studenten“ die gar keine sind. Schlechter Ruf hat er eigentlich nicht. Er ist halt ein Opfer seiner Cousins. Das werde ich ausbauen.
Wieso er Anja bezahlt? Weil sie sonst nicht mitgegangen wäre. Sie hatte ja noch andere Optionen an Ausweise zu kommen, wenn die auch nicht ihre erste Wahl waren.
@ Fabian
Bereits der zweite macht doch erzählerisch nur Probleme: doppeltes Risiko, dass der Plan nicht aufgeht, eventuell gelangweilter Leser, weil ihm nur eine Wiederholung geboten wird – da gäbe es noch viel anzumerken.
Natürlich. Aber eine gewisse Schwierigkeit reizt mich. Langweilen will ich keinen Leser. Muss mir Gedanken machen ob nicht zwei verschiedene „Streiche“ möglich sind.
Für zwei (oder mehr) spräche eventuell, dass damit die Lage von Wolfi spezifisch definiert wird (platt gesagt: einzelnes Mobbing-Opfer einer Gruppe vs Unterlegener in einer Duell-Situation).
Interessant. Mobbing-Opfer könnte der Kernpunkt der ganzen Auktion werden.
Aber hat Wolfi hier nicht nur einen punktuellen Auftritt und ist er nicht ansonsten für deine Geschichte unwichtig?
Hier ein glasklares Jein. Er ist sicherlich nur ein Nebencharakter, aber irgendwie ein interessanter.
Nochmals Danke an alle.
LG Mondstern
