Hi!
Ja, eine deutliche Verbesserung! Dem schließe ich mich an.
Mir gefällt dein lockerer Stil sehr gut. Das ist sehr angenehm zu lesen.
Aber natürlich gibt es auch ein Aber. Mir tauchen einfach viel zu viele Personen auf, gerade für einen Einstieg. Auch hatte ich nach den ersten zwei Sätzen den Eindruck, dass plötzlich die Perspektive gewechselt wird. Es wäre vielleicht eine Überlegung wert, um den Einstieg in die Geschichte zu vereinfachen, es zu kürzen. Ich mach das einfach mal, schau dir an, ob es dir zusagt.
[quote]"Das Parlamentarium wird bestimmt totaaal spannend", meinte Jonas ironisch und blickte auf die vor uns liegende Straße. "Ja, wir lernen endlich mal richtige Politiker kennen", fügte Emily fröhlich hinzu, die seine Ironie offenbar überhaupt nicht verstand. Es versprach ein schöner Tag zu werden - die Sonne schien mild auf die belgische Landschaft, der Bus glitt ruhig über die Autobahn und das Klima war angenehm. Blöd nur, dass ich meine Kopfhörer zuhause vergessen hatte und jetzt anscheinend der Einzige war, der keine Musik hörte. Ich saß ganz vorne im Bus, rechts, denn die Sitze der linken Seite hatten sich die Lehrer schon im Vorfeld reserviert. Der Platz neben mir war frei. Nicht, weil mich niemand leiden konnte, sondern weil sich einfach jeder meiner Kumpels mit irgendjemandem noch besser verstand. Hinter mir saßen Franz und Jonas, mit denen ich ziemlich gut klar kam. Mein Blick schweifte durch die Reihen. Sarah und Toni unterhielten sich mit Jana, während die meisten anderen Mädchen „Stadt, Land, Fluss“ spielten oder Musik hörten. Auch die Jungs verbrachten ihre Zeit größtenteils mit Spotify und Gesprächen. Die Kandidaten am Ende des Ganges drehten stattdessen Zigaretten und steckten sie hinter ihre Ohren. „Hey Lizzie“, brüllte Raphael durch den Bus. „Was?!“, rief sie misstrauisch zurück, da sie die Ärgereien bereits kannte. „Nix“, erklärte er grinsend und brach mit der hinteren Reihe in unverhältnismäßiges Gelächter aus. Lizzie warf ihren Kopf in die Rückenlehne und verdrehte die Augen. Außer mir schien wirklich jeder etwas zu tun zu haben. Der Busfahrer summte ein Lied vor sich hin und ich konnte nicht sagen, ob ich es kannte, oder nicht. Frau Peters erklärte Frau Schuster besorgt, dass wir schon knapp 10 Minuten zu spät seien, was diese jedoch nicht zu interessieren schien. Überhaupt hatte ich Frau Schuster noch nie gestresst erlebt. Sie war das genaue Gegenteil der pingeligen Frau Peters, und insgeheim war ich froh, dass sie mitfuhr und bei all den Regeln für ein wenig Lockerheit sorgte. Jonas stand auf und quetschte sich an Franz Füßen vorbei, um den mit blauen LEDs gesäumten Gang hinunter zur Toilette zu gehen. Nach gerade einmal einer halben Minute kam er zurück, zuckte mit den Achseln und erklärte: „Kaputt!“.
„Ach du Scheiße“, sagte der Busfahrer aus dem Nichts. „Was ist denn?“, wollte Frau Peters wissen. „Da kommt gleich n Riesenstau. Ham se grad im Radio jesacht“, antwortete er. Die Lehrerin schaute verzweifelt an die Decke: „Das kann doch nicht wahr sein. Ausgerechnet heute!“ „War wohl ne Massenkarambolage“, beendete der Busfahrer seinen Bericht. Frau Peters sah noch gestresster aus, als sie sich nach einer Ausweichroute erkundigte. „Da mussich gucken wat dat Nawi sacht“, meinte Willi, so hatte ich ihn getauft, uninteressiert. „Aaach ne Quatsch, dat is die andere Richtung. Tschuldijung!“ “Na Gott sei dank. Ich dachte schon wir müssten jetzt etwas aus dem Programm streichen“, antwortete Frau Peters erleichtert, aber mit leichtem Groll über den Irrtum in der Stimme. Dann ging die Fahrt noch einige Zeit lang ruhig weiter, bis Willi irgendwann den deutschsprachigen Radiosender lauter stellte. Da ich ganz vorne saß, konnte auch ich neben den Lehrerinnen die Nachrichten mithören:
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