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Oldlady:
Der Trafikant – ich habe das auch gelesen. Keine leichte Urlaubslektüre, ein bisschen zu negativ in der Weltsicht für meinen Geschmack, aber es ist hervorragend geschrieben und vermittelt außerdem ein Stück Geschichte. 

merin:
Ja, das stimmt. Ich musste es auch unterbrechen, weil es so negativ auf die Welt schaut.

Naleesha:
Die Wolfs Chroniken
Das Versprechen der Wölfe
von Dorothy Hearst
Ein schön geschriebenes Buch mit einer Außenseiter-Wölfin in einem Wolfsrudel als Perspektivträgerin.
Im ersten Vorwort - "vor 40.000 Jahren" begegnet ein Wolf in Zeiten eines 3 Jahre andauernden Winters einem Menschen. beide für sich allein sind zu schwach um eine Beute zu jagen. Aber zusammen können sie überleben.

In diesem Vorwort habe ich mich positiv überrascht und verwundert ganz tief hineinziehen lassen, weil es sich so las, als würde ich die Geschichte der Wolfsbrüder komplett aus der Sicht von Naleesha erzählen, nur ohne das Band, also ohne dass der Wolf die Gedanken den Menschen hören kann und umgekehrt. Es passte so gut, dass ich unwillkürlich anfing, mir Aspekte davon für das Verhalten meiner Wölfe zu merken.

Das Buch hat 2 Vorworte. "vor 40.000 Jahren" und "vor 14.000 Jahren". Der Erzählstil ist sehr schön und bleibt nah an den Wölfen dran. Je nach Situation am Rudel als Ganzes, oder auch nah an Kaala, die Außenseiter-Wölfin. Ist sie mal nicht Brennpunkt, bzw rückt die Autorin von ihrem Innenleben weg, so steht dann das Rudel als Ganzes im Brennpunkt und man fühlt eher mit dem Rudel mit, als nur mit einem Wolf davon.

Wenn jemand für eine Story gut geschriebene Szenen über das Verhalten von Wölfen lesen möchte - oder auch nur um sich fallen lassen zu können, eine schöne Geschichte über Wölfe braucht, kann ich hiermit einen Tipp da lassen. Ich werde das Buch auf jeden Fall zuende lesen. und sei es nur um meine Wölfe besser darstellen zu können. :)

LG, Nalee

merin:
Sigrund Casper - Der Wortjongleur

Eine fiktive Biografie aus den 1950er Jahren, Protagonist ist ein Junge, Sohn einer alleinerziehenden Mutter. Ich fand es schwer, reinzukommen, weil ich die merkwürdig distanzierte Art zu schreiben, abgewechselt mit sehr in seinen Gedanken, etwas spröde fand. Auch hatte ich Schwierigkeiten mit dem scheinbar rein positiven Blick auf die Mutter. Nach den ersten ca. 20 Seiten hatte ich mich eingelesen und fand Gefallen an dem Buch, das dann auch ziemlich spannend wurde und noch andere Seiten der Mutter beleuchtet.

merin:
Daniel Kehlmann - F

Das fand ich ein beeindruckendes Buch. Es erzählt die Geschichter dreier (Halb)brüder und ihres Vaters aus verschiedenen Perspektiven. Alle vier Männer scheitern irgendwie am Leben und versuchen, das zu verbergen. Ich habe das Buch als grandiose Erzählung über Beziehungslosigkeit und Verlorensein gelesen, nicht nur über Lüge und Wahrheit, wie es im Klappentext heißt. Aber darum geht es natürlich auch. Besonders beeindruckend fand ich, dass ein Teil der Geschichte aus der Perspektive eines Mannes mit Psychose erzählt wird, und zwar so nah, dass man auch als Leserin nicht weiß, was Wahrheit und was Wahn ist. Das war für mich zeitweise fast nicht aushaltbar zu lesen, aber auch enorm spannend. Beeindruckend auch, dass Buch stellenweise spannend ist wie ein Krimi. Und sprachlich mag ich es auch sehr gern. Eine klare Empfehlung!

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