Federleichtes > Federfutter
Was lest ihr gerade? ab 2018
eska:
Ich habe gerade ein älteres Buch gelesen, dass mich vom Thema her fasziniert hat:
Bevor du liebst, von Hannah Green (1991).
Danach gegriffen habe ich wegen der Autorin (siehe 'Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen', das mich bei zweimaligem Lesen sehr beeindruckt hat). Diesmal geht es um einen taubblinden jungen Mann, der sich in eine Sehend-Hörende verliebt. Die Lovestory war mir weniger wichtig als die vielen Details, wie das Leben sich gestaltet, wenn man nicht sieht und nicht hört, welche Fähigkeiten sich besonders ausprägen... Wie die Autorin sich da hineinversetzt hat (mit entsprechender Recherche), ist bewundernswert. Mir ist kein Denk- oder Beschreibungsfehler aufgefallen, und viele kleine Szenen, ganz nüchtern erzählt, nahmen mich sehr mit.
Und noch eines:
David Grossmann: Kommt ein Pferd in die Bar...
Ich schätze den Autor sehr, seine Figuren zerreißen einem auf stille Art das Herz. Dieses Buch erzählt von einer Comedy-Show, zu der der Künstler einen alten Jugendfreund, der ihn bis dahin völlig aus den Augen verloren hatte, einlädt. Mit diesem als Erzähler erleben und erleiden wir Leser den Abend, der immer schräger und beklemmender wird...
Ein ungewohnter Blick auf die Kunst: Zu wieviel Striptease verdammt einen der Wunsch, sich mitzuteilen?
Und dann noch: Was im Leben hat bleibenden Wert?
merin:
Die drei letzten Empfehlungen machen mir Lust aufs Lesen!
Viskey:
Nachdem in letzter Zeit ziemlich viel Wirbel um das Buch (und die TV-Adaptierung) herrschte: Good Omens.
Kann ich nur in Häppchen genießen, weil das Buch so dicht gepackt ist, und der Stil auch sehr dicht ist und viel, viel skurriler Humor drin ist. Wenn das geballt in einem Rutsch daherkommt, nützt es zu sehr ab und wird anstrengend.
eska:
@Viskey:
Hey, lustig!
Den Wirbel habe ich gar nicht mitbekommen (habe kein TV), aber das Buch gerade im Herbst mal wieder gelesen: halbe Nächte lang geschmökert und immer mal wieder laut gelacht (was nicht oft vorkommt).
Abgesehen von der grundlegenden Idee (ein Engel und ein Dämon wollen die Apokalypse verhindern, weil sie sich so an die Annehmlichkeit der Welt gewöhnt haben) finde ich den Plot nicht herausragend, aber dafür die Figuren herrlich schräg, die sprachlichen Finessen ergötzlich, und die running gags sprichwörtlich (die unvermeidliche Verwandlung von Cassetten im Auto! :flirty:).
Am besten gefiel mir diesmal das Nachwort: Ja, man merkt, dass da zwei Leute mit viel Potential so richtig Spaß beim Erfinden und Sich-Überbieten an verrückten Ideen hatten, und die Schilderung ihrer Zusammenarbeit über den Ozean hinweg mit den damaligen medialen Möglichkeiten macht mich geradezu wehmütig...).
eska (*lächelt die ganze Zeit beim Schreiben*)
kass:
Hach, Good Omens,
gehört zu den Büchern, die ich nicht haben kann. Bestimmt schon 30 Exemplare gekauft - immer weg. Aber vielleicht hört das mal auf mit den Leuten, denen ich es schenken muss, weil sie es noch nicht kennen. Höchste Zeit, mal wieder ein Exemplar zu erwerben. :)
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