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  • #91 von Oldlady am 25 Jan 2020
  • Noch mal zu "Tribute von Panem": ich fand es gut, die Grundidee großartig. Allerdings auch mit Abstrichen: die inneren Zustände der Teenie-Prota waren mir zu breit ausgewalzt.
  • #92 von Trippelschritt am 27 Jan 2020
  • Hast du es auf deutsch oder englisch gelesen? Auf Deutsch fand ich es unaushaltbar.

    Auf Deutsch. War so ein Ramschexemplar.
    Unaushaltbar trifft es gut.

    Trippelschritt
  • #93 von Oldlady am 27 Jan 2020
  • Auf englisch.
  • #94 von merin am 28 Jan 2020
  • Das könnte eine Erklärung sein. Ich hab es auf Englisch durchaus mit Genuss gelesen und dann mal Wartezeit in einer Bahnhofsbuchhandlung verbracht und auf deutsch reingelesen. Ich musste mich zusammenreißen, nicht zwischen die Seiten zu kotzen. Es war wirklich so schlecht übersetzt ... und dann bin ich auf Englisch sicher auch anspruchsloser, ist eben keine Muttersprache.
  • #95 von merin am 13 Feb 2020
  • Nun bin ich mit der Tintenwelt-Trilogie fertig. Ich finde das thematisch ein sehr spannendes Werk. Grob gesagt geht es darum, was es für Folgen hätte, wenn wir wirklich leibhaft in unsere Geschichten eintauchen könnten. Wie würden die Geschichten uns verändern? Wie würden wir die Geschichten ändern? Würden wir gern in dem leben, das wir gern lesen? Und hätte der Autor dann überhaupt noch was zu sagen?
    Die Tintenweltbücher sind wirklich sehr spannend, sie lassen sich kaum aus der Hand legen. Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig (und es gibt auch interessante Frauenfiguren!), die Sprache schön und stellenweise poetisch, die Geschichte hat immer wieder überraschende Wendungen. Aber was ich wirklich ein großes Manko finde, ist, dass die Bücher grausam und düster sind. Meine Tochter ist nach dem ersten Band ausgestiegen, ich habe dann allein die anderen beiden gelesen und war im zweiten immer wieder nah daran, es wegzulegen. Das dritte fand ich ab der Hälfte dann wieder besser, da gab es immerhin Hoffnungsschimmer. Aber insgesamt hat mich die Grausamkeit doch sehr abgeschreckt und auch die Stimmung, die über weite Strecken herrscht: wirklich deprimierend und hoffnungslos. Ungünstig fand ich auch, dass es immer wieder um Gefangenschaft und Folter geht und ich das dann auch unnötige Wiederholungen fand, auch wenn die Wege aus der Situation sich zum Glück sehr unterschieden. Ich verstehe nicht so recht, wieso in einem Jugendbuch eine derartige Grausamkeit vorkommen sollte und so ist mein Fazit trotz der wirklich beeindrucken Stärken der Bücher eher negativ.
  • #96 von eska am 13 Feb 2020
  • @ Merin:
    Ich habe die Tintenwelt vor über 10 Jahren per Hörbuch kennengelernt, das übrigens gut gemacht ist, und der erste Teil gefiel mir sehr gut. Die Folgebände klangen vielversprechend, hatten aber nicht mehr den Reiz der ersten Idee, mit der Vorlesestimme das Buch wahrhaft lebendig werden zu lassen. Und so bunt die Tintenwelt dann ist, ist sie doch vor allem Hintergrund für die Handlung, was ich schade fand. Ein paar Entdeckungen ab vom Weg, die nicht gleich den Plot befeuern, hätten mich gereizt.
    Dass ich mich an den nur noch verworren erinnere, halte ich für symptomatisch. Er hat mich nicht wirklich gepackt, es gab Ungereimtheiten und Unwahrscheinliches - ich erinnere mich an die andere Identität des Vaters...
    Und das mit der Düsternis kann ich unterstreichen. Meine Kinder hat es aber weniger gestört als mich. Vielleicht ist die nächste Generation einfach mehr gewöhnt und kann damit umgehen.
    Ich würde die Bücher schon wegen der reichen Bilderwelt trotzdem empfehlen.

    Gruß,
    eska
  • #97 von Oldlady am 15 Feb 2020
  • Ich habe gerade eine für mich ungewöhnliche Lektüre hinter mir: Quality Land von Marc-Uwe Kling. Eine Zukunftsvision in einer von Algorithmen beherrschten Welt, die erschreckend ist  und die teilweise jetzt schon wahr ist.  Düster ... und doch wieder nicht. Denn das Buch steckt voller Ideen, brachte mich zum Lachen und ist wunderbar zu lesen. Es wäre es wert, in alle wichtigen Sprachen übersetzt zu werden.  :applaus:
    Kann ich unbedingt empfehlen!
  • #98 von merin am 15 Feb 2020
  • Hier habe ich auch zwei Quality-Land-Fans, allerdings als Hörbuch. Ich hab noch nicht reingehört, muss es mir mal geben lassen.
  • #99 von Eudyptes am 25 Feb 2020
  • Vor kurzem beendet: Born a crime von Trevor Noah.

    Ein wirklich tolles Buch, vor allem für Leute, die sich für Südafrika und/oder das Thema Apartheid interessieren.

    Trevor Noah ist hierzulande kaum bekannt, in den USA hat er vor einigen Jahr ein populäre Late Night/News/Comedy-Sendung übernommen ("The Daily Show") übernommen.
    Aufgewachsen ist er allerdings in Soweto, Südafrika, als Sohn einer Xhosa und einem Schweizer. Damals herrschte noch Apartheid, und es war Weißen und Schwarzen dort absolut verboten, in erin Beziehung zusammenzuleben, geschweige denn, Nachwuchs in die Welt zu setzen. Daher stammt auch der Titel des Buches, Trevors Geburt war nach den damaligen Gesetzen ein Verbrechen. Er erzählt in Episoden von seiner Kindheit, Familie, seiner couragierten Mutter, seinem entfremdeten Vater, Freunden, erster (und zweiter und dritter) Liebe, und immer wieder - Rassismus. Das ist manchmal witzig (ja das geht!), oft absurd, meistens einfach nur erschreckend.

    Das ist jetzt eine sehr trockene Beschreibung von mir, das Buch selber ist definitiv unterhaltsamer  ;) Es ist allerdings leider noch nicht auf deutsch erschienen.

  • #100 von kass am 25 Feb 2020
  • Hi Eudyptes!

    willkommen, bienvenue, welcome! :)

    Zitat
    Das ist manchmal witzig (ja das geht!), oft absurd, meistens einfach nur erschreckend.

    ja, ich weiß. Ich hab da mal gelebt als Jugendliche und ein hatte ein Volontariat an einem Institut gegen Apartheid.

    Also das ging damals schon, hatte aber so seine Tücken (gnadenlos absurd, ich bin dauernd in irgendwelche Fettnäpfchen getreten, weil man so pervers gar nicht denken kann). Wenn du als weiße Frau in einem schwarzen Viertel leben wolltest, dann musstest du dich in deinem Ausweis als schwarz deklarieren lassen, mit all dem Entzug der Rechte, die damit zusammenhingen. Andersrum ging es natürlich nicht. Es gab die Runterstufung von white zu coloured zu black, nicht umgekehrt.

    Ausnahme waren die Chinesen, die durften in den weißen Stadtteilen leben, denn sie waren sogenannte "Honourable Whites".

    Wenn dich das Land und die Geschichte der Apartheid interessieren, dann kann ich dir den Autor André Brink empfehlen. Ich fand ihn damals sehr beeindruckend. z.B. A dry white season. An instant in the wind.
    Oh, ich hab kurz bei Amazon geschaut. A dry white season ist sogar verfilmt worden. Das find ich gut.

    LG
    Kass
     

  • #101 von Manu am 26 Feb 2020
  • @Fabian, Die Schlange von Essex klingt gut. Habe ich auch schon auf meiner Liste "lesenswert".

    Ich bin kein Krimifan, ertappe mich aber selbst ab und zu, dass es ein Krimi war, den ich begeistert gelesen habe. Das kommt vor, wenn darin nicht "nur" nach einem Mörder gesucht wird, sondern witzig, spannend erzählt und mit Sprache oder Lesegewohnheiten meisterhaft gespielt wird. Ich empfehle meine persönliche Überraschung des Jahres (2019): Achtsam morden von Karsten Dusse. Selten habe ich mich permanent so weggelacht und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
  • #102 von merin am 27 Feb 2020
  • Achtsam morden ist mir auch schon empfohlen worden. Und Born a crime klingt auch spannend.
  • #103 von Eudyptes am 27 Feb 2020
  • Danke für den Tipp, kass - "A dry white season" ist schon auf meiner Wunschliste!
    Finde es beeindruckend, dass Du in SA gelebt hast - vielleicht möchtest Du mal drüber schreiben? ;)
  • #104 von Paradieseule am 04 Mar 2020
  • Ich empfehle meine persönliche Überraschung des Jahres (2019): Achtsam morden von Karsten Dusse. Selten habe ich mich permanent so weggelacht und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
    Gute Empfehlung. Ich habe es (das Buch) mir besorgt... stecke noch am Anfang ... und finde es sehr amüsant.
    LG Paradieseule
  • #105 von irrendes Licht am 05 Mar 2020
  • Moby Dick - die erste Übersetzung ins deutsche.

    Mir wurde so oft von diesem Klassiker vorgeschwärmt das ich ihn, als ich ihn bei einer Freundin stehen sah, ausgeliehen und sofort begonnen habe...
    In einem Wort ist das Buch: anstrengend.
    Normal lese ich ein Buch dieser Dicke an einem vielleicht zwei Tagen und selten brauche ich länger. An diesem lese ich seit 2-3 Wochen. Es ist nicht wirklich langweilig, aber auch nicht wirklich spannend. Die Sprache ist (da alt) gewöhnungsbedürftig, allerdings nicht so verwirrend wie bspw. zu Beginn von Stolz und Vorurteil.
    Trotzdem fesselt mich das Buch einfach nicht und nach wenigen Seiten schaltet mein Verstand dann einfach ab. Wirklich weg legen will ich es allerdings auch nicht...

    Hat von euch jemand das Buch gelesen und kann mir sagen, ob es sich wirklich lohnt es zu lesen? (wie es ausgeht weiß ich schon)
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