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Was lest ihr gerade? ab 2018

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eska:
@ Merin:
Ich habe die Tintenwelt vor über 10 Jahren per Hörbuch kennengelernt, das übrigens gut gemacht ist, und der erste Teil gefiel mir sehr gut. Die Folgebände klangen vielversprechend, hatten aber nicht mehr den Reiz der ersten Idee, mit der Vorlesestimme das Buch wahrhaft lebendig werden zu lassen. Und so bunt die Tintenwelt dann ist, ist sie doch vor allem Hintergrund für die Handlung, was ich schade fand. Ein paar Entdeckungen ab vom Weg, die nicht gleich den Plot befeuern, hätten mich gereizt.
Dass ich mich an den nur noch verworren erinnere, halte ich für symptomatisch. Er hat mich nicht wirklich gepackt, es gab Ungereimtheiten und Unwahrscheinliches - ich erinnere mich an die andere Identität des Vaters...
Und das mit der Düsternis kann ich unterstreichen. Meine Kinder hat es aber weniger gestört als mich. Vielleicht ist die nächste Generation einfach mehr gewöhnt und kann damit umgehen.
Ich würde die Bücher schon wegen der reichen Bilderwelt trotzdem empfehlen.

Gruß,
eska

Oldlady:
Ich habe gerade eine für mich ungewöhnliche Lektüre hinter mir: Quality Land von Marc-Uwe Kling. Eine Zukunftsvision in einer von Algorithmen beherrschten Welt, die erschreckend ist  und die teilweise jetzt schon wahr ist.  Düster ... und doch wieder nicht. Denn das Buch steckt voller Ideen, brachte mich zum Lachen und ist wunderbar zu lesen. Es wäre es wert, in alle wichtigen Sprachen übersetzt zu werden.  :applaus:
Kann ich unbedingt empfehlen!

merin:
Hier habe ich auch zwei Quality-Land-Fans, allerdings als Hörbuch. Ich hab noch nicht reingehört, muss es mir mal geben lassen.

Eudyptes:
Vor kurzem beendet: Born a crime von Trevor Noah.

Ein wirklich tolles Buch, vor allem für Leute, die sich für Südafrika und/oder das Thema Apartheid interessieren.

Trevor Noah ist hierzulande kaum bekannt, in den USA hat er vor einigen Jahr ein populäre Late Night/News/Comedy-Sendung übernommen ("The Daily Show") übernommen.
Aufgewachsen ist er allerdings in Soweto, Südafrika, als Sohn einer Xhosa und einem Schweizer. Damals herrschte noch Apartheid, und es war Weißen und Schwarzen dort absolut verboten, in erin Beziehung zusammenzuleben, geschweige denn, Nachwuchs in die Welt zu setzen. Daher stammt auch der Titel des Buches, Trevors Geburt war nach den damaligen Gesetzen ein Verbrechen. Er erzählt in Episoden von seiner Kindheit, Familie, seiner couragierten Mutter, seinem entfremdeten Vater, Freunden, erster (und zweiter und dritter) Liebe, und immer wieder - Rassismus. Das ist manchmal witzig (ja das geht!), oft absurd, meistens einfach nur erschreckend.

Das ist jetzt eine sehr trockene Beschreibung von mir, das Buch selber ist definitiv unterhaltsamer  ;) Es ist allerdings leider noch nicht auf deutsch erschienen.

kass:
Hi Eudyptes!

willkommen, bienvenue, welcome! :)


--- Zitat --- Das ist manchmal witzig (ja das geht!), oft absurd, meistens einfach nur erschreckend.
--- Ende Zitat ---

ja, ich weiß. Ich hab da mal gelebt als Jugendliche und ein hatte ein Volontariat an einem Institut gegen Apartheid.

Also das ging damals schon, hatte aber so seine Tücken (gnadenlos absurd, ich bin dauernd in irgendwelche Fettnäpfchen getreten, weil man so pervers gar nicht denken kann). Wenn du als weiße Frau in einem schwarzen Viertel leben wolltest, dann musstest du dich in deinem Ausweis als schwarz deklarieren lassen, mit all dem Entzug der Rechte, die damit zusammenhingen. Andersrum ging es natürlich nicht. Es gab die Runterstufung von white zu coloured zu black, nicht umgekehrt.

Ausnahme waren die Chinesen, die durften in den weißen Stadtteilen leben, denn sie waren sogenannte "Honourable Whites".

Wenn dich das Land und die Geschichte der Apartheid interessieren, dann kann ich dir den Autor André Brink empfehlen. Ich fand ihn damals sehr beeindruckend. z.B. A dry white season. An instant in the wind.
Oh, ich hab kurz bei Amazon geschaut. A dry white season ist sogar verfilmt worden. Das find ich gut.

LG
Kass
 

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