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Momo:
Lieber Ole,

ich finde den Text recht langatmig, wobei mit der Teil nach Verlassen des Schiffs besser gefallen hat als der an Bord.
Es fehlt an Spannung. Es müsste etwas geben, das mich so neugierig macht, dass ich wissen will, wie es weitergeht. Das könnte in diesem Fall die Beziehung zwischen Marc und Mary sein. Aber Marc ist für mich viel zu unsympathisch/platt, als dass ich mich für ihn interessieren könnte. In der ersten Hälfte nichts außer Frauen, Essen, Trinken, in der zweiten Hälfte kommt er mir vor wie ein großes dummes Kind, das von Mutti Mary bevormundet wird. Was findet Mary überhaupt an ihm? Oder findet sie gar nichts an ihm und will sich einfach nur über ihn lustig machen?
Wie ein Held erscheint er nicht, und ob er das Zeug dazu hat, einer zu werden, ist mehr als fraglich. Aber vielleicht soll er auch kein Held werden, sondern??? So uninteressant, wie er jetzt dargestellt wird, hätte ich jedenfalls keine Lust, ihn auf seinem Weg weiter zu begleiten.

Neben ein paar Fehlern ist mir noch aufgefallen, dass Marys Augenfarbe von graugrün zu blau wechselt. Oder habe ich da etwas verwechselt?
--- Zitat ---Mary mustert Marc und Bian abwechselnd. Ihre blauen Augen bewegen sich schnell, als sie die junge Frau von oben bis unten taxiert. Sie lächelt, schaut Bian tief in die Augen, und erkundigt sich: „Hi, wo hast du Deutsch gelernt?“
--- Ende Zitat ---
Außerdem verstehe ich nicht ganz, warum du während des Monsuns vom Präsens ins Präteritum wechselst.

--- Zitat ---Der Monsun wütete zweiunddreißig Stunden. Marc blieb, während dieser Phase des Sturms, auf seiner Kabine, trank Mineralwasser und fastete, nur zum Frühstück gab es ein wenig Obst. Ab und an besuchte er kurz seinen Balkon und betrachtete das aufgewühlte Meer und lauschte dem heulenden Sturm. In Sekundenschnelle wurde er nass und flüchtete in seine Kabine. Abgetrocknet und in einem Handtuch eingewickelt kletterte er auf sein Bett, baute aus den unzähligen Kopfkissen sich eine Burg, und versuchte Kontakt mit Bine aufzunehmen. Nur sie schwieg. Er dämmerte vor sich hin und schlief mal kurz ein oder lebte in Wachträumen. Dann schreckte er hoch, denn dieser Traum war zu verrückt. Bine und Mary sitzen auf einer Schaukel, lachen und schwatzen über Marc, wie zwei Schwestern oder innige Freundinnen, in einer geheimnisvollen Sprache.

‚Was hat dieses Omen zu bedeuten? ‘ Grübelt Marc in den nächsten Stunden.
--- Ende Zitat ---

Älterer Mann verliebt sich auf einer längeren Schiffsreise in eine deutlich jüngere Frau, da huschte sofort Homo Faber durch meinen Kopf. Es ist ewig her, dass wir den in der Schule durchgekaut haben, aber ich denke, dass du hier gut sehen kannst, was man aus einer solchen Geschichte herausholen kann, wenn die Charaktere mehr Tiefe haben und die Geschichte gut ausgearbeitet ist. Und dass, obwohl die Sprache durchaus nüchtern ist, da der Roman ein Bericht des Technokraten Faber ist. Falls du den Roman noch nicht kennen solltest, wäre es vielleicht sinnvoll ihn zu lesen. Ich denke, dass du daraus viel für deinen eigenen Text mitnehmen kannst.
Liebe Grüße
von
Momo

OleOlsen:
Moin Teufelinnen,

Danke für eure Antworten.

Dies war eine erste Rohfassung aus dem Kapitel "Südostasien". Für mich war es ein Test, um zu spüren, was mich hier erwartet.

Der Held Marc Anton steigt für ein Jahr aus. Er ist Sales Manager und hat die Nase voll! Seit sieben Jahren ist er verwitwet.

Diese Rohfassung, quasi Südostasien, spielt im zweiten Drittel des Manuskripts.

Die Reise mit Darius Katamaran endet in einem Schiffsbruch... Mary wird ebenfalls an Bord sein...

Dann folgt das Kapitel Südamerika und von der Karibik geht es über den Atlantik mit einem traditionellen Segelschiff, einer Brigg.

Diese Reiseerzählung trotzt nur so vor maritimen und seemännischen Fachbegriffen. Die Zielgruppe sind Kreuzfahrer und solche in Spe, Segler, Marineleute und alle die das Meer lieben. Gern auch für Landratten...

Es war von mir unfähr euch etwas ohne Hintergrundinformationen zu senden.

@Paradieseule

Danke, für den Hinweis auf den "atmosphärischen Unterton". Du hast 100 %ig Recht, der Feinschliff fehlt, egal ob in den Dialogen oder nur der Aufzählung eines Tages an Bord.
Es fehlen alle Elemente, um unsere Sinne anzusprechen und den Leser zu entführen. Kommt alles zu seiner Zeit.

Dies ist einfach ein Auszug, so wie ich ihn in mein Papyrusprogramm einhacke...

Deine beiden Beispiele lesen sich sehr angenehm, und ich werde sie auch in der einen oder anderen Form nutzen.

Danke!

@Oldlady

Schön, dass auch du mir geschrieben hast. In diesem Manuskript treten einige Stürme auf. Sowohl auf dem Indischen Ozean - Schiffbruch des Katamarans, Stürme über den Atlantik - Rückreise unter Segeln. Der Leser wird sich oft freuen, wenn er zu hause am Kamin sitzt und nicht auf hoher See ist.

Da Marc ein Gourmet ist und es auch ein fester Bestandteil der Reiseerzählung ist, werden Weine und Speisen immer eine bedeutende Rolle spielen. Der eine oder andere Weltreisende wird gern die Restaurantempfehlungen später testen.

Danke.

@Viskey,

mein Tipp, wenn du diese Regionen noch nicht besucht hast, schnüre deinen Rucksack und reise los.

@Merin,

große Frage, wo gibt es eine Sextourismusstelle? Wenn die Stelle mit Marys Bademantel schon pornografisch sein soll, da kann ich dir nicht folgen...

Marc ist kein Chauvinist! Allein dieses Wort sagt mir sehr viel.

Er ist ebenfalls kein oberflächlicher Mann, sondern beruflich erfolgreich.

Marc ist ehemaliger Marineoffizier, Sohn einer alten preussischen Familie, Mitglied im Föderverein "Berliner Stadtschloß", aktiver Unterstützer von Sea Shepherd (war selbst auf einem der Schiffe dieser Umweltaktivisten) . Umweltschutz, die Rettung der Regenwälder, sein Einsatz für die indigen Völker des Amazonas und Orinoko ( wird im Kapitel Südameika geschildert) sind nur ein paar Beispiele.

@Momo,

ich habe mich auf deinen Hinweis des Romans von Max Frisch "Homo Faber" gefreut. Selbstverständlich kenne ich dieses kleine Meisterwerk.

Auch dich lies ich ja im Dunklen tappen. Marc ist gerade Fünfzig und Marx Anfang Vierzig...

Herzlichst

OleOlsen




Viskey:

--- Zitat von: OleOlsen am 16 August 2019, 12:12:50 ---mein Tipp, wenn du diese Regionen noch nicht besucht hast, schnüre deinen Rucksack und reise los.

--- Ende Zitat ---

Echt jetzt? Das ist deine Antwort?

Wenn du als Autor mir als Leser etwas "bietest", ist es nicht meine Aufgabe, einen Haufen Kohle in die Hand zu nehmen, und mir selbst anzuschauen, wovon du andeutungsweise schreibst.

Nein, es ist deine Aufgabe als Autor, mir genau das zu ersparen. Es ist deine Aufgabe, mir Land und Leute so zu zeigen, dass ich sie erleben kann, dass ich sie - ohne selbst hinzureisen - sehen und kennenlernen kann.

Deine anderen Antworten finde ich jetzt auch nicht prickelnd. Fünf Leute haben sich die Mühe gemacht, deinen Text zu lesen und auf seine Schwächen abzuklopfen. Zwei haben dir gesagt, dass sie den Text langweilig finden, drei, dass sie Marc für oberflächlich, flach, sexistisch/chauvinistisch halten. Deine Antwort ist nicht: "Wie kommt ihr darauf? An welcher STelle genau?" Deine Antwort ist: "Ist nicht so." - Doch, für uns Röster ist es so. Du hast uns nichts anderes an die Hand gegeben als diesen Text.

Aus diesem Text heraus ist Marc für mich eben oberflächlich mit keinen anderen Interessen als Essen und Sex. Beruflich erfolgreich und oberflächlich schließt sich nun wirklich nicht aus. Umweltaktivismus ... gut, da können wir anfangen zu diskutieren, leider der kommt in dem Abschnitt nicht vor, wesegen wir das nicht berücksichtigen konnten.

Das als Mitglied.


Als Moderator noch eine kurze Notiz: Rohfassungen sind in diesem Forum eigentlich nicht erlaubt. Es geht hier darum, Texte anzusehen, mit denen man selbst nicht mehr weiter kommt, nicht Texte, für die man - aus welchen Gründen auch immer - noch keinen zweiten Blick übrig gehabt hat, um sie selbst zu verbessern.

Dein Ziel, herauszufinden, wie der Umgang mit Texten hier läuft, in allen Ehren, aber dazu hättest du andere Röstungen lesen können ... oder einen Text präsentieren, den du bereits selbst ein zweites oder drittes oder viertes Mal in die Hand genommen hast.

Viskey

merin:
Lieber Ole,

wenn ich deine Antwort so lese, fühle ich mich abgebügelt. Ich habe das Gefühl, dass du die Rückmeldungen nicht ernst nimmst. Natürlich steht es jedem Autor frei, einige der Rückmeldungen zu verwerfen, aber wenn das Gefühl entsteht, alles abbügeln zu können, weil es sich ja "um eine Rohfassung handelt", dann wird es ungemütlich. So macht es keinen Spaß, Zeit und Gehirnschmalz in eine Röstung zu investieren. Genau das ist auch der Grund, warum das Einstellen von Rohfassungen hier nicht erlaubt ist.

Ich lese deine Rückfragen an mich mal wohlwollend als interessierte Fragen, mit dem Wunsch, meine Rückmeldung zu verstehen, auch wenn ich mich sehr anstrengend muss, um sie so zu lesen.


--- Zitat ---große Frage, wo gibt es eine Sextourismusstelle? Wenn die Stelle mit Marys Bademantel schon pornografisch sein soll, da kann ich dir nicht folgen...
--- Ende Zitat ---

Das sind ja zwei Fragen. Die Sextourismusstelle ist die hier:


--- Zitat ---Johnson kommt längsseits: „Hey, Monsieur Marc, the time is running and the best girls all over the world waiting for you! “
--- Ende Zitat ---

Leider ist Marcs Reaktion darauf nicht geschildert, ich habe seine Entscheidung, dann doch von Bord zu gehen, als Interesse an diesem Angebot "an den besten Mädels der Welt" wahrgenommen, also als Hinweis darauf, dass er zu einer Prostituierten geht. Das ist natürlich gar nicht pornografisch und ich hab mich auch gefragt, warum du an dieser Stelle so wenig explizit bist.

Frage zwei, warum wirkt der Text auf mich pornografisch? Weil er so explizit auf Marcs Begehren, seinen Penis und Marys körperliche Vorzüge fokussiert, dabei aber null sinnlich ist. Auf mich wirkt das pornografisch, aber nicht ganz getraut. Um erotisch zu sein, müsste es sinnlicher sein, um einfach als normaler Text durchzugehen, müsste Marc noch andere Themen haben als Sex und Essen.


--- Zitat ---Marc ist kein Chauvinist! Allein dieses Wort sagt mir sehr viel.
--- Ende Zitat ---

Und was sagt es dir? Dass du mich als Emanze abstempeln und nicht anhören magst?
Die Frage ist doch: Wenn du Marc nicht so darstellen möchtest, wäre es dann nicht ein hilfreicher Hinweis, dass er doch so wirkt? Ich bin zwar die einzige, die dieses Wort verwendet hat, aber Hinweise in die Richtung kamen ja hier von Mehreren, auch wenn sie es diplomatischer ausdrücken. Wie sagte mein Mentor immer: "Wenn einer dich Esel nennt, hör einfach weg. Wenn fünf es tun, kauf dir einen Sattel!"


--- Zitat ---Er ist ebenfalls kein oberflächlicher Mann, sondern beruflich erfolgreich.
--- Ende Zitat ---

Hups? Was ist das denn für eine Aussage? Das liest sich für mich wie "Er ist nicht klein, sondern äußert behaart"  - also wie eine Begründung, die mit dem, was begründet werden soll, nicht das geringste zu tun hat. Beruflicher Erfolg ist doch nicht mit Tiefgründigkeit verbunden. Nicht mal in meinem Fach - leider.
Und auch hier wieder: Wenn Marc nicht oberflächlich wirken soll, ist ja auch der Hinweis, dass er das tut (und eben nicht nur auf mich) einer, der dir zu denken geben sollte.


--- Zitat ---Marc ist ehemaliger Marineoffizier, Sohn einer alten preussischen Familie, Mitglied im Föderverein "Berliner Stadtschloß", aktiver Unterstützer von Sea Shepherd (war selbst auf einem der Schiffe dieser Umweltaktivisten) . Umweltschutz, die Rettung der Regenwälder, sein Einsatz für die indigen Völker des Amazonas und Orinoko ( wird im Kapitel Südameika geschildert) sind nur ein paar Beispiele.
--- Ende Zitat ---

Ich weiß nicht genau, warum ich jetzt diese Informationen bekomme. Er kann ja all dies tun und im zwischenmenschlichen Kontakt trotzdem oberflächlich sein.

Ich nehme mal an, dass du dir schon überlegt hast, wie du deinen Einstand hier geben magst. Bislang wirkten deine Beiträge wenig an den anderen Nutzer*innen dieses Forums interessiert. Du hast keinen Text wirklich geröstet und bügelst nun detaillierte Röstungen einfach ab. Ich würde dir raten, dein Auftreten hier zu überdenken, wenn du in diesem Forum Freude haben möchtest. Sonst findet sich nämlich bald niemand mehr, der deine Texte kommentieren mag.

Viele Grüße
merin

Naleesha:
Ole scheint sich abgemeldet zu haben. (oder wurde er vielleicht gelöscht?)

In dem Falle... würde ich vorschlagen, hier zu schließen.
Zuerst wollte ich auch was zu seinem Text sagen, war aber schon dreimal nach Mary im Bademantel raus, und weil ich den Text dann doch viel zu lang fand, hab ich es gelassen.
Gehe aber anhand der Ausschnitte, die ihr in eurem Kommentaren zitiert habt, durchaus mit eurer Meinung mit.

LG, Nalee

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