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Sci-Fi Leseliste

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Eudyptes:
Ooh genau mein Thema :D
Klassiker:
Arthur C. Clarke - "2001 - A Space Odyssey", "Rendezvous with Rama" "Childhood's End"
(die frühen Kurzgeschichten von A.C.Clarke sind übrigens ungeheuer witzig und kurzweilig). Hat auch heute noch kaum etwas von seiner Aktualität und technischen Akuratesse verloren.

Philip K. Dick - hier fällt es mir richtig schwer, eine Auswahl zu treffen; es gibt so viele Kurzgeschichten und Romane von ihm, die alle auf ihre Art einzigartig sind (dass der Mann offenbar immer wieder gutes Zeug geraucht hat, hat in seinem Fall nicht wirklich geschadet)
"Do Androids dream of electric sheep" - die Vorlage für den Film Blade Runner, von der Story ist im Film allerdings gar nicht so viel übrig geblieben.
"Ubik" - schräg, schräg, schräg. "A Maze of Death" und "Martian Time-Slip" haben mir auch gut gefallen. Mit einer Sammlung von Dick'schen Kurzgeschichten kann man auch nie was falsch machen.

Aldous Huxley: "Brave New World" - ähnlich prophetisch wie "1984" von Orwell und ähnlich grauslich.

Robert A. Heinlein: "The puppet masters", "Farmers in the sky", Stranger in a strange land". Heinlein ist halt irgenwie... Geschmackssache. Gab einige Bücher von ihm, die ich einfach nur fürchterlich fand.

Dan Simmons - "Hyperion" and "The Fall of Hyperion". Ein Epos, wobei der erste Teil eigentlich aus mehreren einzelnen Geschichten besteht.

Zeitgenossen:
Orson Scott Card: Ender's Game (deutlich besser als der Film, der leider die ganze politische Ebene weglasert)

James S.A. Corey: The Expanse - Reihe. Interessante politische und soziale Parallelen zur heutigen Zeit, mit technisch ziemlich akkurater Weltraumtechnik. Besonderes Plus: Viele geniale Frauencharaktere.

So, das fällt mir jetzt mal so spontan ein. ;)

eska:
Bei Kurzgeschichten ist mir noch eine sehr schöne und eindrückliche eingefallen (eher ein Kurzroman): Enemy mine von Barry B. Longyear. Wurde auch verfilmt, aber das enttäuscht mich meistens im Verhältnis zum Buch, hab ich also nicht gesehen.



Und ein bisschen off topic: Kennt jemand eine ältere Geschichte, irgendwann vor 1990 mal in den Asimov-Sammelbänden drin, in der ein Pilot (Name Christopher oder so ähnlich?) in einer nachapokalyptischen Welt über einem südamerikanischen fanatisch religiösen Staat abstürzt? Er hat keine Verbindung mehr nach Hause, ist verletzt, keiner darf ihm helfen (denn Technik ist teuflisch und ihre Nutzer dämonisch). Schließlich rettet ihn eine Frau, die selber mehr oder weniger ausgestoßen lebt. Und weiter weiß ich nicht mehr.  :stirn:
Ich kann mich nicht mehr an den Titel oder Autor/in erinnern, freue mich aber über Hinweise!

Golem:
Ich finde es schwierig manche der Bücher in ScFi einzuordnen, vieles würde besser in das Genre Social Fantasies passen. Bitte seht es mir nach, wenn die Liste nicht stringent SF ist.

William Gibson, Hauptwerk Neuromancer.
1984. weil die Partei immer recht hat. Utopieklassiker
Schöne neue Welt, Vorwegnahme der Genetik, Klassiker von 1937
Frankenstein, Mary Shelley, weil es mehr ist als eine Schauergeschichte
Ammonit, Nicola Griffith, eine reine Frauenwelt
Herland, Charlotte Perkins Gilman. Von 1915, auch hier geht es um eine Frauengemeinschaft ohne Männer
Frau am Abgrund der Zeit, Marge Piercy zeigt uns auch eine alternative Gesellschaftsform
Planet der Habenichtse, Ursula K. LeGuin
Der Report der Magd und der MaddAdam Zyklus (Oryx and Crabe, The year of the  Flood und MaddAdam) von Margaret Atwood
Solaris, Reise zu den Sternen, Sterntagebucher und sonst alles von Stanislaw Lem
Foundation-Zyklus von Isaac Asimov
Die Töchter Egalias, Gert Brantenberg, die Geschichte der Frauenbewegung umgedreht. Ein irre gutes Buch

Das ist natürlich nur eine kleine Auswahl, die ich irgendwann erweitern werde.

Ryek Darkener:
Hier einiger etwas unbekanntere Titel, die ich zumindest für gute Ideengeber halte:

"Reisender in Schwarz" von John Brunner. Kein "richtiger" Science Fiction, stellt aber interessante Fragen auf.
"Der stählerne Traum" von Norman Spinrad. Stand, glaube ich, sogar eine Zeitlang in Deutschland auf dem Index wegen angeblich faschistischer Literatur. Vom Plot her eher flach, was meiner Meinung nach aber gewollt ist.
"Fleisch" von Philip José Farmer. Ein ziemlich heftiger SciFi Porno (was ich sonst eher nicht lese, Jugendsünde halt :diablo:). Man achte auf das Veröffentlichungsdatum.
"Der Unbesiegbare" von Stanisław Lem. Handelt unter anderem von Schwarmintelligenz. Seiner Zeit weit voraus.

Und ein bekannter Titel ist "Must Read":
"Der Wüstenplanet" von  Frank Herbert. Ob man die weiteren Teile liest, ist Geschmacksache. Das Buch ist deutlich besser als der Film (der nicht so schlecht ist, wie viele ihn reden). Auf Arte gibt es eine Doku zu einem anderen Drehbuch, welches nie umgesetzt wurde – ein sehenswertes Zeitdokument.

Paul:
Liebe Federteufel

Ich nutze die "saure Gurken Zeit" für einen neuen Anlauf einer SF-Leseliste. Dabei versuche ich mich der Frage stärker chronologisch zu nähern:

Ich beginne mit zwei absoluten Oldtimern:

Jules Verne - Die Reise zum Mond

Absolut old fashioned, aber gerade deshalb umso lehrreicher. Das Buch ist für mich der Start der klassisch, technischen Science - Fiction. Es legt Wert auf die "technische" Machbarkeit - zeigt darin aber auch die Grenzen einer solchen Literatur auf, die von der Wirklichkeit oft schnell überholt wird.

H. G. Wells - Die Zeitmaschine

Noch so ein Klassiker, der mit der Zeitreise ein ganz neues Thema in die Science fiction einbringt. Auch ist in diesem Buch die Technik plötzlich nur noch zweitrangig, statt dessen rücken die gesellschaftlichen Entwicklungen viel stärker in den Vordergrund.

Danach würde ich chronologisch nach Amerika wechseln. Dort entstand ab den 30-Jahren des letzten Jahrhunderts über verschiedene SF-Magazine eine reichhaltige SF-Literatur, die eine enorme Gedankenvielfalt entwickelte und nach und nach auch schriftstellerisch eine immer bessere Qualität erreichte.

Hier wird eine Auswahl natürlich schwierig. Ich würde folgende Autoren nennen:

Isaak A. Asimov:   

Ich nenne ihn hauptsächlich wegen seiner Robotergeschichten. Schriftstellerisch finde ich ihn eher mittelmäßig, aber seine Konzeption der drei Regeln für Roboter ist für viele Geschichten bis heute zentral.

Ray Bradbury:

Er hat seinen Schwerpunkt eher bei Stimmungen und brachte so eine ganz neue Note in die SF-Literatur ein. Seine Marschroniken tragen eine Traurigkeit in sich sich, die noch immer berührt.

Artur C. Clarke:

Auch seine Werke finde ich schriftstellerisch nicht unbedingt genial. Dafür denkt er groß. Die Space-Opera wäre ohne ihn um viele Ideen ärmer.

Robert A. Heinlein:

Er schreibt routiniert und gut. Bei ihm fließt die Feder. Vom Themenkreis ist er ein Vertreter der Military-SF: oft geht es um Konflikte, die mal mit mehr - mal mit weniger Gewalt gelöst werden. (Wer Military mag und Space Opera: E.E. Smith - Der Lensmen-Zyklus: eher aus den 30-40 Jahren, mit einer klaren gut-böse-Aufteilung, aber schon mit einer ersten Superintelligenz und auch sonst mit vielen Ideen, die sich in der SF durchsetzten)

Philipp K. Dick:

Bei ihm gewinnen die Protagonisten eine ganz neue Prägnanz. Oft sind es gebrochene Gestalten, die psychisch angeschlagen sind. Auch von den Plots und vom Spannungsaufbau erreicht er eine ganz eigene Höhe in der SF.

Robert Scheckley:

Er bringt den Humor und die Ironie in die SF ein. Seine Kurzgeschichten sind bis heute immer wieder schön zu lesen.

Und zum Abschluss - wenn ich bei den Klassikern bin:

Die schon mehrfach genannte Ursula K. Leguin, die für mich mit zu den Begründerinnen der sozialen SF gehört - und - um Amerika wieder zu verlassen - Stansilav Lem. Der Schriftsteller aus Polen hat mehrere Romane geschrieben, die ganz eigene Ideen in die SF einbringen - und er beweist mit den Sterntagebüchern seinen tiefen Sinn für Humor.

Paul

PS:

Anbei noch einige Lieblingsschriftsteller und Bücher aus der Blüte-Zeit der SF (50-70 Jahre):

Clifford D. Simak:

Er gehört eher zu den "weicheren" SF-Schriftstellern, die mehr Wert auf menschliche Tiefe der Hauptdarsteller als auf technische Details legten. Zwei seiner Bücher kann ich besonders ans Herz legen:

Als es noch Menschen gab
Shakespeares Planet


Joe Haldemann:

Das Buch "Der ewige Krieg" gehört für mich zu den Klassikern der Anti-Kriegs-Literatur. Es wird ein militärischer Konflikt beschrieben, der erst zu Ende geht, als sich die beiden Kriegsparteien durch die jahrhundertelange Kriegsführung so ähnlich werden, dass sie am Ende austauschbar sind - und sie sich so plötzlich verständigen können, so dass der Konflikt ein Ende findet.


Thomas Disch:

Das Buch "Camp Concentration" beschreibt mit subtilem Humor den Ausbruch aus einem Gefangenenlager. Wunderschön geschrieben - und herrliche Charaktere.





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