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Auffrischung, die zweite Version

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Franziska:
Lieber Golem,

ich mag die Idee deines Textes, bleibe aber an mehrere Stellen hängen, teilweise mit Fragezeichen.

Am Anfang des Textes wirkt der Typ sehr wie auf der Suche, mit seinem Versuch mit der Kellnerin zu flirten. Oder er nimmt sich selbst zu wichtig. Nach dem romantischen Dreh am Ende frage ich mich, warum er das mit der Kellnerin überhaupt nötig hatte.
Oder ist die Kellnerin seine Frau? Aber dann wäre das nicht eindeutig genug.


--- Zitat ---Instinktiv griff ich nach rechts, doch sie war nicht mehr da.
--- Ende Zitat ---
Wer war nicht mehr da?
Die Kellnerin? Oder seine Partnerin?


--- Zitat ---Langsam setzte ich mich auf und die Erinnerung griff mit aller Wucht nach mir.
--- Ende Zitat ---
Für mich die verwirrendste Stelle von allen. Erinnert er sich gerade an die folgende Szene zurück oder passiert diese dann erst???


--- Zitat ---Alltages und seiner Opfer,
--- Ende Zitat ---
Eine interessante Formulierung, in der m.E. nach auch Gesellschaftskritik steckt. Aber sie wirkt auf mich ein bisschen reinmontiert und reißt mich aus der Szene raus. Aber vielleicht bin ich ja die Einzige der es da so geht.


--- Zitat ---In der Wohnung konnte ich mich nicht mehr beherrschen, schon zu lange her war er. Der letzte Rausch.
--- Ende Zitat ---
An der Stelle habe ich mich gefragt, ob es hier überhaupt um eine Frau geht oder diese nur eine Metapher für eine Droge ist. Es wird ja dann im folgenden deutlich, dass es hier um den Liebesrausch geht, trotzdem ein wenig verwirrend...


--- Zitat ---Warum suchen wir  immer einen Kick von außen? fragte ich mich. Es war doch so einfach, man musste nur nachdenken und versuchen das richtige zu tun. Tat man nichts, dann ging alles nur unter.
--- Ende Zitat ---
Sind diese Sätze relevant für die Deutung/Handlung oder könnten sie auch raus? Bei mir kommt nicht an, was sie sollen.

Am Ende frage ich mich dann, ob die Szene in der Kneipe vielleicht eine Erinnerung an ihr erstes Kennenlernen ist. Oder warum fragt sie sonst "Zu dir?", wenn beide doch eine gemeinsame Tochter haben und dann wahrscheinlich auch zusammen leben? Oder waren sie getrennt und sind gerade wieder zusammengekommen???

Ich bin gespannt, wie sich deine Geschichte weiterentwickelt :)
Franziska

Golem:
Danke für das Feedback.

Die Kellnerin ist nicht seine Frau. Er denkt sich halbernst sie lächelt nur ihn an. Er ist auf der Suche. Sein Freund boxt ihn an, als er dessen Frau sieht. Die Absicht von mir ist: der Leser soll denken er ist auf der "Pirsch". Er soll denken, das er fremd geht. Durschimmern soll das die Ehe "langweilige Routine" geworden ist.


Wir sind in der Gegenwart angekommen, die Frau die ihn aufgerissen hat ist nicht mehr da (er hatte ein One night standing mit seiner Frau). Nicht die Kellnerin, du bist die erste, die das annimmt. Oder sieht hier jemand das auch so?

Er wacht gerade auf und muss sich orientieren, dann setzt die Erinnerung ein. Dem Leser wird noch mehr suggeriert das hier jemand fremdgegangen ist.

Der Alltag und seine Opfer kann als Gesellschaftskritik verstanden werden, ich meinte eher die Armee gelangweilter Eheleute die am Wochenende los ziehen, um sich ihre Portion Sex (als Kick bzw Droge) abzuholen oder zu ergattern. Für manche reicht schon die Erregung der "Jagd". Er gehört dazu.

Die Stelle mit dem Rausch soll verwirren. Natürlich möchte ich den Leser nicht rauskicken, ich lasse als Autor ganz bewusst die Hand des Leser los. Ich liebe Storys die viel Platz für Imagination lassen. Das halte ich für eine große Kunst und deswegen übe ich das. Den Leser Leitplanken mit Platz dazwischen lassen. Wie der Text hier aufgenommen wird, zeigt mir das der Weg für mich noch lang ist.

Ob die Sätze sein müssen? Jetzt wo du es sagst, denke ich da nochmal drüber nach.

Vielleicht ist der Anfang eine Erinnerung an ihr erstes kennen lernen, wenn Du das so siehst finde ich das gut! Es ist nicht wichtig ob der Autor (für diese kurze Story) explizit das so wollte, wichtig ist der Freiraum für deine Phantasie.

Jede Kritik ist willkommen, noch mal Danke für die Mühe.

merin:
Golem, ich verstehe es auch nach deiner Erklärung nicht: Er hat einen One Night Stand mit seiner eigenen Frau?

So oder so wäre es, denke ich, gut, wenn du dir konkret ausdenkt, was die Zuneigung bei diesem Paar gekillt hat. So dass sie kein x-beliebiges Paar mehr sind, das kann nämlich kein Interesse wecken, sondern ein spezifisches Paar, bei dem er (und vielleicht sie auch) darunter leidet, dass ... ja was eigentlich? Auch wenn du das dann nicht alles hinschreibst, spüre ich als Leserin doch, ob du es weißt.

Golem:
Das muss ich stärker rausstellen. Ich lasse es jetzt aber hier gut sein, das Thema kann gerne geschlossen werden, Danke für eurer Feedback.

merin:
Okay, dann mache ich hier zu.

 :closed:

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