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Kampfszene - Die Verschmelzung

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Lionel Eschenbach:
Danke, hat mir wie immer geholfen. 

Sehr konstruktive Kritik. Manches muss ich noch mal durchdenken.

@Merin. Ja, diese Szene soll auch ekelhaft sein. Rachid ist der Antagonist, sein Opfer der Protagonist, der die Folter überlebt :) Wie gesagt, ich siedele meinen Roman im High Fantasy Genre an

Erstmals sollte hier gezeigt werden, was die besonderen Fähigkeiten sind. Das Rachid diese Fähigkeiten hat, weiß der Leser schon.

Vielleicht geht es euch auch so, wenn wir an unseren Texten arbeiten. Wir haben eine Idee und schreiben sie auf. Dann lesen wir das, was wir geschrieben haben, immer und immer wieder und irgendwann hört es sich vermeintlich gut an. "Er klopft die Parole." Für mich ganz logisch. Er klopft z.B. dreimal lang, einmal kurz. Das denke ich wahrscheinlich immer mit, wenn ich die Szene lese. Es fällt mir schlicht nicht mehr auf, dass der Leser diesen Bezug nicht hat.

Ich verstehe immer besser, dass das, was ich schreibe und dabei denke, nicht beim Leser so rüber kommt. Daher sind die Röstungen auch so wichtig, besonders wenn - wie in meinem Fall - der Roman nun die 600 Seiten überschritten hat.

Da ich aus Freude schreibe, habe ich mir auch überlegt, mir einen freien Lektor zu suchen, ohne wird es nicht gehen, wie mir die Röstungen zeigen..

Gerade auch was Paradiesvogel gesagt hat, stimmt. Ich visualisieren schon im Kopf, wie ich es mir vorstelle. Aber auch hier gelingt es noch nicht, meine Bilder mit den Worten zu koppeln. Ich versuche oft, mir die Szenen als Kameramann vorzustellen. Gelingt aber noch nicht. Bzw. ich finde noch nicht die richtigen Worte.

Eines meiner Lieblingszitate ist von Lessing.

Es sei, daß noch durch keinen Streit die Wahrheit ausgemacht worden, so hat dennoch die Wahrheit bei jedem Streit gewonnen. Der Streit hat den Geist der Prüfung genährt, hat Vorurteil und Ansehen in einer beständigen Erschütterung erhalten; kurz. hat die geschminkte Unwahrheit verhindert, sich an die Stelle der Wahrheit zu setzen.


Ersetzt mal Streit durch Röstung :)



merin:

--- Zitat ---@Merin. Ja, diese Szene soll auch ekelhaft sein. Rachid ist der Antagonist, sein Opfer der Protagonist, der die Folter überlebt :) Wie gesagt, ich siedele meinen Roman im High Fantasy Genre an
--- Ende Zitat ---

Und aus welcher Perspektive soll das erzählt werden?

Paul:
Lieber Lionel

Das, was du beschreibst, kenne ich auch von mir.


--- Zitat ---Ich verstehe immer besser, dass das, was ich schreibe und dabei denke, nicht beim Leser so rüber kommt. ... Da ich aus Freude schreibe ...
--- Ende Zitat ---

Wenn ich selbst eine Geschichte schreibe, bin ich wie in einem "flow". Die Geschichte ist wie ein Film, der in meinem Kopf abläuft, während ich die Fäden in der Hand halte und die Richtung bestimme. Doch dann, wenn die Geschichte geschrieben ist - und sie nach zwei, drei Monaten abgelegen ist, kommt der ernüchternde Moment der Wahrheit und ich erkenne beim erneuten Lesen, dass dieser flow nicht mehr funktioniert. Weil die Worte nicht die passenden Bilder auslösen, weil die Beschreibungen fehlen, weil, weil weil...

Trotzdem ist das Schreiben selbst eine Freude. Und der Rest ist Übung - und Lernen. Ob ein Lektor bei einem Roman von 600 Seiten die richtige Wahl ist, weiß ich nicht (könnte sehr teuer werden). Ich selbst fahre gerade zweigleisig. Ich schreibe Kurzgeschichten - um verschiedene Techniken beim Schreiben zu üben - und überbeite dann wieder den Roman, an dem ich schreibe und versuche dort, das Gelernte unterzubringen.

Von daher mein Tipp: Probier mal eine "kleine Form" aus, eine Beschreibung, eine Kurzgeschichte, eine ...
Meine Erfahrung ist: manche Lernfortschritte sind hier einfacher, weil man nicht immer das große Ganze des Romans vor Augen hat.

Paul  :)

Lionel Eschenbach:
@Merin.

 Am Kapitelanfang steht immer der Name der Figur, aus dessen Sicht ich schreibe. Hier Rachid. Insgesamt bekommen nur sechs Personen ihren POV. Und doch, wenn ich so Fantasy lese, ist es immer eine Gratwanderung, wie dicht ich den Erzähler am Charakter lasse. Mal dichter, mal weiter entfernt. Mal spürt man mehr den Erzähler, mal mehr die Figur. Letztlich habe ich noch nicht meine Balance gefunden.

So überlege ich oft, schreibe ich nur ER, weil in der Regel ist damit gemeint, es ist derjenige, der am Kaptilanfang gemeint ist. Allerdings, sind andere männliche Figuren in der Szene, verwirrte es häufiger, wenn mit ER eben die andere Figur gemeint ist.  :) Und bei der letzten Röstung, die Bärin, habe ich nur deshalb ein weibliches Tier genommen, damit es in den kurzen Sätzen zu keiner Verwirrung mit dem ER kommt :)

Aber um deine Frage zu beantworten, aus der Perspektive von Rachid. :)

P.S. @Paul. Ich bin manchmal im flow, aber das ist nicht immer der Fall. Oft ist es mühselig und ja ich habe schon einige Kurzgeschichten geschrieben. Aber es ist einfach meine Leidenschaft, an diesen Roman zu arbeiten. Mal abgesehen von der Sprache, kämpfe ich mit ganz vielen Dämonen gleichzeitig. Alleine der Plot, die Verwebungen der Stränge. Und und und. Da ist die Sprache, die wir ja hier in den Röstungen in den Vordergrund stellen, nur ein Problem unter vielen. Mit dem, was ich kann, will ich eben meinen Todd, meinen Lionel, meinen Rachid zum Leben bringen. Ich will mir meine Geschichte erzählen. Das ist mein Ziel. Wenn mein Ziel sein sollte, davon leben zu wollen, dann würde ich mit Kurzgeschichten beginnen. Und nicht genug damit, dass ich schon bei sechshundert Seiten bin. Normseiten, 758. Meine Konzeption geht von 4 Bänden aus. :) Letztlich macht mir das Freude, selbst wenn der erste Teil nie fertig wird. Ein Freundin von mir schreibt auch, ihr erster Roman ist seit drei Jahren fertig. Selbstverlag über Amazon. Ca. 200 verkaufte Exemplare, vielleicht werden es bei mir 201 :) Von daher, bin ich grundentspannt.

merin:
Ich würde nicht sagen, dass die Sprache hier der Schwerpunkt ist. Ich schau schon auch auf den Szenenaufbau, Perspektive, Plot usw. Und wenn du dich klar für personale Perspektive entschieden hast, dann solltest du das auf jeden Fall klarer durchziehen und die Szene auch aus Rachids Sicht schreiben. Ihm eine eigene Perspektive zu geben, ergibt ja vor allem Sinn, wenn du ihn uns näher bringen willst. Das geschieht aber hier mE noch zu wenig, weil er fern bleibt (ein Problem, das ich gut kenne, ich muss mich immer so Stück für Stück an meine Protas ranschreiben).

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