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Kurzröstung nonbinäre Sprache 2

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merin:
Hallohalli,

hier nun meine zweiten Varianten, wieder mit der Frage, wie sie sich lesen. Und wieder dieselben beiden Textstellen, die erste und die zweite, in denen in meinem Text nonbinäre Pronomen auftauchen. Diesmal probiere ich din (als Artikel) und they (als Pronom).


--- Zitat ---Sie fasste eine Person ins Auge, din einen Seidenoverall trug, wie sie selbst, und hinter einem Schild stand, auf dem “Familienleben jetzt!” stand. Vielleicht hatte der Nachrichtenkanal recht und es waren wirklich Verrückte. Aber das war jetzt egal.
“Guten Tag”, grüßte Lea lächelnd.
 Die Person sah Lea erschrocken an.
“G-guten Tag”, stotterte them und hielt Lea ein kleines Kärtchen entgegen. “Hier, nehmen Sie. Sie sind herzlich zu unseren Treffen eingeladen!”
Lea ergriff die Karte, glatt war sie, aus einem merkwürdigen Material. Ihr Herz schlug heftig, der Kartenrand piekste in ihre Handfläche wie in Fremdkörper.
--- Ende Zitat ---

Und hier das zweite Mal.


--- Zitat ---“Bis morgen!”, rief Suki fröhlich und glättete eine unsichtbare Falte in their Bluse.
Lea lächelte ihrel Kollegel an. “Bis morgen. Ich mach das hier noch fertig.”
Suki schürzte die Lippen. “Kein Wunder, so kurz wie du letzten Donnerstag hier warst.”
Lea beugte sich schweigend über ihren Eingabeschirm. Sollte Suki doch reden.
“Viel Spaß!” zwitscherte Suki endlich und verschwand.
--- Ende Zitat ---

Für mich fühlte sich die Variante 1 beim Schreiben wesentlich organischer an. Ist das beim Lesen genauso?

LG
merin

Viskey:
"Din" als Artikel gefällt mir ganz gut - wobei die Person, unabhängig davon, wie diese Person sich identifiziert, DIE Person ist. So wie das Mädchen niemals ihre Haare kämmen kann, sondern nur seinen ... also die eigenen ...

Und "they" hab ich im vorigen Post schon erklärt, wieso ich das unmöglich finde.

windigo:
Das geht irgendwie auch nicht. Ich lese Bücher auch in Englisch und da irritert es mich persönlich, wenn da them auftaucht im Text.
Mal eine persönlicher Gedanke dazu. Was wäre wenn da einfach "Mensch" steht. Brauchen Menschen wirklich so viele geschlechterspezifische Benennungen oder kann man sich auch einfach als Mensch identifizieren. Wäre das nicht eher der Fortschritt, an statt zig neue Pronomen zu benötigen?
Ich lebe in einer glücklichen gleichberechtigten Beziehung. Da kommen wir auch ohne geschlechtertypische Rollenklischees aus.
Versteh das bitte nicht falsch, ich will dich keineswegs in deinem Empfinden angreifen. Mich interessiert aber wirklich deine Meinung dazu. Weil ich finde da für mich keine Lösung, außer Menschen als Menschen zu begreifen, um mich von bekannten Verhaltensmustern zu lösen.
Neopronomen bringen mich persönlich nicht weiter. Helfen diese Pronomen dir denn, um dich zu identifizieren? Persönlich sehe ich mich wirklich als Mensch und lasse mich nicht in eine Geschlechterrolle drängen. Vielleicht habe ich im allgemeinen ein Problem mit Geschlechterpronomen.

merin:
@Viskey: Die Frage ist für mich nicht, wie du es findest, sondern wie du für dich die Lesbarkeit einschätzt. Ein gewisses Sichdraufeinlassen muss ich schon voraussetzen können. Kannst du nochmal was zum Vergleich der beiden Systeme sagen? Ich könnte sie auch mischen.

@Windigo: Ähm ... Mensch ist doch kein Pronom? Ich mein, lass es uns ausprobieren:


--- Zitat ---Sie fasste eine Person ins Auge, mensch einen Seidenoverall trug, wie sie selbst, und hinter einem Schild stand, auf dem “Familienleben jetzt!” stand. Vielleicht hatte der Nachrichtenkanal recht und es waren wirklich Verrückte. Aber das war jetzt egal.
“Guten Tag”, grüßte Lea lächelnd.
 Die Person sah Lea erschrocken an.
“G-guten Tag”, stotterte mensch und hielt Lea ein kleines Kärtchen entgegen. “Hier, nehmen Sie. Sie sind herzlich zu unseren Treffen eingeladen!”
Lea ergriff die Karte, glatt war sie, aus einem merkwürdigen Material. Ihr Herz schlug heftig, der Kartenrand piekste in ihre Handfläche wie in Fremdkörper.
--- Ende Zitat ---

Das geht für mich tatsächlich noch weniger, als die von mir ausprobierten Varianten. Die deutsche Sprache ist einfach so, dass es verschiedene Arten von Pronomen braucht plus Artikel. Und wenn ich etwas ausdrücken will, brauche ich eine entsprechende Sprache. Darüber, ob es in meiner Romanwelt wirklich nötig ist, nichtbinäre Personen zu repräsentieren, möchte ich nicht diskutieren. Ich habe mich dazu entschieden und suche die Hilfe von Personen, die sie mir geben möchten. Wer sich nicht zu diesem Kreis zählt, der antworte einfach nicht in meinen diesbezüglichen Threads.

Tatsächlich frage ich mich, ob die Teufel das richtige Forum für diese Fragen sind.

windigo:
Ok mensch klingt auch blöd. Ich habe noch eimal gegrübelt. Was es mir einfacher machen würde, wäre eine Art Erklärung. Warum werden diese neuen Worte benutzt? Vielleicht gibt es einen Prota, dem diese Sprache erklärt werden kann. Dann ist auch relativ egal welche Worte du benutzt denke ich.

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