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Irrungen und Wirrungen bei der Perspektive

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Paradieseule:
Hallo nolimit,

ich gehöre auch zu der Sorte von Schreibern, die die Perspektiven gerne wechseln.

z.B.
Ich habe 5 Personen, die alle in der Ich-Form sind.
Aus der Kapitelüberschrift geht hervor, wer gerade erzählt und wird mit einen Titel ergänzt. z.B. Vanessa: Der Anzug  // oder Daniel: Drei Tage.

Bei einem anderen Projekt ist meine Hauptprota in der Ich-Perspektive. Andere Kapitel werden dann aus einer anderen Perspektive (er/sie) geschrieben und erzählen den Teil, in denen meine Hauptprota nicht dabei ist.

Dann habe ich noch den Fall, dass ich Zeitsprünge (Rückblenden) mache. Diese sind dann im Text kursiv geschrieben.

Und bei meinem aktuellen Projekt, bin ich ganz "experimentell".
Ich habe einerseits die Geschichte, die ich chronologisch erzähle. Dazwischen sind Sprünge in die Zukunft (ins Jetzt) oder Rückblenden in die Vergangenheit (z.B. Kindheit).
Ich bin schon gespannt, was meine Testleser dazu sagen werden. (Wenn ich dann soweit bin...)

LG Paradieseule



nolimit:

--- Zitat von: merin am 12 May 2021, 10:46:42 ---Hier geht einiges durcheinander, denke ich.

Ich nahm an, er wollte die Erzählperspektive ändern, du nimmst an, er wolle die Erzählform ändern.

nolimit, was stimmt?

Und auch die Ich-Erzählung ist personal.

--- Ende Zitat ---

Ich würde die Erzählperspektive ändern - von Ich aus Sicht des Protas (=Autor) zu Beobachter.

HG
nolimit

Lionel Eschenbach:
Was meiner Meinung nach nur ginge, sollte es plausibel bleiben, wenn der Ich-Erzähler über magische Fähigkeiten verfügt, so dass auch wirklich anzunehmen ist, er könnte in die Köpfe anderer schauen. Das wäre sogar eine ausgesprochen witzige Idee. Aber Achtung! Es kann auch schnell unglaubwüridig wirken.

Das Problem der Ich-Erzählung bleibt halt.

"Als Ich-Erzähler tritt der Erzähler selber in der Erzählung auf (Ich wachte an einem wunderbaren Sommermorgen auf.) Der Ich-Erzähler muss aber nicht die Hauptperson sein, sondern er kann nur als Beobachter auftreten. Meistens erfahren wir viel von den Gedanken und Gefühlen des Ich-Erzählers und kann sich ihn ihn hineinversetzen. Er kann jedoch nicht in andere Personen hineinsehen und deren Gedanken lesen. "

Quelle: https://online-lernen.levrai.de/deutsch-uebungen/erzaehlung/05_erzaehlperspektive.htm

Oder

"Die Erzählperspektive definiert die Position, von der aus der Leser das Geschehen erlebt. Ein plötzlicher Wechsel bedeutet damit automatisch, dass der Leser gewissermaßen „entwurzelt“ wird: Plötzlich ist da eine Distanz zu den Figuren, mit denen er sich bisher identifiziert hat, der Text liest sich irgendwie falsch und die ganze Geschichte fühlt sich ganz anders an. Schlimmstenfalls ruiniert eine solche Entfremdung das gesamte Leseerlebnis.

Wenn Du also keinen guten Grund hast, dem Leser eine solche „Entwurzelung“ anzutun, dann halte die Erzählperspektive bitte ein."

Quelle: https://die-schreibtechnikerin.de/tipps/schreibtipps/erzaehlperspektive-einhalten-wechseln/?cookie-state-change=1620837285835

L.

nolimit:

--- Zitat von: Lionel Eschenbach am 12 May 2021, 18:36:40 ---Was meiner Meinung nach nur ginge, sollte es plausibel bleiben, wenn der Ich-Erzähler über magische Fähigkeiten verfügt, so dass auch wirklich anzunehmen ist, er könnte in die Köpfe anderer schauen. Das wäre sogar eine ausgesprochen witzige Idee. Aber Achtung! Es kann auch schnell unglaubwüridig wirken.

--- Ende Zitat ---
Verstanden, doch so will ich das ja gar nicht. Als Ich-Erzähler kann ich (Autor und Prota in den entsprechenden Passagen) nur das aus meiner Ich-Sicht erzählen, von dem ich weiß, dass es so und nicht anders ist (war). Die Gedanken der anderen sehe ich nicht, das ist klar, wohl aber das, was sie tun und sagen, wie sie auf bestimmte Situationen reagieren ...

HG
nolimt

merin:

--- Zitat ---Einen Perspektivenwechsel sehe ich z. B. als geboten, wenn in einem Kapitel zunächst der Prota (also der Autor) aus seiner Sicht erzählt. Im Verlauf der Handlung in diesem Kapitel entfernt sich der Prota sozusagen aus der Handlung, mit den anderen Personen (Neben-Protas) wird aber die Handlung weitergeführt. Das kann der Prota aber nicht aus der Ich-Perspektive erzählen, er ist ja nicht mehr dabei - also ein Wechsel.
--- Ende Zitat ---

Die für mich zentrale Frage ist: Warum müssen diese Sachen erzählt werden? Wofür braucht der Text sie, wenn der Prota sie nicht erlebt?

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