Teufelszeug > Theorie

Texttypen: Roman, Kurzroman, Erzählung, Novelle

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merin:
Hallo in die Runde,

ich würde gern diskutieren, woran wir festmachen, was eigentlich was ist, so textsortenmäßig. Am liebsten mit @Trippelschritt hier, weil der meist fit bei der Theorie ist. Im Netz finde ich dazu recht widersprüchliche Infos: Manche machen es an der Textlänge fest, andere am Inhalt. Wir können es gern am konkreten Beispiel diskutieren, müssen aber nicht.
Wenn Beispiel: Mein Headhunter-Projekt.
28k Wörter, Länge also etwas kurz für einen Roman. Der Text spielt über ein Jahr, jemand wacht in einem fremden Körper und Leben auf und muss sich zurechtfinden. Es gibt eine Art Krimi-Plot (was ist passiert? kann ich das wieder rückgängig machen?) und eine Beziehungsgeschichte (da ist ja noch die ursprüngliche Besitzerin des Körpers, wie kommen wir hier miteinander klar?). Also kein klassisches "unerhörtes Ereignis" á la Novelle (aber man könnte es so interpretieren, wenn man sehr mag) und auch keine klassische Heldenreise, wie es für Romane typisch ist (auch die ließe sich mit recht viel Willen reininterpretieren).

Wie würdet ihr nun festlegen, was für eine Textsorte das ist?

LG
merin

Paul:
Hi Merin

Kurze Rückfrage: Warum ist es dir wichtig, eine "Schublade" für deinen Text zu finden? Was versprichst du dir davon, wenn du einen Oberbegriff dafür hast? Und warum kann es nicht "nur" eine Geschichte sein?

Paul

merin:
Das ist ganz einfach zu beantworten:
1. Beschäftige ich mich gern mit Schreibtheorie und Literaturwissenschaft und glaube, dass das meine Texte besser macht. Für mich ist das Handwerkszeug. Klar kann ich mich immer noch dafür entscheiden, den Texttypen nicht gerecht zu werden, aber wenn, dann würde ich das schon gern mit einiger Bewusstheit tun und nicht, weil ich es nicht besser weiß. Daher informiere ich gern vor der nächsten Überarbeitung.
2. will ich den Text gern Verlagen anbieten (oder genau einem, im besten Falle) und dann wäre es schon schön, wenn ich im Exposé fundiert sagen könnte, worum es sich handelt.
3. Wüssten vielleicht auch manche Leser:innen gern, was sie da vor sich haben und ich kann es besser bewerben, wenn ich es weiß.

Paul:
Ok. Das hilft mir weiter. Noch zwei letzte Fragen, bevor ich mich an eine Antwort wage: wieviel Normseiten sind 28 k ungefähr? Und: Ist deine Geschichte evtl. ein Teil einer größeren Geschichte? Ich habe in letzter Zeit einige "Romane" gelesen, die eigentlich aus drei Novellen zusammengesetzt waren.

Paul

merin:
Also, das sind 172k Zeichen und das macht so pi mal Daumen bei einer Normseite von 1500 Zeichen (wegen der vielen Dialoge): 115 Normseiten. Es ist ein in sich abgeschlossener Text.

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