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Wie lerne ich schreiben

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Lionel Eschenbach:
Angenommen, wir veröffentlichen unser Buch beim Amazon in der Selbstvermarktung.

Wir erhalten Reszensionen von Lesern. Keinen Leser kennen wir, keinen. Und die bewerten unser Buch ob nun mit einem Stern und oder fünf Sternen.

a) Nur 5 Sterne, ich bin ein super Autor, wusste ich doch, ich bin ein Held.
b) Ein Mischmasch aus 1-5 Sterne, ok, das Buch hat nicht allen gefallen.
c) Fast nur 1 Sternbewertung mit vernichtenden Urteilen über Stil, Spannung und Sprache.

Nun, hier ist es nichts anders. Die Röster sind Leser, sie bewerten mit Sternen, mögen sanfter manchmal sein als echte Leser, weil sie selber wissen, wie sich das anfühlt. Und doch ist es hier wie mit den Lesern, es gefällt oder nicht. Und JEDEM JEDER von uns geht es so, manche Text halten wir für puren Unsinn und kommentieren sie nur sanft aus Höflichkeit. Die Leser draußen sind grausamer, wenn sie bewerten.

Wie gesagt, was ich schreibe, mag genauso dem Unsinn anheim gestellt werden, wie manches was ich lese. Und dennoch wissen wir alle, wir müssen uns der Kritik stellen. Egal, ob ich jemanden kenne oder nicht, ich höre zu, warum gefällt es nicht. Es liegt dann an mir, der Kritik zuzustimmen oder eben nicht. Aber wie gesagt, wir wollen lernen zu schreiben, eben weil wir gerne mehr 5 Sterne Bewertungen hätten. Wie der Weg dahin ist, mit welchen Techniken, weiß ich nicht. Von daher treffen wir hier auf Leser, die sich die Mühe machen, nicht nur mit zwei Worten zu vernichten. "Ein Stern"

Der Leser hat immer recht, wenigstens solange, wie es darum geht, hohe Verkaufszahlen zu erzielen  :) :) :) :)
Und ja, wenn wir nur für uns schreiben, nie ein Leser unser Buch zu lesen bekommt, dann haben wir immer recht, in dem was wir schreiben, wie wir plotten, wie wir Dialoge verfassen, wie wir.... wie wir..... wie wir.

So meine nächste Szene, die ich rösten lassen möchte, ist fast fertig. Meine Flasche Rotwein steht dann neben mir, wenn die ersten Antworten kommen.

L.

kass:
@Ofli


--- Zitat ---Vielleicht hilft dir eine solche herangehensweise dabei herauszufinden wer deine Zielgruppe ist.
-Genre klären
-ungefähres Alter der Personen die die Geschichte verstehen sollen
-Geschichten die im selben Genre Erfolge feierten lesen und Kritiken von Lesern lesen um herauszufinen was sie an dem Buch so toll fanden. Und danach entscheiden ob du solche Elemente einbauen möchtest oder nicht.

--- Ende Zitat ---

bisher habe ich sogenannte all-ages-Bücher geschrieben. Eben das, was mir auch besonders gut gefällt, weil ich es einfach nicht mag, wenn zuviel Gewalt auftaucht. Bislang habe ich nur wenig Fanpost erhalten, aber immerhin, das war ja überaus erquicklich, überhaupt so etwas wie Fanpost zu bekommen. Von einem 13-jährigen Jungen, von einem Journalisten unbekannten Alters, von einer Frau, von der ich annehme, dass sie vielleicht so um die 50 ist. Rückmeldungen bei amazon sind mehr von Frauen als von Männern, aber beides ist vorhanden, und es reicht bis hin zu Senioren. Aber es ist nur manchmal zu erkennen, welches Alter der Rezensent haben könnte.

Ich hab beschlossen, mir zunächst einmal keinen Kopf um die Vermarktung und um Zielgruppen und ähnliche Dinge zu machen, sondern mich aufs Schreiben zu konzentrieren. Vielleicht ist das vermarktungstechnisch suboptimal, (und mir als Kauffrau fällt das ein bisschen schwer, das außen vor zu lassen), aber ich glaube, es ist im Moment das Richtige für mich. Irgendwie befreiend.


@Lionel


--- Zitat ---Angenommen, wir veröffentlichen unser Buch beim Amazon in der Selbstvermarktung.

Wir erhalten Reszensionen von Lesern. Keinen Leser kennen wir, keinen. Und die bewerten unser Buch ob nun mit einem Stern und oder fünf Sternen.

a) Nur 5 Sterne, ich bin ein super Autor, wusste ich doch, ich bin ein Held.
b) Ein Mischmasch aus 1-5 Sterne, ok, das Buch hat nicht allen gefallen.
c) Fast nur 1 Sternbewertung mit vernichtenden Urteilen über Stil, Spannung und Sprache.
--- Ende Zitat ---


... kenne ich doch ... hab ich ja gemacht. Und (Angebermodus eingeschaltet) viele sehr positive Rückmeldungen erhalten bis hin zu (hüstel, hüstel) "göttlicher Schreibstil". Das ist natürlich ungemein motivierend und aufbauend und lässt mich erkennen, dass da draußen Leser sind, denen es egal ist, wenn ich handwerklich noch einige Macken habe, die es einfach genießen, meine Bücher zu lesen. Und das ist schön. Und dann gibt es natürlich auch Kommentare, die sagen, die Idee hätte man einem richtigen Autor geben sollen. Das sind halt nicht meine Leser und sie werden ja von alleine die Finger vom nächsten Buch lassen.


--- Zitat ---So meine nächste Szene, die ich rösten lassen möchte, ist fast fertig. Meine Flasche Rotwein steht dann neben mir, wenn die ersten Antworten kommen.

--- Ende Zitat ---


LG
Kass
Na dann werde ich dir mit einem Glas Weißweinschorle zuprosten, wenn ich mir den Text zu Gemüte führe.

merin:
Ich glaube, ich habe hier noch nirgendwo konkret geschrieben, wo ich schreiben gelernt habe, so weit wie ich es heute kann. Ich hatte folgende Etappen:
- Schule und ein Freundinnen-Roman-Projekt
- Schreibwerkstätten zu Lyrik und Prosa, Wochenendwerkstätten mit Lektoren aber auch ganze Wochen
- VHS-Schreibkurse
- Lesungen mit anschließender Diskussion
- freie Mitarbeit in einer Tageszeitung

Nach all diesen Sachen hatte ich eine Pause von mehreren Jahren. Da habe ich nur wissenschaftlich geschrieben und auch dazu einige Unterstützung gehabt. Und habe nun seit einigen Jahren wieder angefangen mit:
- Autorenwerkstatt
- Schreibübungen
- Mitarbeit in der Redaktion einer Zeitschrift und dort professionelles Lektorat
- Schreibratgeber lesen.

Mir war gar nicht bewusst, dass ich doch über die Jahre gerechnet ganz schön viel gemacht habe.

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