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Kinderbücher - warum gibt es so wenig neue davon?

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Sirius:
wenn Kinder an Bücher herangeführt werden, behalten sie auch oft als Erwachsener die Freude am Lesen - Bücher werden ihnen vertraut.
Der heutige Markt wird mit neuen Büchern geradezu überschwemmt. Alte Kinderbücher werden immer wieder neu aufgelegt - sie haben sich bewährt. Doch neue gibt es sehr selten.
Was könnte der Grund dafür sein?
Haben Schreiber/innen vielleicht Scheu davor, von den Kollegen als "nicht ernsthafte Schreiber" bezeichnet und manchmal sogar belächelt zu werden?
Oder langt die Phantasie bei den heutigen Schreiber nicht mehr aus, um ein Kinderbuch zu schreiben und zwar so, wie Kinder es gerne lesen würden und nicht, wie der Schreiber sich vorstellt, dass Kinder es gerne hätten?

Sarahleandra:
Da stellt sich mir zuerst die Frage, wie genau du hier "Kinderbücher" definierst.
Meine beiden Leseratten sind 7 und 10, und für sie gibt es einen schier endlosen Pool an Neuerscheinungen.
Beide lesen z.B. gerne "Die drei ??? Kids", oder "Das magische Baumhaus". Auch andere Reihen für Kinder in diesem Alter erscheinen laufend.
Für die ganz Kleinen kann ich das nicht so genau sagen, das ist bereits aus meinem Fokus raus.
Sicherlich ist z.B. Astrid Lindgren nach wie vor aktuell, das wird sie auch immer bleiben.
Aber dennoch sehe ich aus Sicht der Mutter nicht, das neuer Lesestoff fehlen würde.

Sirius:
hallo Sarahleandra,

es ist schön, dass deine Kinder lesen.
Ich nehme an, dass du sie an Bücher heran geführt hast, zuerst durch Vorlesen, das ihre Neugierde auf Bücher geweckt hat.
Das magische Baumhaus ist eine Reihe, die bei Kindern gut ankommt (habe ich durch Unterhaltungen mit Kindern erfahren und auch selber gelesen).
Astrid Lindgren wird immer aktuell bleiben, sie war eine wundervolle Schriftstellerin, die wusste, was Kinder an Lektüre brauchen.
Und doch kommt nach meinen Erfahrungen selten etwas Neues auf den Markt, gemessen an der Flut von Erwachsenen-Büchern. Eine Verlegerin sagte mir kürzlich, dass es schwierig wäre, etwas wirklich Brauchbares für Kinder zu finden, bei dem sich die Veröffentlichung lohnt.

Ionasa:
"Das magische Baumhaus" und "Zeitdedektive" etc. wär mir jetzt auch direkt eingefallen - aber ich glaube, ich verstehe, was du meinst.
Vielleicht ist es ja so, dass gerade weil es diese Astrid Lindgren Bücher gibt und "jeder" damit großgeworden ist und deswegen seinen  Kindern genau diese Bücher auch vorliest/lesen lässt, gibt es vielleicht keinen allzugroßen Markt für neue "echte" Kinderbücher - in dem Alter suchen die Eltern aus, die wie o.g. "vorbelastet" sind und weniger die Kinder - und ab dem Alter, wenn die Kinder selber aussuchen, gibt es eben diese Schwemme von neuen Büchern.
...meine Vermutung... :devcool:

Sirius:
hallo Ionase,

mit deiner Vermutung könntest du durchaus recht haben.
Aber ist es das alleine, was Schriftsteller davon abhält, Kinderbücher zu schreiben?
Bei der Einladung eines Verlages an die Autoren, die dort in den letzten beiden Jahren veröffentlicht haben, wurde auch über das Thema "Kinderbücher schreiben" gesprochen.
Die meisten dieser Autoren waren der Meinung, dass diese Art des Schreibens Spielerei wäre und man das einem "ernsthaften" Schriftsteller nicht zumuten könnte.
Das hat mich einerseits nachdenklich gemacht und andererseits fand ich diese Einstellung überheblich.
Oder ist das evtl. eine allgemeine Einstellung?

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