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Eine Geschichte - in Englisch und in Deutsch gleichzeitig schreiben?

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Sirius:
ich berichte mal aus eigenen Erfahrungen.
Vor einiger Zeit wurden Kurzgeschichten von mir in die französische und niederländische Sprache übersetzt.
Der Übersetzer für die französische Fassung war ein Franzose mit sehr guten deutschen Sprachkenntnissen.
Diese Übersetzung habe ich mir aus Neugierde von einem Freund auf deutsch vorlesen lassen - sie hatte einige Unterschiede zu meiner ursprünglichen Geschichte.
Ich sprach den Übersetzer darauf an und er klärte mir, dass eine wörtliche Übersetzung in eine Fremdsprache nicht das Optimum sei. Ein guter Übersetzer müsse sinngemäß so übersetzen, dass der "Pfiff" der Erzählung von den Lesern der fremden Sprache verstanden würde.
Das fand ich einleuchtend.
Also könnte es schwierig sein, von einem deutschen Erzähler mit seinem deutschen Hintergrund bzw. Verständnis so z. B. ins Englische (Französische) zu übersetzen, dass der Text so rüber kommt wie er gemeint ist.

Mooncat:
Und genau das ist der Punkt, warum ich es am liebsten selbst machen würde. Denn ja, es ist ein Unterschied, ob du eine Regelung / Information übersetzt, die möglichst wortgetreu zu sein hat, oder aber eine Geschichte, die dem Ursprungstext treu aber erzählerisch gut zu sein hat.

Ich kenn jetzt keine Beispiele von Deutsch auf Englisch. Aber massenhaft Beispiele von Englisch auf Deutsch. Was der Grund ist, wieso ich nur noch auf Englisch lese.

Mache ich es selber, ist zumindest der Stil und die Sprache einigermassen so, wie ich es haben will. Allerdings, wie Mintaka schon erwähnt hat, Wortschatzmässig bin ich da natürlich sofort im Nachteil. Wobei ich unter dem Schlussstrich denke, dass da ein Lektorat dann eben den letzten Schliff geben kann.
Aber übersetz mal so 500-600 Seiten selbst ... So einfach ist das nämlich nicht. Du musst die Geschichte fast wie neu schreiben in der Sprache, wenn du ein halbweg vorzeigbares Ding haben willst.

@Mintaka
Üben. Ich schreib seit 10 Jahren Stories in Englisch, die ich Betalesen lasse. Da bekommst du doch ein gutes Sprachgefühl und Vokabular. Dazu viel lesen und viel im OT schauen. Und wohl öfter die Synonymwerke bedienen, als du es im Deutschen musst. Wobei eben da wieder das häufige Lesen und OT schauen wichtig ist, damit die merkst, welche Synonyme stimmen und nicht. Und dann gute Beta haben.

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