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  • #1 von Dani am 09 Mar 2014
  • Hallo liebe Teufel!

    Ich beschäftige mich zurzeit intensiv mit den verschiedenen Facetten der Kurzgeschichte.
    Da komme ich an der Novelle nicht vorbei.
    Sie interessiert mich sehr, ich weiß Novellen sind Erzählungen die sich immer um eine Art Skandal drehen einen Konflikt der gesellschaftskritisch ausgelegt werden kann.

    Aber was macht eine Novelle genau zur Novelle?

    Was meint ihr?










    • Dani
  • #2 von Bateman am 09 Mar 2014
  • Zitat
    Novellen sind Erzählungen die sich immer um eine Art Skandal drehen einen Konflikt der gesellschaftskritisch ausgelegt werden kann.
    Wie kommst du denn darauf? Inhaltlich ist in der Novelle gar nichts festgelegt. Sie ist eher Synonym für das, was du Erzählung nennst.

    In der amerikanischen Lesart (jedenfalls wenn du Verlage fragst) ist die einzige Charakteristik der Novelle ihre Länge zwischen Kurzgeschichte und Roman.

    Im Land der Dichter und Denker braucht man natürlich auch strukturelle Definitionen.
    So springt man in der Novelle oft unvermittelt ins Geschehen. Die Handlung ist meist sehr linear und auf einen Ort oder eine Person begrenzt, also keine Nebenstränge. Das Ende ist oft ebenso unvermittelt wie der Anfang. Oft als offenes ende.
    Das wichtigste Wörtchen (nicht in der Novelle, sondern in meiner Beschreibung  :biggrin:) ist OFT.
    • Bateman
  • #3 von Trippelschritt am 09 Mar 2014
  • Es gibt meines Erachtens keine Definition mehr für eine Novelle.
    Sie ist ein Kurzroman oder eine lange Erzählung.
    Früher einmal behandelte sie ein außergewöhnliches Ereignis.
    Heute kannst Du schreiben, was Du möchtest.

    Liebe Grüße
    Trippelschritt
  • #4 von Dani am 09 Mar 2014
  • Zitat
    Zitat

        Novellen sind Erzählungen die sich immer um eine Art Skandal drehen einen Konflikt der gesellschaftskritisch ausgelegt werden kann.

    Wie kommst du denn darauf? Inhaltlich ist in der Novelle gar nichts festgelegt. Sie ist eher Synonym für das, was du Erzählung nennst.

    Zum einen kam ich zu dieser Erkenntnis durch das lesen verschiedener Novellen zum anderen vom durchstöbern des Internets.

    Trotzdem finde ich, gibt es für mich noch viel zu lernen, danke für deine Erklärung
    Bateman!
    • Dani
  • #5 von Parzifal am 09 Mar 2014
  • Hallo Dani!

    Zitat
    Aber was macht eine Novelle genau zur Novelle?

    Weiß nicht, ob du das schon kennst.  :klug:
    Ist auf jeden Fall ein Definitionsversuch und ein paar Autoren werden genannt.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Novelle
    • Parzifal
  • #6 von Dani am 09 Mar 2014
  • Zitat
    Weiß nicht, ob du das schon kennst.  :klug:
    Ist auf jeden Fall ein Definitionsversuch und ein paar Autoren werden genannt.

    Danke Parzifal!
    Das hab ich schon gelesen.
    Wollte nur wissen was ihr zum Thema Novellen zu sagen habt, denn der Wiki... Text hat mich mehr irritiert als das er mir geholfen hat.
    Aber trotzdem super das du dich extra für mich im Internet umgeschaut hast.
    • Dani
  • #7 von Parzifal am 09 Mar 2014
  • Zitat
    Aber trotzdem super das du dich extra für mich im Internet umgeschaut hast.

    Ob du das kennst?  :watchout:
    Wenn nicht: Interessant, lohnt das Durchlesen.  ;)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Decamerone

    LG, P

    • Parzifal
  • #8 von Dani am 11 Mar 2014
  • Danke Parzifal!

    hast recht, Interessant!  :biggrin:
    • Dani
  • #9 von Mooncat am 11 Mar 2014
  • Eine umfassende Antwort habe ich nicht, kann nur von einem Splitter des Ganzen was berichten. Die Novellen, die ich kenne, sind meistens Zwischengeschichten zwischen den richtigen Bänden einer Serie. Dem begegne ich in letzter Zeit immer öfters, was wohl auch mit dem Vormarsch des eBooks zu tun hat.

    Wahrscheinlich die einzigen, die ich jetzt kenne, weil mir Novellen grundsätzlich zu kurz sind und ich mich da nur dazu hinreissen lasse, wenn ich von einer geliebten Serie einfach nicht genug bekomme. Das Problem dabei ist, dass es meistens eben auch wirklich eine Nebenhandlung ist, wo die Hälfte der geliebten Charaktere fehlen oder kaum auftreten. Auch eine beliebte Variante ist, eine Novelle aus dem POV eines anderen Charakters aus der Serie zu machen. Das können dann neue Geschehnisse sein oder Szenen, die wir schon kennen aber eben aus einem POV, den wir sonst nicht haben.

    Letzteres eigentlich die Art, die mir fast am Liebsten ist, sofern der alternative POV gut gewählt ist.
    Aber im Grossen und Ganzen ist es natürlich klare Geldmacherei - und wenn ich die Preise der Novellen ansehe, so zwischen 60 Cents und 1 Euro meistens bezweifle ich, dass der Autor viel davon hat.
  • #10 von Dani am 12 Mar 2014
  • Hallo Mooncat

    Ich höre es schon heraus du bist wahrscheinlich genauso ein Filmfan wie ich. :)
    Was meinst du mit POV?
    Und diese Art Novelle die du beschreibst kannte ich noch gar nicht, kommt mir eher so vor als wäre das so ähnlich wie Fanfiktion, etwas weitergehen lassen das schon aufgehört hat.
    Und weil es für ein Buch nicht reicht wird das ganze Novelle genannt.

    Unter einer Novelle verstehe ich etwas anderes.
    Diese Form des Schreibens ist schon alt, sie gab sie schon vor der Schort Story die von Amerika zu uns herüber geschwappt ist.

    Eine Novelle beschäftigt sich mit einem speziellen Thema, oder mit einer Person.
    Die Handlung bleibt auf besagtes Thema und Person beschränkt, sprich es gibt keine Nebenhandlung.
    Die Novelle hat keine besonders lange Einleitung und kommt schnell zum Konflikt der den Mittelpunkt des ganzen darstellt.
    Gerne nimmt man etwas das bewegt oder aufregt.
    Meiner Meinung nach endet eine Novelle oft nicht so offen wie eine KG aber das Ende ist auch nicht so komplex wie in einem Roman.
    Eine Novelle ist also, so wie andere hier schon festgestellt haben ein Mittelding aus Kurzgeschichte und Roman.
    Sie behandelt ein Thema das aufgearbeitet wird wie in einem Roman aber ohne viel drumherum, mit wenig Charaktere um die auch nicht so viel Wirbel gemacht wird wie im Roman, sie fließt dahin und gerät in einen Strudel der Leidenschaft.
    Am Ende hat der Held nicht unbedingt was gelernt.
    Aber der Leser weiß dann das es keine Helden gibt sondern nur Menschen die Entscheiden manchmal haben sie Glück und manchemal eben nicht.
    Allerdings ist das nur meine Meinung, bin kein Experte.  ;)

    Novellen sind nicht jedermanns Sache, aber ich finde sie spitze!

    Danke für deine Erklärung, ich mach mich jetzt noch mal schlau, denn das was du hier beschrieben hast, macht mich neugierig hast du ein Beispiel?

    Liebe Grüße!
    • Dani
  • #11 von Mooncat am 13 Mar 2014
  • Ja, ich bin Fan von Filmen und v.a. auch Serien - aber hier meinte ich schon Buchserien. Und es sind die Autoren, die diese Geschichten schreiben, keine Fans - was es ja so interessant macht.
    Beispiel? Hmm, Curran ist so ein Zwischending aus der Kate Daniels Serie von Ilona Andrews. Das wäre ein Beispiel für gleiche Szenen aus anderem POV (andere Sichtweise des Erzählers). Auch Dana Stabenow hat einige aus ihrer Kate Shugak Serie, dort eher im Stil von Kurzgeschichten im bekannten Setting. Schliesslich noch die Holiday-Serie innerhalb der Stephanie Plum Serie von Janet Evanovich, die den Fokus auf die Heldin mit ein paar ungewöhnlichen Charas ausserhalb der normalen Serie. Letztere mag ich nicht so, die anderen mag ich ganz gerne - ausser, dass es halt meistens zu kurz ist.
  • #12 von Uli am 13 Mar 2014
  • Zitat
    Weitere Kennzeichen der Novelle sind eine straffe, überwiegend lineare Handlungsführung, der Wechsel zwischen einem stark raffenden Handlungsbericht und dem gezielten Einsatz szenisch und breiter ausgebildeter Partien an den Höhe- und Wendepunkten (Peripetie), während die Handlung am Schluss meist ausklingt und die Zukunft der Figuren nur angedeutet wird. Typisch sind Vorausdeutungs- und Integrationstechniken wie Leitmotive, Dingsymbole, die Dominanz des Ereignishaften sowie die Einbettung der Haupthandlung in eine Rahmenhandlung.
    sagt Tante Wiki ...

    Hmm.

    Also, entweder schreibe ich andauernd Novellen (was mit dem Umfang irgendwie auch hinkommt) oder ...

    Ich fürchte: Oder. Nämlich, daß die Novelle eine Art Resterampe darstellt: Passt nicht hier, passt nicht da, ist also etwas 'Neues' (was der Name auch aussagt). Letztlich bleibt die Sache mit dem Umfang: Nicht genug kondensiert für eine KG, aber deutlich zu kurz für einen Roman (OK, das sollte ich vielleicht positiv formulieren, weil: Ich schreibe ja genau in dieser Spannbreite ...).
    Neu? Dazu gibt es das schon zu lange. Aber vielleicht: Entgegen der Erwartung. Weil, Leute erwarten wohl entweder ein Epos oder eine Kurzgeschichte - mit der Novelle werden beide Erwartungen enttäuscht.
    Nicht bis ins letzte Detail auserzählt, aber auch nicht auf denKern reduziert ...

    Ich erinnere mich da an eine Geschichte (aus dem FF), die ich lange interessiert begleitet habe - und die in der ersten Fassung wohl eine Novelle gewesen wäre. Eine außerordentlich gute sogar. Nun ... das Teil hat sich zum Roman ausgewachsen, und als solcher ... ist es OK, nicht mehr.
    Vielleicht macht das die Novelle aus: Wissen, wann 'es gut ist'. Und keine Zeile mehr schreiben als unabdingbar.

    Immerhin bekommen wir kein Zeilenhonorar ...
    • Uli
  • #13 von Pandora am 14 Mar 2014
  • .
    • Pandora
  • #14 von Uli am 14 Mar 2014
  • zustimm ...
    Die Formulierung 'nicht genug kondensiert' ist tatsächlich zu negativ.
    Eine Novelle ist also etwas, was zu viel unkürzbares enthält, um eine KG daraus zu machen, aber nur unter Qualitätsverlust zum Roman 'aufgeblasen' werden könnte.
    Kurz, es ist die richtige Form für bestimmte Stoffe, die weder zu kurz noch zu lang vertragen.
    • Uli
  • #15 von Sirius am 14 Mar 2014
  • ist die Bezeichnung "Novelle" heute noch geläufig?
    In Buchhandlung entdecke ich oft unter dem Titel eines Buches "Roman ..." oder "Erzählung ..."
    • Sirius
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