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vulture:
Ach so. Und ich dachte, es ginge dir um diesen speziellen Artikel.
Hier:
http://sarahreesbrennan.tumblr.com/
Einfach den Link verkürzen.
Aure:
Sie redet glaube ich gar nicht davon, dass männliche Autoren abkupfern, sondern dass es bei denen tendenziell nicht so aufgefasst wird, bei weiblichen Autoren aber durchaus.
Sie bezieht sich da sehr auf Autorinnen, die früher Fanfictions geschriebenhaben, und wie das in den USA gesehen wird.
Fanfictions zu schreiben gilt dort wohl als etwas typisch weibliches, nicht ernstzunehmendes, und eine Autorin die das getan hat kann keine "richtige" Autorin sein. Die Angriffe kommen auch von Journalisten und Verlegern, aber hauptsächlich wohl aus den Reihen der (weiblichen) Fanfictionleser.
Wenn eine Frau also in einem Werk etwas erwähnt, das man auch nur mit viel bösem Willen mit einer bereits veröffentlichen Geschichte in Verbindung bringen kann, dann ist das "Fandomtum" (-sie ist eine Frau, folglich hat sie eine Geschichte genommen/einen Charakter genommen, der ihr gefiel, und verändert und bei sich eingebaut, und das tun ernsthafte Autoren nicht).
Männer aber können sich ganz offen in ihren Werken auf die Werke anderer Autoren beziehen und werden dafür nicht abgeurteilt. (Männer schreiben ja auch keine Fanfictions).
Das ist so das, was ich verstanden habe.
vulture:
--- Zitat --- Männer aber können sich ganz offen in ihren Werken auf die Werke anderer Autoren beziehen und werden dafür nicht abgeurteilt. (Männer schreiben ja auch keine Fanfictions).
Das ist so das, was ich verstanden habe.
--- Ende Zitat ---
So hab ich's auch verstanden. Aber ich halte das für eine Unterstellung.
Ihre einzigen "Belege" sind drei Tumblr-Posts, in denen sich männliche Autoren gegen Plagiatsvorwürfe rechtfertigen müssen. Wie passt das zusammen?
merin:
Ich hab es auch so verstanden. Und halte es für möglich, dass es stimmt. Aber um das beurteilen zu können, fehlt mir die Einsicht. Ich erinnere mich an ähnliche Geschichten befreundeter Musikerinnen. Egal wie gut sie waren, sie liefen immer in der Sparte "Frauenband", was immer sowas girliemäßiges, nicht ernst zu nehmendes hat. "Richtige" Bands hatten höchstens eine Frau (Gesang oder Geige, selten Klavier). Mich würde nicht wundern, wenn das bei Autorinnen ähnlich wäre.
Aure:
Die müssen sich doch gar nicht rechtfertigen. Der Ton ist interessiert-neutral ("Was the reference intentional?"), und lediglich beim dritten Link etwas kritischer. Und ich glaube, das ist der springende Punkt.
Es macht einen Unterschied, ob du einem Autor unterstellst, sein Werk oder sein Charakter würde auf der Arbeit eines anderen Autors "basieren", ob du ihn fragst ob er bewusst eine Referenz zum Werk eines anderen Autors eingebaut hat.
Sie wird ja sogar gefragt "How much of "Supernatural" (TV show) is in your story?"
Also, wieviel von der Tv Serie Supernatural hast du in deinem Werk verwendet.
Das ist eine Frechheit, und es ist vor Allem eine, wenn das Herumreiten darauf, dass sie offensichtlich keine eigenen Ideen haben kann, weil sie ja mal Fanfictions geschrieben hat (die ja fremde Universen nutzen). Während sie Beispiele aufführt für männliche Autoren die tatsächlich ganze Sätze aus anderen Werken übernommen haben (leicht umformuliert), und bei denen deswegen nur interessiert nachgefragt, bzw. davon ausgegangen wird, dass sie sich bewusst darauf beziehen, das aber nicht als negativ aufgefasst wird.
Aber ja, die Autorin schreibt über ihre eigenen Erfahrungen. Ich habe nur zwei ihrer Artikel gelesen, und mir noch kein Urteil darüber gebildet, ob sie unsinnig viele verallgemeinernde Aussagen trifft. Ich weiß ja auch nicht, wie vielen Autorinnen es tatsächlich so geht, habe keinen Einblick. Was ihr passiert ist aber schon sehr krass.
Abgesehen davon finde ich die Texte interessant, zum Beispiel was sie darüber sagt, wie weibliche Protagonisten wahrgenommen werden, warum es schwieriger ist sie zu schreiben/zu vermarkten, welche Vorurteile es gibt, wie der Blick durch Medien geprägt wurde, etc.
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