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  • #1 von Sirius am 02 Jul 2014
  • Angenommen, euer Manuskript ist bei einem Verlag, dort ist man bereit, es als Buch herauszugeben - allerdings werden verschiedene Bedingungen daran geknüpft:

    - Das Manuskript soll umgeschrieben werden in eine andere Zeit (statt Gegenwart die Vergangenheit)
    - die Namen des Protas und Antis sollen geändert werden
    - der Handlungsort soll geändert werden - z. B. in eine andere Stadt o. ä.
    - der Titel soll so geändert werden, dass er dem Zeitgeschmack entspricht

    Im Grunde wäret ihr mit diesen Änderungen nicht einverstanden, doch was könntet ihr akzeptieren und wie weit würdet ihr mit eurer Zustimmung gehen, damit euer Buch veröffentlicht wird?
    • Sirius
  • #2 von Parzifal am 02 Jul 2014
  • ... anderen Verlag suchen.  ;)
    • Parzifal
  • #3 von Uli am 02 Jul 2014
  • für Veröffentlichung? A-Karte


    Wie hoch ist der Vorschuss, welche Rechte gebe ich ab und wie hoch ist der Anteil an Zweit- und Drittverwertung (besonders US-Markt), Mitspracherecht bei Verfilmung, Fanartikeln etc ...

    Ach? Nicht geplant? Na dann: Dann ist die Idee mit den Änderungen zweck marktkonform wohl nicht ganz ausgereift, was?
    • Uli
  • #4 von Mooncat am 02 Jul 2014
  • Ich glaube, das ist höchst individuell. Und sehr abhängig vom Fall.

    Denke, da muss sich eher die Frage stellen, was will ich wirklich und wie hoch ist meine Schmerzgrenze.
  • #5 von merin am 02 Jul 2014
  • Bei mir wäre es auch vom Text abhängig. Wenn das, was mir daran wichtig ist, erhalten bliebe, könnte ich den Rest ändern. Wenn es aber dann ein mir fremder Text wäre - eher nicht.
    Und: Würde der Text in meinen Augen dadurch besser? Dann ändere ich gern.
  • #6 von Sirius am 02 Jul 2014
  • ich könnte akzeptieren, dass die Namen von Prota und Anti geändert werden sollen.
    Auch über den Titel würde ich mit mir reden lassen.
    Doch alles andere?
    Änderungswünsche für Kleinigkeiten wäre o. k., aber keine gravierenden Änderungen.
    Es wäre dann ja im Grunde nicht mehr   m e i n    Buch.
    • Sirius
  • #7 von Trippelschritt am 02 Jul 2014

  • - Das Manuskript soll umgeschrieben werden in eine andere Zeit (statt Gegenwart die Vergangenheit)
    - die Namen des Protas und Antis sollen geändert werden
    - der Handlungsort soll geändert werden - z. B. in eine andere Stadt o. ä.
    - der Titel soll so geändert werden, dass er dem Zeitgeschmack entspricht


    - Würde bei mir nicht zutreffen, weil ich nie in der Gegenwart schreibe.
    - Kommt darauf an. Wenn die Namen eine Bedeutung haben, dann nicht, weil ich denn den ganzen Roman ändern müsste. Klingen sie einfach nur gut, lass ich mit mir reden.
    - Geht gar nicht, denn ich muss den Ort kennen. Wenn es Hamburg ist, und ich soll dafür München nehmen, geht das nicht.
    - Titel? Ist mir wurscht.

    Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eiin Verlag solche Forderungen stellen sollte. Er wird andere Änderungen verlangen. Und da muss man schauen, ob sie erfüllbar sind oder nicht.

    Liebe Grüße
    Trippelschritt
  • #8 von Uli am 02 Jul 2014
  • nun ja - rein zufällig weiß ich, was Verlage da manchmal für Ideen entwickeln. Das ist alles gar nicht soooo außerhalb.
    • Uli
  • #9 von Lupa am 02 Jul 2014
  • Ich hatte mal das Vergnügen, Nina Blazon in einem Seminar zu erleben.

    Bei ihr war es so, dass der Verlag verlangt hat, ihre Geschichte in ein anderes räumlich/zeitliches Setting zu verlagern. Das Buch ist unter dem Titel "Faunblut" erschienen.
    Sie hat dem zugestimmt, weil die Charaktere und der zentrale Konflikt erhalten geblieben sind.

    Es ist also wohl realistisch, das Verlage so etwas machen.
    Und auch, dass die Autoren das mittragen.

    Wie weit ich selbst gehen würde für eine Veröffentlichung bei einem großen Verlag? Hmmm... dass kann ich so gar nicht beantworten.
    Ich denke auf solche Forderungen einzugehen, ist einfacher, wenn man ein Expo eingereicht hat und das Manuskript noch nicht (fertig) geschrieben wurde. In meiner bisherigen Zusammenarbeit mit Lektoren habe ich mich da auch abgestimmt und bin auf die "Bedürfnisse des Marktes" eingegangen. Das waren aber auch keine Herzblutprojekte.
    Andererseits bin ich keine große Idealistin. Wenn der große Vertrag winkt, dann lass ich mich bestimmt ein Stück weit "kaufen" ...  :rotwerd:
  • #10 von Mondstern am 03 Jul 2014
  • Ich würde mir das alles begründen lassen.
    Namen ändern? Ich zieh die Namen meiner Prots nicht aus der Butterdose, also kann ich mir hier nur schwer eine Änderung vorstellen.

    Zitat
    - Das Manuskript soll umgeschrieben werden in eine andere Zeit (statt Gegenwart die Vergangenheit)

    Ich hörte, dass Bücher in der Gegenwart nicht so gut beim Leser ankommen. (Wahrscheinlich auch, wenn jemand in der zweiten Person schreibt)

    Ansonsten ist das schwer zu sagen. Ist es ein Brotjob-Buch, dann zählen andere Dinge (wie Ulis schon sagte)

    LG Mondstern
  • #11 von Iphigenie am 03 Jul 2014
  • Ich hatte mal das Vergnügen, Nina Blazon in einem Seminar zu erleben.

    Bei ihr war es so, dass der Verlag verlangt hat, ihre Geschichte in ein anderes räumlich/zeitliches Setting zu verlagern. Das Buch ist unter dem Titel "Faunblut" erschienen.
    Sie hat dem zugestimmt, weil die Charaktere und der zentrale Konflikt erhalten geblieben sind.

    Das Buch habe ich gelesen - und war echt begeistert. Also hat's der Geschichte keinen Abbruch getan. Jetzt würde mich natürlich interessieren, wie die Geschichte denn vorher war ...  :hehe:

    Zum Thema:
    - Zeit käme drauf an. Wenn ich mir etwas dabei gedacht habe, dann würde es wahrscheinlich weh tun. Wenn es aber dem Lesefluss dienlich ist, gut. Ich les gerade "Eine Handvoll Worte" als Urlaubslektüre, und dort wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Vergangenheit und Gegenwart. Im Englischen mag das vielleicht gut funktionieren, aber ich finde es im Deutschen doch sehr befremdlich, im Präsens zu lesen, wenn es Situation und Stoff nicht gerade her geben. Ich fliege jeden dritten Satz raus ...
    - Namen würde ich nicht ändern. Zumindest nicht bei Herzensprojekten. Sollte ich eh schon 30 Bücher veröffentlicht haben und es wäre wirklich ein Brotjob, okay, aber bei meinem jetzigen Projekt definitiv nicht. Da hab ich für einen Namen die komplette Charakter-Vergangenheit geändert/dazu gedichtet, damit der Name noch passte.
    - Handlungsort ließe sich wohl ändern, aber nur, wenn es keinen Einfluss auf die Geschichte hätte. Denn wie Trippelschritt schon sagte, man muss den Ort kennen und manche Handlungen sind so nur in bestimmten Städten denkbar.
    - Titel hätte ich kein Problem mit. Da schreibe ich eh immer unter Arbeitstiteln, die ich meist nicht gelungen finde. Da hat der Verlag mehr Ahnung, was auf dem Markt läuft und was nicht. Ich würde mir ein Mitspracherecht zwar wünschen, aber da würd ich schon auf den Verlag vertrauen. Der will ja auch seine Kohle damit verdienen :D Und wenn er denkt, dass sich Feuchtgebiete als Titel gut verkauft, wird er schon Recht haben damit  :devgrin:
    • Iphigenie
  • #12 von Trippelschritt am 03 Jul 2014
  • Ich meine, dass es hier um zwei Probleme geht.
    Wie weit lässt sich der Autor verbiegen? Das ist eine Charaktersache oder eine Grundsatzfrage..
    Ich hätte damit grundsätzlich wenig Probleme. Wenn es der Verlag anders haben möchte und es ist möglich,
    dann würde ich das machen.

    Sind die Änderungen sinnvoll, oder bleibt die Geschichte erhalten, oder ...
    Da gibt es manchmal Änderungswünsche der Marketingabteilung, die der Geschichte alles andere als gut tut. FF hat da ja mal aus dem Nähkästchen geplaudert und sich fürchterlich aufgeregt.
    Ich denke, dass man das von Fall zu Fall entscheiden muss.
    Ich würde solche Änderungen in Fällen, wo es den Kern der Geschichte oder die innere Logik betrifft, ablehnen.
    Aber ich bin auch in der Lage, dass ich den finanziellen Verlust hinehmen kann. Ich lebe nicht von der Schreiberei und auch mein nächster Urlaub hängt nicht davon ab, ob ein Verlag mein buch verkauft oder nicht. In diesem Punkt bin ich reiner Hobbyschreiber (nicht aber in Fragen der Qualität. Da ist mein Ehrgeiz, mich mit den Profis zu messen).

    Liebe Grüße
    Trippelschritt


  • #13 von szazira am 03 Jul 2014
  • - Das Manuskript soll umgeschrieben werden in eine andere Zeit (statt Gegenwart die Vergangenheit)
    Ich schreibe nur in der Vergangenheit.
    - die Namen des Protas und Antis sollen geändert werden
    Kommt auf den/die Prota an. Einige haben "intern" bei mir eh Namen die ich aus diversen Gründen nicht nehmen kann und ich einen neuen Aussuchen muß. Bei anderen, geht das gar nicht.
    - der Handlungsort soll geändert werden - z. B. in eine andere Stadt o. ä.
    Ich weiß nicht, ob das bei Fantasy gefordert wird. Wenn ja, kommt es auf die Stadt an, ob sich die Vorstellungen irgendwie treffen können. Bei reallen Orten stelle ich mir das wesentlich schwieriger vor.
    - der Titel soll so geändert werden, dass er dem Zeitgeschmack entspricht
    neue Titel können weh tun, müssen nicht. Da ist mir der Inhalt deutlich wichtiger.
    Im Grunde wäret ihr mit diesen Änderungen nicht einverstanden, doch was könntet ihr akzeptieren und wie weit würdet ihr mit eurer Zustimmung gehen, damit euer Buch veröffentlicht wird?

    Ich würde mir die Änderungswünsche erklären lassen. Klingen diese plausibel bin ich dabei, sonst muß man abklopfen, welche Kompromisse geschlossen werden können. Sind keine Kompromisse aushandelbar, bäte ich mir Bedenkzeit aus mit dem Vorbehalt vom Vertrag zurück zu treten.

    Was bei mir persönlich noch ein NO-GO wäre, wäre Hauptfiguren verkuppeln, nur damit eine Liebesgeschichte im Buch drin ist. Im Normalfall gibt es gute Gründe, warum sie solo sind, nicht mit jedem in die Kiste springen oder sich verlieben.
    • szazira
  • #14 von Lupa am 03 Jul 2014

  • Das Buch habe ich gelesen - und war echt begeistert. Also hat's der Geschichte keinen Abbruch getan. Jetzt würde mich natürlich interessieren, wie die Geschichte denn vorher war ...  :hehe:

    Ich habe auch schon gegrübelt, aber es fällt mir nicht mehr ein.
    Muss mal in meinen Aufzeichnungen blättern, vielleicht finde ich da noch was ...
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