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  • #1 von Tow am 01 Aug 2014
  • Hi, MitteufelInnen!

    Da ich endlich Zeit finde in den Ferien mit meinem Projekt "Projekt Cyborg" anzufangen, stelle ich mir folgende Frage:
    Gilt das heutzutage als unprofessionell, wenn die Kapitel nicht nur Nummerierungen, sondern auch eigene Titel haben? Ich habe das früher immer gemocht, aber ich glaube das waren alles Kinder- und Jugendbücher. Gilt das in der Erwachsenenliteratur dann nicht mehr als schön?
    Und ich mochte es auch, wie David Welligton in seinen Büchern, wenn am Anfang des Kapitels immer ein passendes Zitat aus einem anderen Werk eines anderen Autors oder ein weiser Spruch stand.

    Was sind eure Meinungen zu diesem Thema?
    • Tow
  • #2 von Viskey am 01 Aug 2014
  • Also ich mag das total, wenn Kapitel eigene Namen haben, und mach das in meinen Büchern auch so. Manchmal fällt mir auf die Schnelle nix vernünftiges ein, dann bleibt zwischendurch mal nur ein "Kapitel x" stehen, aber grundsätzlich bekommen Kapitel bei mir Titel.

    Das mit den Zitaten ... da ist es halt echt schwer, gute zu finden, aber grundsätzlich mag ich das auch. Was ich nicht mag, sind so Mini-Zusammenfassungen, wie's eine Zeit lang Mode war (Kapitel Blah, in dem Hauptfigur einen neuen Freund findet und eine Zitrone eine wichtige Rolle spielt ...). Bei denen hatte ich immer ein bisschen das Gefühl, verarscht zu werden...
  • #3 von Tow am 01 Aug 2014
  • Ja, diese Zusammenfassungen klingen aber auch, wie aus einem Kinder- oder Jugendbuch. Die würden mich aber auch nerven. :D
    • Tow
  • #4 von Uli am 01 Aug 2014
  • Also, ich mag auch diese Kapitel-Vorschauen ... wenn die gut gemacht sind. Und das ist leider eher selten der Fall. Sehr selten.
    Kapiteleinleitungen mit einem 'Motto', einem Zitat oder Sinnspruch, das verlangt auch schon einiges - gelingt aber häufiger. Tja. Selbst Kapitel-Überschriften können danebengehen, wenn man achtlos damit umgeht.

    Von der Überschrift bis zum Mikro-Prolog hat das ja alles eine Funktion: Einstimmen und vorbereiten auf das Folgende. Und die muss eben funktionieren, sonst taugt es nicht. Wenn es ber taugt, ist es ein 'zusätzliches Extra', und gut.
    • Uli
  • #5 von Ginger am 01 Aug 2014
  • Ich hatte mal ein Buch gelesen (mir fällt ums verrecken nicht ein welches) da hat jedes Kapitel einen coolen Songtitel als Namen bekommen (Ich glaub es war Soloalbum) und ich fands richtig cool. Weil es in den meisten Fällen wirklich perfekt zur nächsten Szene gepasst hat :)

    Also wenn dus richtig anstellst, finde ich "richtige" Kapitelüberschriften klasse :)

  • #6 von Trippelschritt am 01 Aug 2014
  • Kann man machen, wenn die Struktur des Textes es zulässt.
    Ich hatte mal einen so klassischen Dreiakter, dass ich jedem Akt einen Namen gegeben habe.
    Aber ich habe selten Kapitel, nur Szenen, und dann geht es nicht.
    Aber grundsätzlich mag ich es, wie alles, was mir die Struktur deutlicher macht.

    Liebe Grüße
    Trippelschritt
  • #7 von Sirius am 01 Aug 2014
  • ein passendes Zitat von einem anderen Autoren aus einem anderen Werk könnte Schwierigkeiten machen.
    Ein Verleger sagte einmal, dass diese Zitate o. ä. nur mit Genehmigung desjenigen benutzt werden dürfen, der das Urheberrecht daran hat.
    Das könnte stimmen oder auch nicht. Am besten wäre es, wenn du darüber Informationen einholst.

    Nur ein Tipp
    liebe Grüße
    Sirius
    • Sirius
  • #8 von Lupa am 01 Aug 2014
  • Ich finde, man muss damit sehr wohldosiert umgehen.

    Wenn "zwischen" zwei Kapitel zuviel steht, kann es sein, dass ich voll aus dem Lesefluss herausgeworfen werde.
    Zum Beispiel bei einem Zitat oder einer Mini-Einleitung. Wenn ich das Buch nicht gerade zwischendrin weglege möchte ich eigentlich meistens in einem Rutsch weiterlesen können.

    Meine Erfahrung mit Kapiteltiteln waren bisher überwiegend negativ. Viel zu oft wird dabei eine interessante Wendung oder der Clou des Kapitels vorweg genommen.

    In meinem aktuellen Werk habe ich allerdings auch diese Titel drin. Ich versuche dadurch allerdings eben nichts vorwegzunehmen, sondern neugierig zu machen.
    Naja, die Lektorin hat schon gesagt, dass die Überschriften eh rausfliegen, von daher wird es bei einer Fingerübung bleiben.

    Generell gelesen habe ich es eigentlich kaum noch. Nur eben in Kinderbüchern. Scheint also tatsächlich grade nicht in Mode zu sein ...
  • #9 von Tow am 01 Aug 2014
  • Danke für eure Beiträge.

    Das mit den Zitaten habe ich eh nicht vor wirklich umzusetzen, es passte nur gerade in den Kontext mit den Kapitelnamen.

    Das werde ich auf jeden Fall versuchen, sieht man bei den Röstungen dann eh, ob es funktioniert so wie ich das mache.
    • Tow
  • #10 von Mero am 01 Aug 2014
  • Ich mag tatsächlich Zahlen oder andere neutrale Unterteilungen lieber, aber ich musste jetzt ziemlich nachdenken, warum das wohl so ist.  :gruebel:
    Die einzige Erklärung, die mir einfällt, ist, dass Kapiteltitel den Inhalt des jeweiligen Kapitels noch mehr vom 'Fluss der Handlung' abtrennen, als es kleine Nummern tun. Titel implizieren (für mich als ganz subjektive Assoziation), dass der Kapitelinhalt irgendwie zusammengehört, einem Thema zugeordnet ist. Neutrale Unterteilungen wirken auf mich freier, weniger strukturiert/starr.

    Das muss natürlich in der Umsetzung nicht so aussehen, es ist eben nur eine Erwartung, die bei mir ausgelöst wird.
    • Mero
  • #11 von tine-schreibt am 01 Aug 2014
  • Für mich kommts auf die Geschichte an. Kapiteltitel erinnern mich einerseits an Kinderbücher, andererseits an alte Schinken, so wie Robinson Crusoe oder Leroux' Phantom. Aber ich denke mir, wenn der Stil der Titel angemessen ist, kann sowas schon auch zu moderner Fiktion passen.

    Ich selber fände es nervig, mir für jedes Kapitel einen Titel aus dem Kopf drücken zu müssen. Ich hab zwar für Tage mit Schlüsselereignissen oft einen Titel, aber die würde eine Außenstehende nicht verstehen, bzw. sie würden zu viel verraten.
    • tine-schreibt
  • #12 von Leon am 02 Aug 2014
  • Mir gefällt sowohl als auch, wenn beides gut gemacht ist, und den Lesefluss nicht stört. Auch habe ich bei Kapitelnamen oder Bezeichnungen nicht das Gefühl oder die Empfindung ein Kinder- oder Jugendbuch zu lesen. Zumal ich einige Bücher jüngeren Datums kenne, die so gemacht sind.

    Grüßle
    Leon
    • Leon
  • #13 von Eluin am 02 Aug 2014
  • Huhu Tow,

    also zunächst schreibst du ja eh erstmal nur eine erste Fassung und wenn ein Verlag später grundsätzlich gegen Kapitelnamen ist, kann man es ja immer noch ändern. Und wenn du es selbst verlegen willst: dann zählt doch eh dein Geschmack ;)

    Ich für meinen Teil schreibe auch bei meinen Romanen für Erwachsene Kapitelnamen hinzu. Meistens nach der Art "x. Kapitel - Titel". Dadurch weiß ich wenigstens ganz grob, was drin vorkommt. Es ist also auch eine Gedächtnisstütze für mich.

    Als Leserin habe ich Kapiteltitel glaube ich auch schon in Romanen für Erwachsene gesehen, wobei ich zusätzlich sehr viele Jugendromane, gerade in der Fantasy, lese. Ich persönlich mag es. Auch Zitate am Kapitelanfang finde ich nett, wenn sie passen. Notwendig ist beides aber nicht. Am wichtigsten ist für mich auch, dass es passt und nicht zu viel verrät.

    Alles Liebe

    Eluin

  • #14 von Tow am 03 Aug 2014
  • Ich sehe schon, dass hier die Meinungen etwas auseinander gehen, ich werde es aufjedenfall mal ausprobieren.

    Eluin, ich mache es ja nicht wegen dem Verlag, ich wollte nur wissen, ob es dafür vielleicht "ungeschriebene Regeln" gibt, von denen ich nichts wusste. Wenn man es aber machen kann, wenn es gut gemacht ist, aber nicht zu viel verrät (so ziehe ich mal das Fazit aus euren Beiträgen), dann mach ich das mal  :hehe:
    • Tow
  • #15 von Uli am 03 Aug 2014
  • Oh ...

    es gibt tatsächlich eine ungeschriebene Regel:

    Egal, was du machst, irgendjemand findet das doof.

    Deshalb solltest du solche Dinge für dich selber entscheiden ...
    • Uli
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