01 April 2023, 10:32:49

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Theorie / Re: Handwerkszeug
« Letzter Beitrag von merin am 31 March 2023, 11:31:15 »
Interessante Gedanken. Ich komme grob gesagt dabei heraus, dass man als Autor*in auch lesen sollte, was andere geschrieben haben. Und sich darüber Gedanken machen: Warum ist das für mich gut und das nicht? Worauf kommt es an? Ich bin immer mal wieder erstaunt, wenn Schreibende nicht oder nicht im eigenen Genre lesen. Manchen wenigen wird das zu eigener Sprache verhelfen. Aber meist wird man nur einfach das Rad neu zu erfinden suchen und damit keinen Blumentopf gewinnen können.
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Ausschreibungen und Wettbewerbe / Re: Uschtrin Newsletter
« Letzter Beitrag von LaHallia am 30 March 2023, 20:07:53 »
Liebe Autorinnen und Autoren,

Sie haben sich für unseren kostenlosen E-Mail-Benachrichtigungsservice angemeldet und erhalten daher heute am 30. März 2023 Hinweise auf Literaturwettbewerbe und -stipendien.

Die hier genannten sowie weitere Ausschreibungen sind auf der »Autorenwelt« zu sehen, und zwar unter » Förderungen «.

Folgende Wettbewerbe (5), die neu ausgeschrieben worden sind, finden Sie unter:
 
Anzeigen (2)

(1)
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(2)
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Wettbewerbe (5)

(1)
EILT:
Förderpreis des Literaturpreises Ruhr 2023
= https://www.autorenwelt.de/verzeichnis/foerderungen/foerderpreis-des-literaturpreis-ruhr-2023
Der Förderpreis wird an eine Nachwuchsschriftstellerin oder an einen Nachwuchsschriftsteller vergeben, die oder der im Ruhrgebiet lebt. Ausgezeichnet werden Texte, die 2022 erstmalig veröffentlicht wurden. Zugelassen sind Prosa- und Lyriktexte, keine Theaterstücke oder Drehbücher. Neben Buchveröffentlichungen (auch Selfpublishing) gelten Veröffentlichungen in Zeitschriften, Blogeinträge, Performances im Rahmen von Lesungen, Poetry Slams etc. als auszeichnungsfähig. Bewerbungen von Preisträger:innen aus den Vorjahren sind nicht zulässig. Dotierung: 5.000 Euro. Online einsenden bis zum 31. März 2023.

(2)
Vielfalter Literaturpreis
= https://www.autorenwelt.de/verzeichnis/foerderungen/vielfalter-literaturpreis
1) Preiskategorie "veröffentlichte Bücher": Eingereicht werden können deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher für alle Altersstufen, die zwischen April 2022 und April 2023 in einem Verlag erschienen sind und unseren Vielfaltskriterien entsprechen. Ausgeschlossen sind Sachbücher, Drehbücher, Theaterstücke, im Selbstverlag oder durch DKZV veröffentlichte Werke, Anthologien und Übersetzungen. Gesucht werden »Geschichten mit literarischer Qualität, Tiefgang und komplexen Figuren, in denen Diversität nicht ausgestellt oder mit erhobenem Zeigefinger abgearbeitet, sondern als integraler Teil der Realität von Kindern und Jugendlichen behandelt wird.« Ausgezeichnet werden zwei der eingereichten Bücher, das Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro wird von der Jury unter den Preisträger:innen (Autor:innen und Illustrator:innen) gleichmäßig aufgeteilt.
2) »Preiskategorie "unveröffentlichte Manuskripte": Eingereicht werden können fertiggestellte deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchmanuskripte für alle Altersstufen, die noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht worden sind und unseren Vielfaltskriterien entsprechen. Ausgeschlossen sind Sachbücher, Drehbücher, Theaterstücke, Anthologien und Übersetzungen. Bilderbücher müssen mit Skizzen der Illustrationen eingereicht werden. Jede:r Autor:in/Illustrator:in kann pro Ausschreibungs-Jahrgang nur ein Werk einreichen.
Auch hier wünschen wir uns Geschichten mit literarischer Qualität, Tiefgang und komplexen Figuren, in denen Diversität nicht ausgestellt oder mit erhobenem Zeigefinger abgearbeitet, sondern als integraler Teil der Realität von Kindern und Jugendlichen behandelt wird.« Dotierung: »Die Urheber:innen des ausgezeichneten Manuskripts erhalten ein Preisgeld von 2.000 Euro, das gleichmäßig unter Autor:in und Illustrator:in aufgeteilt wird. Das von der Jury ausgezeichnete Manuskript wird im Arena Verlag veröffentlicht. Der Verlag zahlt ein Garantiehonorar von 5.000 Euro. Zusätzlich wird ein Hörbuch im DAV (Deutscher Audio Verlag) erscheinen, diese Veröffentlichung ist ebenfalls mit einem Garantiehonorar verbunden.«
Einsenden bis zum 28. April 2023

(3)
Wiener Werkstattpreis für Literatur und Fotografie 2022/2023
= https://www.autorenwelt.de/verzeichnis/foerderungen/wiener-werkstattpreis-fuer-literatur-und-fotografie-20222023
»Seit 1992 unterstützt der Wiener Werkstattpreis für Literatur Nachwuchs-AutorInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, seit 2019 auch Amateur-FotografInnen. Die Ausschreibung erstreckt sich über zwei Jahre: 2023 wird der "Jurypreis für Literatur" sowie der "FZA Werkstattpreis für Fotografie" vergeben.« Dotierung: Jurypreis für Literatur: 1.100 Euro; FZA Werkstattpreis für Fotografie: 1.000 Euro. Einsenden bis zum 30. April 2023.

(4)
Literaturatelier 2023 der Rheingauer Textschmiede
= https://www.autorenwelt.de/verzeichnis/foerderungen/literaturatelier-2023-der-rheingauer-textschmiede
Teilnahmegebühr: 10 Euro. Teilnehmen dürfen Autor:innen, die im Rheingau-Taunuskreis leben oder dort nachweislich geboren sind bzw. eine berufliche/familiäre Verbindung dorthin haben oder sich mit dem Rheingau-Taunuskreis literarisch bzw. sprachlich (Mundart) auseinandersetzen und zudem nicht älter als 30 Jahre alt sind. Es können unveröffentlichte Texte jeglicher Gattung, auch Lyrik und gerne auch in Mundart, eingereicht werden. Dotierung für die Kurzgeschichten und die Gedichte: Platz 1: Trophäe sowie 500 Euro, Platz 2: Urkunde sowie 300 Euro, Platz 3: Urkunde sowie 100 Euro (= Gesamtsumme 1.800 Euro). Einsenden bis zum 31. Mai 2023.

(5)
Deutscher Kinderbuchpreis
= https://www.autorenwelt.de/verzeichnis/foerderungen/deutscher-kinderbuchpreis-1
»Eingereicht werden können Bücher, die zwischen dem 01.06.2022 und dem 31.05.2023 erstmals erschienen sind bzw. erscheinen. Die ausschließlich deutschsprachigen Werke sollen in besonderem Maße den Spaß am Lesen sowie die Fantasie von Kindern zwischen sechs und acht Jahren fördern.« Dotierung: 1. Platz: 50.000 Euro, 2. Platz: 10.000 Euro, 3. Platz: 5.000 Euro. Die Plätze zehn bis vier erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro; sowie Sonderpreis für die beste Illustration, dotiert mit 10.000 Euro. Einsenden bis zum 31. Mai 2023.
 
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Ab 1. April im Handel:
FEDERWELT – Fachzeitschrift für Autorinnen und Autoren
Lesen Sie in der druckfrischen April/Mai-Ausgabe, Heft 159:

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    Schreiben im Museum
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    Schreiben und Veröffentlichen als Jugendliche*r.
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der selfpublisher – Deutschlands 1. Selfpublishing-Magazin
Lesen Sie in der aktuellen März-Ausgabe – Heft 29, 1/2023:

    Bye-bye, Verlage und Agenturen! Hello Selfpublishing!
    Von ChatGPT, Metadaten und Blaukäppchen
    Mit Blogger*innen zusammenarbeiten
    Warum ich Hybridautorin bin. Über die Chancen und Risiken der Veröffentlichung bei Kindle Direct Publishing
    Was passiert eigentlich in der Buchbinderei?
    Wie finde ich einen Schreib-Buddy?
    Markenaufbau. Oder: Darauf kommt es beim Bucherfolg an ... und vieles mehr!

Auf dem Cover: DALL·E 2, KI-Bildgenerator von OpenAI, nach der Vorgabe „Im Stil von Caravaggio: Junge mit blauer Mütze mit einem Bären“
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Liebe Grüße und sonnige Frühlingstage!
Sandra Uschtrin vom Autorenwelt-Team
–––
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Theorie / Re: Handwerkszeug
« Letzter Beitrag von Viskey am 30 March 2023, 19:34:23 »
 :stirn: Das mit der Struktur hab ich ganz vergessen!! Das hatte ich noch im Kopf, dass ich das aufzählen will, und dann ....

Ja, Erzählstrukturen sollte man kennen. Und auch da wieder: Welche Erwartungen hat das Publikum? Ein Problem muss aufgegleist werden, es muss eintreffen und gelöst werden. Wir erwarten, dass diese Formel erfüllt wird. Wenn wir damit brechen, sollte das einen guten Grund haben.
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Theorie / Re: Handwerkszeug
« Letzter Beitrag von Oflinitrium am 30 March 2023, 19:25:16 »
Ich denke was noch dazu zählt ist der Wille sich wissen anzueignen und zwar in zweierlei Bezug:

1. Aufs Schreiben direkt bezogen.
Ich muss nicht alle Plotformen, Bestseller und Stilmöglichkeiten der Welt verinnerlichen aber es sollte schon dazugehören sich ab und zu welche anzuhören/durchzulesen. Nicht jeder kennt chekovs Gun, the Heros jouney etc. Aber was ein 3 akter ist sollte man schon wissen und man sollte auch die Motivation mitbringen andere Arten kennen zu lernen.

2. Recherche:
Man muss kein Mittelalter Experte, Astrophysiker oder naturwissenschaftler sein um anzufangen zu schreiben aber man sollte bereit sein zu recherchieren und eine Ahnung haben WIE man recherchiert. (Das wie zählt für mich hauptsächlich zum handwerk)

Neugier ist ein enorm mächtiges und wichtiges Werkzeug für jede Tätigkeit
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Theorie / Re: Handwerkszeug
« Letzter Beitrag von Viskey am 30 March 2023, 19:02:26 »
@merin

Interessanter Aspekt, hab ich so noch nie betrachtet (oder erlebt). Muss ich drüber nachdenken. Vielleicht bin ich allein schon dadurch privilegiert, dass ich aus einer Lehrerdynastie stamme und lauter "G'studierte" in der Verwandtschaft habe und auch im Freundes- und Bekanntenkreis eigentlich lauter Menschen, die ein entsprechends Sprachvermögen haben.  :gruebel: (Ich hasse diese Smily-Aufteilung immer noch leidenschaftlich ...)
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Theorie / Re: Handwerkszeug
« Letzter Beitrag von Viskey am 30 March 2023, 18:58:59 »
So, Feierabend, weiter geht's.

Genre/Erwartungen:
Das ist für mich absolut Handwerkszeug, die genretypischen Elemente.
Was erwartet das Publikum von Genre XY? Urban Fantasy? Da muss ein bisschen Grit und ein bisschen Dreck rein. High Fantasy? Gold und Silber und Geschmeide und wortgewaltige Bilder und Mystik. Sci-Fi? Weltraum und coole Technik. Romance? Zweifel, der/die Nebenbuhler·in, scheinbar unüberwindbare Hürden ... und das unausweichliche Happy End.
Sci-Fi, wo die Raumschiffe immer über die Köpfe der Figuren wegfliegen und es sonst keine Berührungspunkte mit ihnen gibt? Ich würde mich schwerstens verarscht vorkommen. Selbst wenn die Geschichte selbst cool ist, ich will sie so einfach nicht als Sci-Fi verkauft bekommen.
Ein Liebesroman, wo sich die beiden am Ende nicht kriegen? Hui-ui-ui.

Welche dieser Elemente man für die eigene Geschichte verwenden und ignorieren möchte, ist dann eine andere Entscheidung, ebenso wie die Entscheidung mit einem Element zu brechen, oder Genres zu mischen. Aber wie bei allen Schreibregeln: Man sollte sie erst brechen, wenn man sie beherrscht.
Und dezitiert ausnehmen möchte ich hier auch Erwartungshaltungen, die man selbst beim Publikum aufbaut und erfüllt oder enttäuscht.


Wirkung:
Eng verknüpft mit den Erwartungen des Publikums ist die Wirkung des eigenen Texts - oder irgendeines Texts.
Da gehören so Dinge rein wie lange vs. kurze Sätze, Erzählzeit und Erzählperspektive. Eine Ich-Perspektive im Präsens wirkt einfach anders als ein auktorialer Erzähler im Imperfekt.
Kurze Sätze lesen sich schneller und einfacher und suggerieren damit ein schnelleres Vergehen von Zeit. Auch hat man, wenn man's eilig hat, keine Zeit, sich lange, gefeilte Sätze auszudenken, sondern reduziert sich aufs Wesentliche: Ich renne so schnell ich kann. Es ist heiß und ich schwitze schon nach den ersten zwanzig Metern. IM Gegensatz dazu ein möglicher Beobachter: Er rannte an Rudi vorbei die Straße runter, und Rudi fragte sich in seinem Liegestuhl unweigerlich, wie der Junge bei dieser Affenhitze genug Energien aufbrachte, um auch nur zu gehen, geschweige denn zu laufen, und im nächsten Moment fragte er sich, was es so wichtiges geben konnte, dass der Junge meinte, nichts als ein Sprint wäre der Situation angemessen.

Aber hier geht's dann schon ans Feilen, wie ich finde. Wenn der stets feingeistige Poirot plötzlich "Scheiße" rufen würde, wäre das - mal abgesehen vom absoluten Stil- und Charakterbruch - so aufrüttelnd, dass jeder, der's liest sofort weiß: Jetzt ist die Kacke aber mal so richtig am Dampfen! Wenn das und expliziteres aber in einem Charles Bukowski vorkommt ... naja. Da wär's aufrüttelnder, wenn das plötzlich fehlen würde.


UND WIE LERN ICH'S JETZT?!
Tjaaa. Das ist die Frage, nicht?

Ich fürchte, darauf gibt es keine Antwort, bzw. so viele Antworten, wie es Autor·innen gibt. Wir alle schreiben anders, wir alle haben unseren höchsteigenen Prozess, angefangen vom der Ideenentwicklung übers Plotten bis hin zum Schreiben selbst - welches Programm verwenden wir, um welche Uhrzeit schreiben wir, ...

Ich persönlich habe angefangen mit zuallererst Nonsensgedichten. Das war für mich das reine Spiel mit der Sprache, mit Reimen. Ein betrachten der Möglichkeiten, die meine Sprache mir bietet. Ein Abtasten meines eigenen Geschmacks, den ich da noch nicht an dem festmachen konnte, was ich lese. Ich hab ziemlich lange ziemlich alles gelesen, was ich in die Finger bekommen habe. Krimis, Sci-Fi, Liebesromane, Young Adult (wenn auch damals noch nicht unter diesem Namen bekannt).

Dann erste Szenen, die kaum mal länger waren als eine A4-Seite. Dann erste Versuche mit Fanfiction. Die ist bequem, weil man Figuren und Setting quasi frei Haus geliefert bekommt. (Und wenn man Charakterzeichnung üben möchte, kann ich Fanfiction nur wärmstens empfehlen. Aus den Kommentaren dazu wird man unweigerlich erfahren, ob man die Figuren gut getroffen hat oder nicht.)

Und irgendwann war da diese Fanfiction, die eigentlich einfach viel zu cool war, um sie als Fanfiction zu verbraten. Also das Fandom rausgeworfen, die Grundidee behalten, neue Figuren entwickelt (und sich entwickeln lassen), Welt bauen ... Buch schreiben. Und überarbeiten, überarbeiten, überarbeiten, überarbeiten .........
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Theorie / Re: Handwerkszeug
« Letzter Beitrag von merin am 30 March 2023, 18:21:19 »
Ich komme immer wieder mit Menschen in Kontakt, die nicht grammatikalisch richtig sprechen. Dialekte sind eine Sache, die viel zulässt, was in der Schriftsprache bis auf Ausnahmen nicht goutiert wird. Und Menschen, die sehr mit psychischen Schwierigkeiten ringen, können auch oft nicht nachvollziehbar erzählen. Meine Arbeit hat ja viele narrative Anteile und da geht es recht häufig darum, Leute überhaupt dazu zu befähigen, Narrative über sich bilden zu können. Psychische Störungen und Klasse sind auch arg korreliert.

Aber ich will dich gar nicht ablenken. Ich bin gespannt, was du zu sagen hast.
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Theorie / Re: Handwerkszeug
« Letzter Beitrag von Viskey am 30 March 2023, 17:58:06 »
Bevor ich weitermache und hoffentlich noch ein paar interessante, kluge Gedanken aus meinem Hirn herausquetschen kann, möchte ich kurz darauf eingehen:

Irgendwann wurde mir hier im Forum bewusst, dass diese Sachen natürlich sehr mit Privilegien verknüpft sind: Um das Handwerkszeug mitbekommen zu haben, braucht man Bildung und die ist in Deutschland stark an die Klasse geknüpft.
Klar, Bildung ist ein Privileg. Allein schon, dass wir alle schreiben können, ist eigentlich extrem bemerkenswert, historisch betrachtet auf alle Fälle.
Aber da habe ich, denke ich, dann weniger strenge Maßstäbe als du. Ich brauche keine ausgefeilte Sprache, keinen überwältigenden Wortschatz, keine Sätze, die sich über drei Zeilen und fünf Teilsätze hinziehen.

Aber es überrascht mich immer wieder, wie manche Menschen alle Grammatik zu vergessen scheinen, wenn sie sich hinsetzen und schreiben. Ich meine, reden können wir auch alle, und wir benützen dabei Grammatik - und in aller Regel auch richtig. Ja, wir stammeln auch viel, brechen Sätze mittendrin ab, überlegen es uns anders und beginnen neu, werden unterbrochen, kommen mittendrin drauf, dass wir Blödsinn verzapfen ... Aber auch solche abgebrochenen Sätze fände ich jetzt nicht falsch und setze ich zB auch immer wieder mal bei Dialogen ein.
Aber wenn wir von unserem Wochenende erzählen, oder davon, wie toll der Film war, den wir gesehen haben, oder vom neuen Freund, vom Urlaub, den wir planen ... Da sind viele vollständige Sätze dabei, und es wäre mir noch nie aufgefallen, dass die Sprecher dabei plötzlich grammatikalisch falsch werden würden. Wir beherrschen die Grammatik unserer Muttersprache, wir alle. Nur scheinen viele (ja, leider wirklich viele), dieses Wissen abzugeben, sobald sie sich an eine Tastatur setzen und "Literatur" schreiben wollen. Weil ... keine Ahnung, das ist auch ein Thema, das mich mal brennend interessieren würde, woran das liegt.
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Theorie / Re: Handwerkszeug
« Letzter Beitrag von merin am 30 March 2023, 17:32:24 »
Ich finde das einen spannenden Thread. Für mich war es auch lange so, dass ich fand, dass das Handwerk absolut sitzen muss. Dazu gehört für mich auch der Stil inklusive einem breiten Wortschatz. Irgendwann wurde mir hier im Forum bewusst, dass diese Sachen natürlich sehr mit Privilegien verknüpft sind: Um das Handwerkszeug mitbekommen zu haben, braucht man Bildung und die ist in Deutschland stark an die Klasse geknüpft. Personen, die eine andere Muttersprache haben, sind hier genauso benachteiligt, wie Personen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche oder anderen Besonderheiten. Das Recht, sich auch schriftlich auszudrücken, sollte jeder Person offenstehen und ich frage mich immer wieder, wie das gelebt und umgesetzt werden kann. Möglicherweise sind hier ChatGPT und Konsorten wirklich eine Hilfe, um Kauderwelsch in lesbare Texte zu ändern. Ich habe in meinem Umfeld eine Person mit LRS, die davon sehr profitiert. Allerdings kann ein Bot nicht unsere Gedanken ordnen - und auch das zu können, ist ja ein Privileg.

Insofern würde ich auch das Plotten zum Handwerkszeug zählen: Eine Idee zu haben, was eine Geschichte ist, dass es da einen Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss gibt und klassischerweise Kausalitäten und einen Spannungsbogen. Wenn jemand nicht in der Lage ist, Texte so zu konstruieren, dann kann sicher experimentell etwas Spannendes dabei herauskommen. Bestimmt ist es möglich, andere Wege zu suchen, denn nicht jeder Text erzählt eine Geschichte. Aber ich fürchte, dass das sehr schwer ist und dann eine andere Sorte Handwerkszeug das, was fehlt, ersetzen muss. Rhythmusgefühl vielleicht oder ein sehr eigener Stil.
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Theorie / Handwerkszeug
« Letzter Beitrag von Viskey am 30 March 2023, 12:48:21 »
Liebe Teufel·innen!

Darin, dass das Handwerkszeug wichtig ist, sind wir uns alle einig. Die Frage scheint zu sein: Was ist es, und wie erwirbt man es?
Grammatik gehört mit Sicherheit dazu, auch Rechtschreibung. Aber ist Stil noch Handwerkszeug oder schon Meisterklasse? Wie sieht es beim Aufbau einer Geschichte aus? Drei-Akter, Schneeball, Hosenboden ...?

Ich fange hier mal einen Stream-of-Consciousness-Thread an. Ergänzungen, Widersprüche, Kritiken ausdrücklich erwünscht.

Grammatik:
Ja, die muss sitzen. Da gibt es für mich auch keine Diskussion und kein Pardon. Manchmal verschachtelt man sich beim Schreiben und weiß dann nicht mehr, welcher Bezug wohin geht. Manchmal hat man (also ich) zwei Gedanken gleichzeitig im Kopf, und das Ergebnis auf dem Papier ist ein Misch-Masch aus beiden. Manchmal geht das Denken so viel schneller als das Tippen, und es fallen Wörter unter den Tisch (auch ich, offenbar ein echt hartnäckiges Problem).
In der Rohfassung ist das alles überhaupt kein Ding. Aber in der Überarbeitung muss das korrigiert werden, und da meine ich auch wirklich korrigiert, weil so grau Schreiben in allen anderen Bereichen ist, wo in so vielen Bereichen das gleiche Ding sowohl falsch als auch richtig ist, in der Grammatik gibt es ganz klar ein Richtig und viele Falschs.

Rechtschreibung:
Auch da gibt es ein richtig und falsch, wobei schon da die Sache anfängt, aufzuweichen. Nehmen wir mal nur die Schweizer - um ein einfaches Beispiel zu nehmen -, die kein ß haben. In der Schweiz ist die Strasse nicht falsch.
Leider ist unsere deutsche Sprache mit einem extrem "einfachen" Regelwerk gesegnet. Aber dafür gibt es Rechtschreibprüfungen, die jedes Schreibprogramm anbietet. Die sind nicht unfehlbar, aber man sollte sie absolut anwenden, immer, auch diejenigen, die an sich sattelfest sind. Tippfehler passieren so schnell ...

Stil:
Den möchte ich durchaus zum Handwerkszeug rechnen. Nicht, wie genau jemand schreiben soll, da sollen sich bitte alle nach ihren Vorlieben und Geschmäckern austoben, wie sie wollen.
Aber das Geschriebene sollte in sich einheitlich sein. Das ist gerade am Anfang schwer in den Griff zu bekommen.


Und jetzt geht mir die Mittagspause aus ... :deveek: Ich mach dann am Abend weiter.


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