Das klingt bei dir alles ziemlich strukturiert, finde ich. Über das Selbstbemitleiden musste ich ja ein wenig schmunzeln, einfach weil ich es auch kenne. Da denkt man, man hat den Text endlich super, dann kommt da eine Kritik, die zeigt, dass es wieder nix war und dann ist man erst einmal deprimiert. Und es braucht auch immer ein paar Tage, um die Kritik sacken zu lassen, um sie auch objektiv bewerten zu können, weshalb ich mir dann manchmal auch ein, zwei Tage Zeit genommen habe, um überhaupt auf den Kommentar zu antworten, einfach um eben in meiner verletzen Phase nicht in den Verteidigungsmodus zu rutschen.
Ja, die Balancesache. Die ist immer schwer. Es gibt immer Leute, die mehr Sachen wissen wollen und Leute, die weniger wissen wollen, wobei ich zur Fraktion mehr wissen wollen gehöre. Wenn ich einen Roman lese, dann möchte ich, dass der Autor mir seine Welt zeigt. Da möchte ich nicht herumrätseln, warum sich der Charakter so und so verhält, das möchte ich wissen, um mich in ihn hineinversetzen zu können, immerhin möchte ich ihn kennen lernen und da bringt es mir nichts, wenn ich rätseln muss, um ihn zu verstehen, denn das sorgt bei mir nur dafür, dass ich mich mit dem Prota nicht identifizieren kann und das ist schlecht für den Roman dann letztlich.
Genauso ist es auch mit den Beschreibungen. Den einen ist es zu viel, den anderen zu wenig. Ich lese ungern ellenlange Beschreibungen, aber ich möchte mir auch schon ganz gerne vorstellen, wo er sich befindet, ohne mir zig Sachen dazu dichten zu müssen. Ich glaube, bei mir die ganze Balance zu treffen, ist extrem schwer. Wobei ich in Beschreibungen auch definitiv noch meine Schwächen habe.
Ich glaube, wenn du zu viele unterschiedliche Meinungen hast, musst du auf dich hören. Du hast ja auch ein Gefühl, ein Gedanke zu diesem Sachverhalt und wenn sich deine Kritiker unsicher sind, musst du eben abwägen, wie du es empfindest.