Hui, ein interessanter Thread, der mal entstaubt werden darf...
Ich bin auch generell selten ein Fan von Kapitelüberschriften. In manchen Büchern finde ich sie passend.
z.B. beim Lied von Eis und Feuer, hat jedes Kapitel eine Überschrift in Form der Person, aus deren Perspektive wir das Kapitel mitverfolgen. Hier finde ich es extrem gut, dass das so gelöst wurde.
In meinen Wolfsbrüdern arbeite ich gar nicht mit Kapitelüberschriften. Da kennzeichne ich ein neues Kapitel, indem ich den ersten Buchstaben des Textes als Kapitalie setze. Also als besonders verzierten Buchstaben.
Allerding liebe ich es, wenn die Titel der Kapitel zwar direkt nix mit dem Buch und der Geschichte selbst zu tun haben, aber im Hintergrund, wenn man weiß, was sie bedeuten, ein ganz anderes Licht auf das Kapitel werfen.
z.B. überlege ich ja gerade auch an einem Thriller-Krimi-Horor-Roman herum. Ich weiß ja schon, dass ich das komplette Buch aus "Sicht des Antagonisten" (ja, ich weiß, er wird dadurch zum Protagonisten, aber die Diskussion müssen wir hier nicht führen. Die Meisten verstehen unter dem Wort "Antagonist" eben den Bösen...) schreiben möchte. Und dieser hält sich für einen meisterlichen Strategen und "Schachspieler".
Jetzt habe ich schon entschieden, wie ich die Kapitel benennen werde. und nur, wer sich auskennt, wird den Sinn im Bezug auf das Kapitel verstehen...
So wird das erste Kapitel z.B.
Fuseki 布石 heißen. wer es einfach nur in den Google.Translator eingibt, wird mit dem Wort "Stein" nicht viel anfangen können. Möglicherweise stößt er bei näherer Suche (oder eben bei entsprechend vorhandenem Vorwissen) auf die Regeln und Begriffe des japanischen GO-Spiels, wo dieser Begriff für "Eröffnungszug" oder "Seine Steine anordnen" steht. Und schon hat das Kapitel, obwohl vielleicht etwas passiert, das man ohne dieses Wissen aus der Überschrift gar nicht versteht, ein ganz anderes Licht...
Wenn in Büchern SOLCHE Titel verwendet werden, dann hut ab. vor sowas habe ich Respekt.
LG, Nalee