Hi merin,
man kann beim Selfpublishing alles machen oder alles lassen.
Soll heißen: Für jede Produktionsstufe gibt es Dienstleister, aber man kann auch nahezu alles selbst machen, wenn man das möchte. Ersteres treibt natürlich die Vorlaufkosten nach oben.
Es gibt keinen Kardinalsweg beim SP. Für jeden sieht das Paket an DIY und Outsourcing anders aus. Das hängt von den eigenen Fähigkeiten, dem Anspruch und natürlich auch vom Geldbeutel ab.
Zuerst solltest du dir darüber Gedanken machen, ob du Print-on-Demand oder den klassischen Eigenvertrieb mit Lagerhaltung machen möchtest. Davon ist abhängig, welche Dienstleister überhaupt für dich in Frage kommen.
Kosten für das Artwork sind sehr individuell. Wenn du gerne ein Coverbild von einem renommierten Künstler/Illustrator haben möchtest, dann werden die ihre eigene Preisvorstellung haben. Für eine einfache Coverdienstleistung sind meines Wissens Preise um die 300€ üblich.
Und dann gibt’s natürlich den Weg über bildgebende KI-Dienste.
(@merin: Kennst du den/die Illustrator/in vom Geflecht-Cover? Frag da doch mal an, alleine schon wegen der Konsistenz.)
Thema Buchsatz: kann man sich reinfuchsen, ist aber eine steile Lernkurve. Viele SPler stemmen das tatsächlich selbst. Wobei es da ganz klar einen Zusammenhang zwischen Aufwand und Qualitätsanspruch gibt. Den Buchsatz kann man auch simpel mit Word oder den meisten Schreibprogrammen machen und sich wenig mit der Thematik beschäftigen. Aber danach wird es dann auch aussehen.
Wer mehr möchte, zumindest ansatzweise ein semiprofessionelles Druckbild anstrebt, der kommt erstens nicht um Lernen herum und zweitens sollte man dafür das entsprechende Softwarewerkzeug benutzen.
An dieser Stelle ein Buchtipp: „Buchsatz-Kompass: Vom optimalen Manuskript zur Buchherstellung“ von Gabi Schmid.
Das Buch lege ich jedem ans Herz, der sein Manuskript veröffentlichen will, egal ob über einen Verlag oder per Selfpublishing. Für Letzteres ist es meiner Meinung nach ein Pflichtkauf und Must-Read.
Dienstleister für den Buchsatz gibt es natürlich auch. Ich persönlich weiß, dass BoD das anbieten. Aber das ist natürlich nur interessant, wenn man Print-on-demand will.
E-Book-Konvertierung ist auch erlernbar. Da gibt’s im Netz eine Menge Tutorials zu.
Als Dienstleister macht BoD das beim Buchauftrag ohne Mehrkosten. Wenn man den Eigenvertrieb gehen will, kann man auch dafür Dienstleister zwischenschalten, die einen bei der Erstellung helfen und in die großen Onlineshops bringt.
Zeitplan: Ich habe für meine erste SP-VÖ ca. ein halbes Jahr ab Manuskript gebraucht. Dazu musste ich Buchsatz lernen und umsetzen. Grafik-KnowHow fürs Cover hatte ich bereits.
Budget: lässt sich pauschal nicht beziffern. Ich bin den Print-on-demand-Weg gegangen und meine Vorlaufkosten waren aus verschiedenen Gründen minimal.
Andere müssen bis zu 3000,- € Kosten einplanen, für Lektorat/Korrektorat, Cover und div. Dienstleistungen. Und lassen 500 Bücher vorab auf Lager drucken, was natürlich auch entsprechend kostet.
Merin, du wirst dich an deinen Weg herantasten müssen. Mach für dich klar, was du genau machen willst. Und das definiert dann, welche Dienstleistungen du von wem in Anspruch nehmen kannst und willst, was du alleine machen kannst.
Cheers- diffusSchall