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Buchcover - wohin geht der Trend?

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Sirius:

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--- Zitat von: tlt am 15 January 2014, 11:36:53 ---
PS: Einem Buchhändler, der so eine Aussage tätigt, gehört mal kräftig in den Allerwertesten getreten. Er hätte am ehesten "die Macht", da was zu ändern. Wenn so ein Buch (ich gehe davon aus, dass das Buch nicht durch einen außergewöhnlichen Inhalt besticht, den man unbedingt gelesen haben muss) nicht geordert wird, weil das Cover Schund ist, dann muss beim Verlag über kurz oder lang ein Umdenken stattfinden.

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ich denke, dass diese Aussage mutig vom Buchhändler war. Er hat das Buch nicht empfohlen, sondern ehrlich auf meine Frage geantwortet. Und Macht, etwas zu ändern, hat ein Buchhändler in den seltensten Fällen. Er betreibt sein Geschäft ja nicht als Hobby, er muss verdienen, um leben zu können. Dazu gehört auch, dass Bücher in der Auslage sind, die ihm selber nicht unbedingt gefallen. Er muss halt "breit gefächert sortiert sein", um seine Kunden "bedienen" zu können. Beratung gehört unbedingt dazu und - da muss ich "meinen" Buchhändler loben - er berät wirklich gut und zeigt Negatives oder Positives in einem Buch auf.
Die Entscheidung liegt dann beim Kunden.

Mooncat:
Umkehrfrage - wie viele Bücher wegen gerade wegen dem schundhaften Cover gekauft?

Don't judge a book by its cover - aber in Realität ist das nun halt mal bei vielen so. Erster Eindruck ist mal das Cover, das allein schon bestimmen kann, ob man es sich überhaupt ansieht oder nicht. Muss gestehen, bei mir kam das auch schon vor. Titel interessant, Buch hervorgezogen, Cover gesehen, zurückgestellt. Nicht immer natürlich, sogar eher seltener heutzutage. Aber passieren tut es schon noch.

Bei mir ist es so, wenn ich einen Autor mal verfolge (jeez, das tönt jetzt fast wie Stalking ...), warte ich auf das neue Buch von ihm und basta. Da nehme ich Cover kaum noch zur Kenntnis.
Bin ich aber auf der Suche nach neuen Sachen, am rumstöbern, dann achte ich viel mehr auf Cover.

Was die Art des Covers angeht, so finde ich ich, dass das schon Genre-abhängig ist. Bei Krimi/Thrillern/Horror beobachte ich auch eine Tendenz zu weniger ist mehr. Ausser bei den humoristischen, da ist meistens noch recht viel auf den Covern.
Bei Urban Fantasy scheint es nur ein Motto zu geben: sex sells.
Sonst bei Fantasy: scheint im Moment Figuren in wehenden Umhängen Trend zu sein.
Liebesroman: Bitte schön etwas Kitsch.
SF: Hmm. Unterschiedlich. Ich glaube, da kommt es noch am ehesten auf Inhalt an. Ist es Weltraum dass ist es meistens eher noch etwas spacey/überladen, ist es was anderes - hmm, da habe ich schon einiges Kreativeres gesehen.

Generell denke ich aber schon, dass die Bedeutung des Covers gerade im ökonomischen Bereich abgenommen hat. Mit dem eBook auf dem Vormarsch verliert es an Gewicht. Zwar brauchst du da schon noch das Cover, denn ein Buch ohne Cover verkauft sich kaum - aber du hälst es nicht in den Händen, siehst es meistens nur als kleines Bild (weil ich zumindest klicke fast nie auf das Cover um es zu vergrössern, aber vielleicht bin ich ja die Ausnahme - glaube ich aber nicht) - und wenn du es mal gekauft hast, siehst du es auch kaum. Die Bücher öffnen sich beim Textanfang, für Impressum und Cover musst du zurückblättern. Und in der Gallerie siehst du es vielleicht noch, aber auch da wieder nur in limitierten Masse. Wichtigstes Argument aber: wenn du mit dem Buch rumläufst sieht niemand mehr, was du denn liest.
Da kann ich gut verstehen, dass sie da beim Cover sparen.

Ansonsten, ein Faktor, der mir auch aufgefallen ist, ist dass es ein Unterschied ist, ob du ein Neuer Autor auf dem Markt bist oder ein etablierter. Je etablierter desto besser oftmals (nicht immer) das Cover.

tlt:

--- Zitat von: Sirius am 15 January 2014, 11:51:41 ---Und Macht, etwas zu ändern, hat ein Buchhändler in den seltensten Fällen. Er betreibt sein Geschäft ja nicht als Hobby, er muss verdienen, um leben zu können. Dazu gehört auch, dass Bücher in der Auslage sind, die ihm selber nicht unbedingt gefallen. Er muss halt "breit gefächert sortiert sein", um seine Kunden "bedienen" zu können.
--- Ende Zitat ---
Aber er muss nicht jedes Buch im Sortiment haben. Außerdem zeigt er mit seiner Aussage, dass er nicht gewillt ist, dem Verlag wenigstens zu sagen, was er darüber denkt.


--- Zitat von: Sirius am 15 January 2014, 11:51:41 ---Die Entscheidung liegt dann beim Kunden.
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Schön wär's. Der Kunde kann ja nur das kaufen, was er im Laden sieht. Zeige Deinen Kunden keinen Mist, dann kaufen sie keinen Mist.  :klug:

Uli:
nun, ein Buchhändler ist zunächst mal ein Einzelhandelsunternehmen - und muß verkaufen.

Es gibt da etliche Faktoren, bis hin zu 'du nimmst dieses Werk und stellst es exponiert auf - dann bekommst du auch eine Palette HP7 am Veröffentlichungstag. Und sonst nicht.'

Dann geht es plötzlich um die Monatsgehälter ...

Sirius:

--- Zitat ---
--- Zitat von: Uli am 15 January 2014, 12:58:07 ---nun, ein Buchhändler ist zunächst mal ein Einzelhandelsunternehmen - und muß verkaufen.

--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---

stimmt.
Mein Buchhändler sagte einmal, er könne leider nicht nur die Bücher ausstellen, die er selber mag.
Andere gehören dazu, um sein "tägliches Brot" zu haben.
Dazu kommt dann noch manchmal ein gewisser Druck von der Buchhändler-Vereinigung (Genossenschaft o. ä.?) und er muss irgendwo mitschwimmen - wenn auch nur am Rande.

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